Ghana2024-12-16T11:40:44+01:00

Workation in Accra, Ghana

Entdeckungsreise und Workation in Kombination

Entdeckungsreise mit Workation in Accra, Ghana

Ghana mag kein vorrangiges Workation-Ziel sein. Ein reizvolles und interessantes Reiseland ist es allemal. Die Entwicklung ist dynamisch, Workation ist definitiv möglich und die Menschen sind großartig. Das allein ist ein Erlebnis.

Fachkräftemangel bei uns, jede Menge Talente in Afrika – da könnten doch Win-Win-Lösungen entstehen. Ob und wie diese globale Zusammenarbeit im Arbeitsmarkt funktionieren kann – das war die Ausgangsfrage für meine Reise nach Ghana. Die Bundesregierung hatte vor ein paar Jahren ein Migrationszentrum in Accra eingerichtet. Mein spontaner Gedanke damals: „Das schaue ich mir an“. Genau das habe ich jetzt gemacht. Über meine Erkenntnisse zu Migration und globaler Remote Arbeit berichte ich noch ausführlicher.

Natürlich wollte ich damit die Frage kombinieren, ob und wie gut sich ein Zielort wie Accra für Workation eignet – auch wenn es sicherlich naheliegendere Destinationen gibt. Was ich entdeckt habe? Ein faszinierendes Land mit unglaublich gastfreundlichen Menschen, enormer Dynamik und vielen Eindrücken. Workation und Remote Work aus Accra funktioniert ganz hervorragend. Der Perspektivenwechsel, die Entdeckungen und Begegnungen fallen in einem Land mit so unterschiedlicher Situation, Kultur und Entwicklung jedenfalls erheblich intensiver aus als beim schnellen Tripp ans Mittelmeer. Das hat einen ganz besonderen Reiz und Wert.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Hier lässt es sich leben. Accra ist das wirtschaftliche Zentrum Ghanas und ein dynamischer Standort mit vielen Expats, internationalen Unternehmen und einem reichhaltigen Angebot an Gastronomie, Einkaufs-, Unterhaltungs- und Übernachtungsmöglichkeiten
  • Mentalität und Gastfreundschaft sind großartig. Die Menschen sind ungeheuer freundlich, kommunikativ und entgegenkommend. Dazu sprechen sehr viele Menschen richtig gutes Englisch.
  • Vorsicht Vorurteil: Angebliche „Entwicklungsländer“ sind uns in mancher Hinsicht voraus, entwickeln sich viel schneller als es dem verbreiteten Bild in europäischen Ländern entspricht.
  • Internet und Infrastruktur bestens. Es war wie fast immer bei meinen Touren: das Internet ist überall gut, manchmal besser als bei uns. Es war leicht, gute Orte zum Arbeiten zu finden, schnelles Internet zu nutzen und sich dabei gut zu versorgen.
  • Klima und Gesundheit. Ghana liegt nah am Äquator, das Klima ist tropisch. Der August ist zwar der kühlste Monat – warm und feucht war es dennoch immer. Es gibt zwar Strände, dort war die Luft aber so feucht, dass ein Arbeiten an der Strandbar irgendwie nicht funktionierte.
  • Reise und Aufwand. Das darf man nicht unterschätzen. Man braucht Visum, Impfungen und eine deutlich längere Reisevorbereitung als in vielen anderen Zielen. Malariaprophylaxe wird empfohlen, Moskito-Schutz ist unerlässlich und ohne Gelbfieberimpfung kein Visum, ohne Visum keine Einreise.
  • Achtung Afrika. Ich bin begeistert von Afrika und seinen Menschen. Trotz aller Dynamik muss man sich klar darüber sein, dass vieles sehr anders ist. Unterschiede muss man aushalten. Das Zeitverständnis ist ein anderes, nicht alles funktioniert, wie wir es gewohnt sind. Richtig verstanden, kann das enorm bereichernd sein.

Bewertung meiner Workation-Erfahrung in Accra, Ghana

Meine Workation-Ziele zu vergleichen ist nicht immer ganz einfach. Daher habe ich diese 7 Kategorien herausgestellt, um sie auf jeder meiner Reisen zu bewerten. Wer genauer wissen will, wie sich die Kategorien zusammensetzen, schaut weiter unten im FAQ.

Typischer Workationtag in Accra

Bei dieser Reise kombinierte ich Termine vor Ort zum Erkunden von Remote Work und die Arbeit im Workation-Style: mit Kunden, meinem Team und für mich.

Als meinen typischen Tag nehme ich daher einen Mix dieser verschiedenen Aspekte. Die Zeiten sind Angaben in Accra. Zur Sommerzeit sind Berlin und Winnweiler zwei Stunden voraus. Das heißt früher aufstehen, als es mir eigentlich lieb ist…

Beispiel eines Workation-Tages in Accra

06:00 Uhr – Gut ausgeschlafen genieße ich die warme Dusche (gibt´s nicht überall)
06:30 Uhr – Es klingelt an der Tür. Der Frühstücksservice bringt mir einen Kaffee. Herrlich.
07:00 Uhr – Mein 9-Uhr-Teammeeting beginnt. Die 2 Stunden Zeitverschiebung fordernd.
07:30 Uhr – Unser Berater-Meeting zum Start in die Woche
08:00 Uhr – Ich packe meinen Laptop ein, besprühe mich rundum mit Mückenspray
08.05 Uhr – 10 min durch den belebten Ort in mein Frühstücksrestaurant. Hunger!
09:15 Uhr – Satt und mit meiner Content-Planung geht´s zurück zum Hotel
09:30 Uhr – Kamera aufbauen, Kopfhörer und unser Content-Redaktions-Meeting startet
10:30 Uhr – Mails beantworten, to do´s erledigen, Termine vereinbaren
11.30 Uhr – Alles einpacken, Uber bestellen und zum Labadi Beach Hotel
12.00 Uhr – Treffen mit Matthew Darkwa. Langes und super spannendes Interview
15.00 Uhr – Erkunde die Umgebung des 5-Sterne-Hotels. Den Beach-Club merke ich mir.
15.30 Uhr – Zurück zum Eingang. Wieder Uber bestellen und auf den Weg zur AHK
16:00 Uhr – Treffen mit dem Geschäftsführer der Auslandshandelskammer.
17:30 Uhr – Langer Streifzug durch diesen Bereich von Accra inkl. Geheimtipps
19:00 Uhr – Nochmal Uber fahren zurück ins Hotel. Dann zum Abendessen
19:30 Uhr – Abendessen im Jamestown. Großartige Atmosphäre, leckeres Essen.
21.30 Uhr – Feierabend.

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Workation Logbuch: Meine Erfahrungen mit Workation in Accra, Ghana

Logbücher gibt es hier gleich zwei. Die kompakte Form wie sonst und eine etwas ausführlichere vom Flughafen, bei der ich ausführlicher auf die potenziellen Synergien im Arbeitsmarkt, auf Remote Work, Migration und die Aspekte von Workation eingehe.

Informationen zu Accra

  • Accra ist die Hauptstadt Ghanas mit etwa 300.000 Einwohnern direkt und knapp 5 Millionen in der Region
  • Accra war von Dänen, Briten und Niederländern befestigter Ausgangspunkt der Kolonialisierung
  • Die Metropole am Meer ist auch wirtschaftlich ein Schwerpunkt: etwa die Hälfte der Wirtschaftsleistung entsteht in der Region
  • In den belebtesten Vierteln wie OZU (highlife 24/7) und Labone (ruhiger mit vielen Expats) herrscht ein lebendiges Treiben und man ist mittendrin

Daten zu Ghana

  • Lage: Westafrika, nördlicher Äquator

  • Hauptstadt: Accra

  • Einwohner: 32 Millionen

  • Sprache: Englisch, einheimische Sprachen

  • Währung: Cedi (GHS) (1€ ca. 17 GHS)

  • BIP: ca. 2400 $ (ca. 1/25 im Vergleich zu D)

  • Religion: überwiegend christlich

  • Klima: tropisch warm-feucht, meist 30 Grad

  • Unabhängigkeit: 1957

  • Politik: Demokratie mit eigener Verfassung seit 1993

Meine Podcast-Folgen zu Workation in Ghana

Eindrücke von meiner Reise gibt es in dieser Podcastfolge. Ich nehme Euch mit auf die Reise, berichte von meinen Eindrücken aus zwei Wochen in Accra, der aufstrebenden Metropole und Hauptstadt Ghanas. Ich teile meine Erlebnisse aus Begegnungen, aus dem Alltag und rund um Remote Arbeit – als Lösungsansatz für den Fachkräftemangel bei uns, als Alternative zur Migration und als Basis für Workation auf Reisen.

Arbeiten

Remote-Arbeiten in Accra, Ghana

Zum Arbeiten in Accra haben sich drei Umgebungen für mich herauskristallisiert mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Das Arbeiten im eigenen Apartment kann sehr komfortabel sein, wenn die eigene Bleibe auf Zeit entsprechend gut ausgestattet ist. In einem von vier meiner Apartments ließ es sich sehr angenehm arbeiten. Hochwertige Ausstattung, moskitodicht, funktionierendes Badezimmer, alles schön hell und mit guter Aussicht aus dem Fenster. Bei den anderen ging das nur mit Einschränkung bzw. war einfach nicht so angenehm und komfortabel.

Super ließ es sich in den Restaurants arbeiten, die sich überwiegend an die Expats und die wohlhabendste Schicht in Accra richten. Die Ausstattung ist jeweils super, das Design inspirierend, der Service freundlich und das Essen vielfältig und extrem lecker. Die Preise dafür durchaus europäisch. Da es draußen auch in der jetzt kühlsten Jahreszeit doch meist sehr tropisch-schwül war, kann ich die Gelegenheiten an einer Hand abzählen, an denen ich unter dem großen Baum oder der Außenterrasse wirklich im Schatten draußen gearbeitet habe. Ganz überwiegend war es drinnen einfach angenehmer.

Deswegen habe ich hier in Accra doch tatsächlich an mehreren Tagen mein Arbeitsdomizil in einem schicken Coworking-Space „buro“ aufgeschlagen. Extrem schnelles Internet, super Kaffee, und eine rundum angenehme Infrastruktur. So konnte man wunderbar arbeiten.

Mentalität

Ghanaische Herzlichkeit und Gastfreundschaft

Ghana has a people culture. You will like it.” So erklärte mir meine Sitznachbarin im Flieger die ghanaische Mentalität. Wie mir auch alle anderen Menschen, die Ghana kennen, bestätigten und somit meine Erwartungshaltung ganz schön hoch legten. Alle hatten mir versprochen, dass die Ghanaer Gäste ausgesprochen freundlich begrüßen, sehr kommunikativ und gastfreundlich seien.

Und was soll ich sagen – das wurde noch übertroffen. Besonders beeindruckend: alle, aber wirklich alle Menschen loben ihre Heimat, sind beseelt davon, für Ghana zu werben. Da könnten wir uns in vielen europäischen Ländern echt ne Scheibe abschneiden…

Es ist eine ganz besondere Kombination aus verschiedenen Aspekten, die den Austausch so angenehm, den Kontakt so unmittelbar und die Begegnungen so persönlich machen: die Menschen sind offen, unverstellt und neugierig-freundlich. Egal, ob Mann, Frau oder Kind – Du wirst einfach angeschaut. Es wird zurückgelächelt und Du bist sofort im Gespräch. Dazu sprechen sehr viele Menschen wirklich gutes Englisch. Das macht alles sehr unkompliziert, man fühlt sich willkommen und ist ruckzuck mittendrin.

Begegnungen

Begegnungen voller Energie und Inspiration

Da sind die Gespräche mit Uber-Fahrern, Wachleuten und Servicekräften. Menschen, die sich mit einfachen Arbeiten über Wasser halten und ganz oft ambitionierte Träume haben. Mein Uber-Fahrer bringt mich im verstaubten Kleinwagen nach Hause. Er ist ganz begeistert, als er merkt, dass mir Ghana gefällt und Minuten später hat er mir sein Konzept seiner geplanten Vermietungs-Apartments erklärt und fragt mich, ob ich bei der Vermarktung helfen könne. Der Sicherheitsmann an der Hoteltür möchte am liebsten gleich mit nach Deutschland und träumt vom besseren Leben bei uns.

Da sind die unglaublich freundlichen, aufmerksamen und hilfsbereiten Service-Erlebnisse. Beim Weg aus dem Restaurant mit ganz leichtem Nieselregen kommt der Sicherheitsmann vom Tor mir entgegengelaufen – mit Regenschirm und bringt mich auf die andere Straßenseite bis zum Coworking-Eingang. Wie aufmerksam!

Und da sind die Begegnungen, die so überwältigend und anrührend sind. Die Frauen am Wegesrand, die ich um Erlaubnis frage, ob ich Sie so fotografieren darf, wie Ihr das hier im Titelbild seht (ich habe sogar dafür einen Obolus gezahlt). Die Jungs, die ich beim Fußball auf der Wiese beobachte. Sie kommen gelaufen und wollen aufs Foto. Und sie kennen den 1. FC Kaiserslautern. Wie cool. Ober Abanga – er ist 85 und beschwört nach einem kurzen Plausch die Einheit der Menschen – „if black or white – we all are one.“

Gesundheit & Reisevoraussetzungen

Von Impfung bis Visum – der Weg nach Ghana

Zwar wird Ghana gelegentlich als afrikanisches Reiseland für Afrika-Anfänger genannt, so ganz trivial ist das aber dennoch nicht. Eine Einreise gelingt nur mit gültigem Visum und eine Gelbfieberimpfung ist zwingende Voraussetzung. Ohne amtliche Bescheinigung im Impfpass kein Visum und ohne Visum keine Einreise. Eine Workation in Ghana ist schon deshalb nicht mal eben spontan möglich.

Das Visum (Touristenvisum) erfordert einen Besuch oder das Einschicken von Unterlagen an die ghanaische Botschaft in Berlin. Das habe ich erst spät erfasst – da waren Flug und Reiseeckpunkte längst geplant. Dann wurde es etwas hektisch und gleichzeitig war ich beeindruckt von der Professionalität des Services. Wenn man ein paar Wochen vorher dran denkt und einen aktuellen Reisepass und seine Impfungen aktuell hat, schickt man das alles hin und bekommt ein paar Wochen später sein Visum zurück. In meinem Falle musste ich gleich das ganze Spektrum austesten: Express-Service und die Dienstleistung des Express-Service vor Ort.

Das hat Geld gekostet – und super geklappt. Ein digitaler Prozess, mehrere Zahlungen, dann alles eingepackt und hingeschickt, inkl. Rückkuvert für Express-Rücklieferung. Montags früh weggeschickt, mittwochs war alles wieder da. Bis zum Abflug am Sonntag waren glatt noch ein paar Tage übrig. Und zwischendurch habe ich per E-Mail jederzeit einen aktuellen Status der Bearbeitung in meinem Posteingang. Ich muss an übliches Procedere bei deutschen Behörden denken …

Einiges investieren durfte ich auch, bis alle meine Impfungen aufgefrischt und erweitert waren. Außerdem Malaria-Prophylaxe und eine aktualisierte Reiseapotheke. Damit ist auch gleich für die nächsten Reisen vorgesorgt.

Übernachtungen

Übernachtungsmöglichkeiten und -tipps in Accra

Ich kann hier natürlich nicht für ganz Ghana sprechen. Mein Fokus lag auf den belebtesten Vierteln der Metropole Accra in einem Bereich, der auch stark durch Expats, internationale Unternehmen, hochwertige Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten geprägt ist. Es gibt touristische Küstenorte, es gibt die traditionelle alte Hauptstadt Kum…..??  im Landesinneren, tolle Resorts an den großen Seen und ein vermutlich nochmal ganz anderes urtümliches Ghana auf den Dörfern. Das alles habe ich in meiner Tour nicht erleben können.

Für Accra selbst ist das Angebot reichlich und die Bautätigkeit boomt. Ich bin sicher, dass viele der Betongerippe von jetzt im nächsten Jahr als Top-Apartments oder Hotels vermietet werden. Bei den Apartments habe ich Licht und Schatten erlebt. Groß waren sie alle. Aber nur in einem von vieren war ich wirklich rundum glücklich. In einem war die Lage toll, die Dachterrasse bot einen super Ausblick. Aber die Badezimmer hatten ein paar Schönheitsfehler. So war der Abfluss am höchsten Punkt der Dusche, das Wasser doch recht frisch. Im nächsten war das Wasser zwar warm, aber spärlich. Im Dritten war das Wasser warm und reichlich, die Einrichtung schön, aber kolonial. Das heißt auch „älter“. Inklusive vieler Ritzen in Türen und Fenstern. Das sah gut aus, war aber für Moskitos ein Scheunentor und ich nie allein.

Hotels gibt es ebenso reichlich – da bin ich allerdings nicht fündig geworden. Entweder sehr teuer, mir zu klein oder wenig attraktiv. Am Strand gibt es jede Menge Hotelkapazität – aber da wollte ich ja dieses Mal nicht hin.

Essen

Gastronomisches Angebot in Accra

In den internationalen Vierteln Accras steht ein reichhaltiges Angebot an Restaurants aller Couleur zur Auswahl. Es gibt neben einheimischer Küche die ganze Palette internationaler Gastronomie. Tolle Italiener, libanesische Meze, Thaispezialitäten – wenn man sich mal ein wenig orientiert hat, kann man abwechslungsreich und wirklich lecker essen. Für mich haben sich ein paar Favoriten herauskristallisiert.

Das „B2B Ghana – Breakfast to Breakfast“ ist ein Restaurant mit 24–Stunden–Betrieb. Das war mein favorisierter Frühstücksort. Eine tolle Auswahl, angenehm klimatisiert und sehr viel Platz. Man war auch nicht der einzige Mensch mit Laptop neben der Kaffeetasse. Ein guter Start in den Tag.

Ganz in der Nähe des Coworkings „buro“ befinden sich mit dem Jamestown (Coffeeshop und Restaurant) und dem Treehouse Restaurant zwei neue und außergewöhnlich gute Restaurants. Hier kann man herrlich sitzen, das Essen ist großartig, an einigen Tagen gibt es Live-Musik.

Rein kulinarisch mein absoluter Favorit: das „Tatale Vegan Restaurant“ mit wirklich außergewöhnlich leckeren veganen Variationen typisch ghanaischer Speisen.

Genauso geht natürlich die Kokosnuss oder frisches Obst am Straßenrand oder der Schnellimbiss an der Ecke.

 

Fazit: geht man mit europäischen Budget (6-20 Euro je Mahlzeit inkl. Getränk und Kaffee) kann man mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis genießen und sich super wohl fühlen.

Kontraste

Kontraste muss man aushalten

Junge Männer mit kleinen Läden auf Rädern verkaufen Handy-Hüllen und Adapter an Touristen. Gegenüber bietet der Elektromarkt das volle Sortiment an Top-Elektrogeräten. Vom MacBook bis zum 68-Zoll-TV.

Sieben Menschen einer Großfamilie leben tagsüber in ihrem „Laden“ auf 2 x 4 m am Straßenrand. Mit Kindern, Eltern, Großeltern, zwei Schafen, fünf Hühnern und voller Freundlichkeit. Gegenüber ragt das teuerste Hotel am Platz hinter goldverzierten Mauern in die Höhe. Im Showroom prangt ein roter Mercedes mit Flügeltüren neben dem Modell der weiteren geplanten Gebäude.

Am Straßenrand gehören die offenen Kanalgräben zum Stadtbild. Manchmal 40 cm tief, manchmal einen Meter. Man muss aufpassen, da nicht reinzufallen, zu treten oder zu fahren. Neben der Straße prangt eine Tafel mit dem Bild der Luxuswohnanlage, die gerade entsteht und heute noch ein Betongerippe ist.

Aktivitäten

Aktivitäten auf meiner Workation in Accra

Es hätte jede Menge zu entdecken gegeben. Am Meer, an der Küste, im Landesinneren. Ich habe dennoch beschlossen, mich auf Accra zu konzentrieren und wollte ja mit vielen Menschen ins Gespräch und meinen Fragen zu Remote Work, Migration und Co näher kommen. Und ich wollte möglichst viel Alltag mitbekommen und mich ein bisschen eingrooven. Als Tourist wäre man nach wenigen Tagen weitergezogen – mit knapp zwei Wochen gibt es an vielen Ecken Menschen, die man schon kennt. Man gewinnt einen Eindruck, der etwas mehr Alltag beinhaltet.

Ein paar Besichtigungen habe ich trotzdem gemacht. Ozu Castle sollte man sich unbedingt mit Führung anschauen. Es wird einem bedrückend klar, wie anders die Zeiten der Sklaverei waren. Man kann die Treppenstufen hinuntergehen durch die Tür „of no return“ – eine schwere Eisentür fällt ins Schloss. Für die Sklaven gab es von hier nur die Verladung aufs Schiff oder die Hinrichtung vor Ort. Solche Zeiten sind bedrückend und einfach unvorstellbar.

Umso erfreulicher, dass Ghana sich als eine der stabilsten Demokratien in Afrika entwickelt hat. Im Kwame Nkrumah Memorial Park macht ein Museum das Leben des ersten Präsidenten Ghanas erlebbar, der das Land in die Unabhängigkeit geführt hat.

Inspiration

Entwicklungsland oder Kontinent der Zukunft?

Reisen bildet. Das sagt man ja so. Doch gerade Reisen in Länder, die man bisher kaum kennt, sind so unglaublich wertvoll. Es gibt viel zu verarbeiten, vor allem gibt es eigene Vorurteile zu erschüttern – wenn man die hatte. Mit vielem hatte ich bereits durch meine Reisen und mein Vorwissen gerechnet. Gestaunt habe ich dennoch manches Mal. Die Kernbotschaft: Wir sollten uns hüten, in alter Arroganz auf die „Entwicklungsländer“ herabzuschauen. Das Tempo der Weiterentwicklung ist immens und wenn halbwegs stabile gesellschaftliche Systeme entstehen wie in Ghana, stehen die Zeichen auf Wachstum. Ein paar Beispiele:

Ghana ist „mobile first“, ob WhatsApp, Uber, Linkedin – die Welt ist ein Dorf. Vieles scheint besser digitalisiert als bei uns. Es gibt digitale Postleitzahlen für jede Adresse. „Mobile Money“ als handybasierte Zahlungsweise funktioniert fast an jedem Stand am Straßenrand und das seit 15 Jahren. Die deutschen Banken versuchen so etwas gerade zu etablieren.

Der Beantragungsprozess zum Visum hatte ständige Transparenz über den Verfahrensstand mit ständigen Mail-Updates.

Mobile Money. Die gelben Schilder sind überall: Bezahlen per Handy ist seit 15 Jahren etabliert. In Deutschland versuchen Banken und Sparkassen gerade die Etablierung.

An- und Abreise

An- und Abreise, Unterwegs in Accra

Accra ist als eine führende afrikanische Metropole gut erreichbar, es gibt Flugverbindungen in alle Welt. Bei meiner Recherche war ein Flug über Amsterdam am sinnvollsten. In fünfeinhalb Stunden Flug fliegt man beeindruckend lange über Wüsten, Steine und Berge, ehe der grüne Gürtel der Tropen beginnt. Accra bei Nacht von oben unterscheidet sich völlig von Großstädten in Europa, Arabischen Ländern oder Asien – diese haben meist eine prägnante Struktur mit einem Netz aus Straßen, Plätzen und ikonischen Bauwerken. Anders in Accra. Es gibt keine erkennbare Struktur. Ein riesiger, scheinbar gänzlich unstrukturierter Teppich von Lichtern erstreckt sich am Boden.

In Accra ist Uber mein Fortbewegungsmittel der Wahl. Die Nutzung ist vertraut. Die Bezahlung erfolgt in bar, die sonstige Abwicklung läuft über die App, wie man das überall auf der Welt kennt. Das läuft super easy und ist äußerst günstig. Selbst lange Fahrten in der Stadt kosten nur wenige Euro, bei kurzen Strecken ist man oft mit zwei bis drei Euro schon dabei. Selbst zu fahren – egal ob Auto oder Roller – ist mir im wilden Verkehr des Stadtzentrums eher als unnötiges Risiko erschienen.

Bewusst sein muss man sich allerdings: Accra ist eine Großstadt. Die Wege sind weit, zu Fuß ist der eigene Aktionsradius automatisch eingeschränkt. Man muss also schon etwas Zeit einplanen – und ruhig häufig einen Wagen nehmen.

Vorsicht Falle

Die phänomenale Gastfreundschaft und herzliche Kommunikation der Ghanaer ist sprichwörtlich – ich bin echt ein Fan geworden. Aber wie alles, kann man auch das übertreiben. An meinem ersten Abend habe ich mich direkt in einen Dialog mit dem besten Maler Ghanas (eigene Einschätzung und die seiner Kumpel, die bald dazu eilten). Erst als gefühlt vierzig Bilder vor mir ausgebreitet auf dem Betonboden der Tankstelle lagen und wir uns eine gefühlte Ewigkeit herrlich unterhalten hatten, hab´ ich das beendet. Zwei Bilder habe ich gekauft – nicht ohne bei jedem der vielen weiteren „besten Maler Ghanas“ in den Tagen danach sehr schnell und manchmal etwas rabiat abzuwehren, wenn jemand die aufgerollten Leinwände zücken wollte. Das hatten fast alle in petto, wenn die eigentlichen Waren nicht gekauft werden wollten.

Bitte nicht erschrecken, wenn man von Menschen, die essend am Straßenrand sitzen und Dich in ein Gespräch verwickeln wollen. Das ist wirklich bestens gemeint und es ist völlig ok, die Einladung zum Essen nur symbolisch zu verstehen und freundlich anzulehnen.

Visum zu spät beantragen! Das kann die ganz Reise unmöglich machen. Oder teurer wie in meinem Fall, weil ich alle verfügbare Express-Leistungen nutzen musste. Das hat zwar super geklappt, aber auch seinen Preis. Aber ich will ja testen, was geht…

Klima und Gesundheit. Tropisch warmes Klima, einiges an Impfungen und die ständigen chemischen wie mechanischen Schutzmaßnahmen gegen Moskitos, das alles muss man in Kauf und auf sich nehmen.

Google Earth ist nicht aktuell, die Anzeige auf Google Maps nicht immer treffsicher. In Accra wird schneller gebaut, als Google updaten kann. In Google Earth ist es ein Beton-Gerippe. In Booking.com ein schmuckes Apartment-Haus.

Arbeitgeber-Sicht

Ein „einfach-mal-so-Workation-Ziel“ ist Ghana nicht. Ein hoch interessantes Reiseland sehr wohl und remote arbeiten kann man hier aus Accra hervorragend. Wenn Menschen also Afrika erkunden wollen und Reisen mit Workation verbinden wollen – volle Empfehlung. Nur eine Stunde Zeitverschiebung, stabiles Internet, bestes Englisch weit verbreitet.

Wenn Sie geschäftliche Ambitionen haben oder das Land als potenzieller Quell talentierter Arbeitskräfte kennenlernen wollen, dann ist eine persönliche Reise hierher augenöffnend.

Die Nachteile im doch höheren Aufwand muss man natürlich bedenken, genau wie die auch hier notwendige Klärung von rechtlichen Fragen. Doch auch hier dürfte die Hürden nicht so wahnsinnig hoch sein. Bzgl. des Datenschutzes z.B. arbeitet man an einer DSGVO-analogen Regelung und entsprechenden Abkommen.

Workation? So überzeugen Sie Ihren Arbeitgeber

Workation ist eine großartige Art des Arbeitens. Doch es gibt Vorbehalte. Die häufigsten haben wir gesammelt. Damit Sie die entkräften können, statten wir Sie mit überzeugenden Argumenten aus. Damit Sie die Menschen gewinnen, deren Okay Sie brauchen und bald zu Ihrer ersten Workation starten können.

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