Personalentwicklung braucht Ausdauer!
Im Sport ist es uns völlig klar:
Wollen wir einen Marathon in einer guten Zeit zu Ende laufen, brauchen wir klare Ziele, einen Trainingsplan und vor allem eines: Ausdauer.
Es reicht nicht, die Strecke mal abzufahren.
Es reicht nicht, Trainingsbücher zu lesen.
Es reicht nicht, mal drei Wochen zu trainieren und allen zu sagen, dass man jetzt Marathon läuft.
Nein – über den Erfolg entscheidet, ob man über einen längeren Zeitraum durchhält. Es ist gut, wenn man weiß, was man tut und Profis an Bord hat. Profis, die wissen, wie man einen Trainingsplan aufbaut. Wie man gut trainiert. Die als Coach an der Seite sind, wenn es mal schwieriger wird. Die mal unterstützen, mal fordern, mal den berühmten Kick geben.
Doch laufen und immer besser werden – das kann einem niemand abnehmen.
Wer sich gut auf den Weg macht und dran bleibt, hat schon Freude am Trainieren. Jedenfalls meistens.
Ich weiß nicht, wer das gesagt hat, aber ich finde es weise:
Disziplin ist eine punktuelle Kraftanstrengung,
um auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Wenn Disziplin dauerhaft und ständig gebraucht wird, machen wir was falsch.
Vielmehr sind es bestimmte Zeitpunkte, an denen es eine bewusste Kraftanstrengung braucht, um auf Kurs zu bleiben. Das Training trotz schlechten Wetters zu beginnen. Oder eben Mitarbeiterdialoge zu terminieren, obwohl viele Projekte anstehen. Doch dazu gleich 😉.
Wer aber in der Spur bleibt und Ausdauer an den Tag legt – bei dem sieht es am Ende alles ganz leicht aus und der Erfolg ist unvermeidlich.
Weil das nicht so einfach ist, wie es klingt, ist es auch immer nur ein (kleiner) Teil der Menschen, die ins Ziel kommen.
Das gilt beim Sport.
Das gilt auch für großartige Arbeitgeber.
Deshalb bin ich so optimistisch für die, die den Weg wirklich gehen. Das sind am Ende die wirklich guten Arbeitgeber. Das spricht sich rum. Dort wollen die guten Leute hin.
Ist Ihnen zu mühsam? Doch das ist gut so. Wenn es leicht wäre, würden es ja alle machen.
Und dennoch: wir brauchen viel mehr Firmen mit der nötigen Fitness und Ausdauer in den Disziplinen, die der Arbeitsmarkt der Zukunft fordert.
Ich freue mich über jede Firma, die sich auf den Weg macht und anfängt zu trainieren.
Und es schmerzt mich jedes Mal, wenn ich erlebe oder erfahre, dass wieder jemand sein Training abgebrochen hat – weil mal ein paar Wochen schlechtes Wetter war, weil der Trainingspartner gefehlt hat oder eine neue Sportart plötzlich hipper wirkte.
Wer aufgibt, wirft eine Menge Vorarbeit weg. Das ist unglaublich schade und muss nicht sein.
Deshalb dreht sich die aktuelle Podcastfolge um 3 Beispiele, in denen gut gestartete Prozesse der Führung und Personalentwicklung nach tollem Start irgendwann „verhungert“ sind.
Um genau das bei Ihnen verhindern zu helfen.
Gute Führung und Personalentwicklung ist wie Marathon
Führung und die Entwicklung von Menschen im Unternehmen sind zentrale Erfolgsfaktoren für Firmen.
Diese Themen wollen und müssen genauso professionell gestaltet und geführt werden, wie Entwicklung oder Vertrieb.
Das galt schon bisher. Doch der Arbeitsmarkt der Zukunft wird nicht mehr verzeihen, was bisher noch als normal galt. Und weil es überall so ähnlich ist, weil die fehlende Ausdauer als „normal“ gilt, weil die nötige Priorität auf oberster Ebene fehlt, verbrennen Unternehmen immense Werte. Und merken es oft noch nicht mal.
Da werden Mitarbeitergespräche eingeführt und trainiert, einmal gut durchgeführt. Zwei Jahre später trifft man sich wieder und muss feststellen, dass der nächste Zyklus nur halbherzig durchgeführt wurde. Irgendwie hat niemand den Startschuss gegeben. Eigentlich warten alle drauf – aber es ist ja fast schon normal, dass immer wieder was neues angefangen wird. „Kennt man ja.“
Solche Sätze sind teuer. Wenn Sie die hören, hat sich der Rauch
verbrannter Werte und Identifikation schon verzogen.
Da werden Rollen und Erwartungen an Führungskräfte nur oberflächlich formuliert, weil „man ja schon wisse, wer was zu tun habe“. Genau die Punkte, an denen es „weh getan“ hätte und die vor allem zu klären gewesen wären, hat man ausgeklammert. Ist ja auch gemütlicher. Training bei schlechtem Wetter kostet halt Überwindung 😉.
Das Ergebnis: zwei Jahre später klagen die Verantwortlichen über Störfeuer in der Mannschaft und Kompetenzgerangel. Dreimal dürfen Sie raten, an welchen Stellen. Genau. Exakt dort, wo die Rollenklärung nicht zu Ende geführt und wichtige Knoten durchschlagen wurden. Das hätte man wissen können. Als Berater sind wir an solchen Stellen inzwischen ziemlich penetrant und „lästig“. Wir wissen, warum.
Wie Erwartungen geweckt und enttäuscht werden
Ein drittes Beispiel handelt von Nachwuchs-Programmen. Für die Mitarbeiterentwicklung eminent wichtig, bergen solche Prozesse immer auch ein Risiko: Man könnte sie ernst nehmen.
Mitarbeiter (die Talente) tun das, wenn alles gut aufgesetzt ist.
Sie nutzen Workshops, Coachings, Assessments als Reflektion der eigenen Stärken und Entwicklungspotenziale. Sie lassen sich begeistern für das Unternehmen, seine Strategie und die Entwicklungsmöglichkeiten.
Sie sind bereit, die Extra-Meile zu gehen für zusätzliche Projekte, Präsentationen und innovative Ideen für das Unternehmen.
Sie machen sich auf den Weg, richten ihre Zeitplanung auf das gemeinsame Training aus.
Damit stehen die Zeichen auf Erfolg – noch dazu mit dem ganzen Team im Zieleinlauf als besonders kraftvolles Erlebnis.
Und dann das:
Plötzlich kommen die Trainer nicht mehr zur Strecke.
Die Trainingsstrecke ist nicht mehr ausgeschildert.
Es gibt keine Werbung für den Marathon.
Wen man auch fragt – niemand weiß etwas.
Dann hört einer nach dem anderen mit dem Training auf. Und fängt so schnell nicht wieder damit an. Jedenfalls nicht mehr in dieser Stadt…
Wie Erwartungen geweckt und enttäuscht werden
Ein drittes Beispiel handelt von Nachwuchs-Programmen. Für die Mitarbeiterentwicklung eminent wichtig, bergen solche Prozesse immer auch ein Risiko: Man könnte sie ernst nehmen.
Mitarbeiter (die Talente) tun das, wenn alles gut aufgesetzt ist.
Sie nutzen Workshops, Coachings, Assessments als Reflektion der eigenen Stärken und Entwicklungspotenziale. Sie lassen sich begeistern für das Unternehmen, seine Strategie und die Entwicklungsmöglichkeiten.
Sie sind bereit, die Extra-Meile zu gehen für zusätzliche Projekte, Präsentationen und innovative Ideen für das Unternehmen.
Sie machen sich auf den Weg, richten ihre Zeitplanung auf das gemeinsame Training aus.
Damit stehen die Zeichen auf Erfolg – noch dazu mit dem ganzen Team im Zieleinlauf als besonders kraftvolles Erlebnis.
Und dann das:
Plötzlich kommen die Trainer nicht mehr zur Strecke.
Die Trainingsstrecke ist nicht mehr ausgeschildert.
Es gibt keine Werbung für den Marathon.
Wen man auch fragt – niemand weiß etwas.
Dann hört einer nach dem anderen mit dem Training auf. Und fängt so schnell nicht wieder damit an. Jedenfalls nicht mehr in dieser Stadt…
Was keine Priorität hat, scheitert
Übertragen wir das in die Personalentwicklung. Es gibt Prozesse, in denen Nachwuchskräfte mit großartiger Arbeit gecoacht werden und selbst klare Vorstellungen ihrer möglichen Entwicklung im Unternehmen erarbeiten.
Der Part des Arbeitgebers ist die Begleitung dieser Entwicklung. Mit regelmäßigen Entwicklungsgesprächen, vereinbarten Meilensteinen und Maßnahmen. Da sind Führungskräfte und die Personalentwicklung als Unterstützung gefragt.
Kann man sich das sparen, weil man zu viel zu tun hat?
Nein.
In gar keinem Fall.
Ich bemühe ja gerne den simplen Vergleich mit der Vertriebsseite. Da können Firmen viel lernen für die „Menschenprozesse“.
Was würde passieren, wenn Sie Ihren Kunden ein neues Produkt, ein Softwarerelease oder die ersehnte neue Maschine verkaufen und Sie lassen den Stichtag dann einfach verstreichen, sagen nichts und hoffen, dass das niemand merkt?
Was würde passieren, wenn Ihre Vertriebler Ihnen sagen, dass sie keine Zeit hätten, ihre Schlüsselkunden regelmäßig zu sprechen?
Das können wir uns vorstellen. Je nach Firmenkultur – von wöchentlichem oder täglichem Nachfragen bis zum großen Donnerwetter – alles möglich.
Mit Ausreden kommt da niemand durch.
Mitarbeiter sind mindestens so wichtig wie Kunden
Damit sind wir genau beim Kern des Problems. Würden Führungsprozesse so gut und klar getrackt und im Controlling erfasst, könnte nicht passieren, was ich heute als „Ausdauer-Mangel“, als fehlende Priorität adressiere.
Zurück zu unseren Talenten. Leider kennen wir Fälle, in denen genau das Gegenteil dessen passierte, was man ursprünglich vor hatte.
Doch – die Talente haben sich entwickelt. Und wie.
Aber weil der Marathon abgesagt wurde, haben sie sich eine andere Strecke gesucht. Sprich eine andere Firma. Nicht ohne für eine längere Zeit zuerst enttäuscht weiter zu hoffen, dann frustriert zu resignieren und sich schließlich woanders umzuschauen.
Lieber keinen Marathon?
Ich weiß. Es liegt in der Luft. Sollte man angesichts dieser Gefahren nicht eher auf Marathon verzichten?
Natürlich nicht.
Firmen sind nicht erfolgreich, ohne gute Nachwuchsförderung.
Gute Führung ohne stimmige Führungsroutinen wird nicht gelingen.
Spitzenleistung mit Leichtigkeit geht nicht ohne wirklich geklärte Rollen und Erwartungen.
Der Zweck dieser Impulse ist ja genau, auf die Fallen hinzuweisen.
Damit Sie nicht nur starten, sondern auch ankommen.
Das ist anstrengend. Klar. Aber nicht ständig. Es geht nur um die ganz bestimmten Schlüsselpunkte, an denen Sie durchhalten müssen. An denen die Führungs- und Personalthemen Priorität haben müssen, auch wenn sie nicht laut und dringend sind.
Die Momente, in denen Sie die Extra-Meile gehen müssen, um die Dinge wirklich klar zu ziehen.
Die Momente, in denen Sie Kapazitäten schaffen müssen und ein Thema zur Chefsache machen müssen, damit es nicht unter die Räder kommt.
Im Vertrieb machen Sie das doch auch.
Gute Mitarbeitende zu verlieren oder deren Potenzial nicht voll zu nutzen ist mindestens genauso teuer wie der Verlust von Kunden. Das haben nur noch nicht alle gemerkt. Und das ist wiederum Ihre Chance. Also machen Sie es doch gleich richtig, halten Sie durch und freuen Sie sich auf den Zieleinlauf.
Menschen sind Chefsache. Die Prozesse, die sich um die Menschen in der Firma drehen, auch.
Einen Marathon gewinnt man nicht mit Ankündigungen. Es sind die Taten, das tägliche Training und das Durchhaltevermögen, die den wahren Erfolg erzeugen.
Das Beste daran: Am Ende sieht es ganz leicht aus, so spielerisch und selbstverständlich.
Wenn die Zuschauer das sagen, dürfen sie stolz lächeln und an die – kurzen – aber harten Momente denken. Dort entscheidet sich, ob es am Ende leicht aussieht.
Dieses Lächeln wünsche ich Ihnen von Herzen,
Podcast – Personalentwicklung braucht Ausdauer
Viele Unternehmen starten gute Projekte der Personal- und Führungskräfteentwicklung. Doch nicht selten geraten gute Prozesse im Eifer des Gefechts wieder in Vergessenheit. Das ist teuer. Sehr teuer – mehr dazu in der aktuellen Folge
Hi ich bin Stefan und schreibe hier für großartige Arbeitgeber und eine bessere Arbeitswelt.
Ich bin selbst Unternehmer, motiviere als Keynote Speaker und begleite als Sparringspartner.
Fachkräftemangel? Jammern hilft nicht. Kluge Strategien schon.
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