Was Google for Jobs und Suchmaschinenoptimierung mit Recruiting zu tun hat?

Egal, was wir suchen – wir googeln es. Das Wort steht sogar seit 2004 (!) im Duden.
Obwohl – stimmt nicht ganz. Das gilt für alle über 30. Die Jüngeren suchen bei Youtube.
Aber das ist ja schließlich auch ein Teil von Google 😉.
Die schnelle Suche am Handy, Tablet oder PC ist völlig normal geworden – egal, ob wir ein Rezept suchen, wissen wollen, wann Queen Elizabeth gekrönt wurde oder ob „Googeln“ im Duden steht. Warum sollte bei der Jobsuche unser Vorgehen ein anderes sein?

So ist es kaum verwunderlich, dass über 70 % der Jobsuchen bei Google beginnen. Für Azubis sogar über 80 % – bei Youtube – Sie wissen schon.

Jetzt kommt die entscheidende Frage: Kommen Sie und Ihre offenen Stellen dort vor?

Das können sie natürlich testen – googeln Sie mal Ihre Berufe oder Stellen in Verbindung mit Ihrer Stadt und schauen Sie, was passiert.

Google – Die ungeheure Macht im Kampf um Sichtbarkeit

Am Themenfeld Google kann man den Wandel im Arbeitsmarkt ganz gut erleben. Früher hatte man bei Websites jemanden, der getextet hat, einen Grafiker und einen Programmierer. Websites wurden erstellt und haben sich dann ein paar Jahre kaum verändert. Dann wurden sie neu gemacht.

Heute übernehmen automatische Website-Baukästen und kluge Tools viele Funktionen, die früher teure Aufträge erfordert hätten. Doch es sind ganz neue Kompetenzen, ja Berufe entstanden. Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist eine davon. SEO (Search Engine Optimization) ist die Kunst, Websites so zu bauen, zu texten und laufend weiterzuentwickeln, dass Google diese Seite bei Suchen „oben“ anzeigt. Oben heißt nach Möglichkeit auf der ersten Seite der Suchergebnisse. Die meisten Menschen klicken nur diese ersten Suchergebnisse an. Gefällt das nicht, macht man eine neue Suche. Gute Angebote, die erst auf der zweiten oder dritten Seite auftauchen, haben kaum eine Chance.

Das gilt natürlich auch für Arbeitgeber und Jobangebote.

Doch wie macht man das jetzt? Ohne in die Details zu gehen, ist mir eine Botschaft wichtig: man muss das nicht alles selbst machen. Doch ich bin davon überzeugt, dass es für jeden Unternehmer und noch mehr für Recruiter und Marketer wichtig ist, Grundprinzipien zu verstehen.
Denn wer die Macht der Suchmaschine zu nutzen weiß, hat enorme Wachstums-Chancen und kann teure Fehler vermeiden.
Was ich in meiner Beschäftigung mit dem Thema in den letzten Jahren als sehr ermutigend empfunden habe:

Google versucht zu erkennen, was für Menschen nützlich ist. Denn Google ist umso erfolgreicher, je schneller und sicherer Menschen genau das finden, wonach sie gesucht haben bzw. was ihnen weiterhilft.

Je besser Google das versteht, desto mehr entspricht eine „gute“ Website auch dem Nutzen für die Leser bzw. die Zielgruppe. Schafft man also klar ausgerichtete, nützliche und gut formulierte Seiten und beherrscht die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung, dann hat man vielen Wettbewerbern eine Menge voraus.

Was kann Google zur Mitarbeitergewinnung beitragen?

Zu dieser Frage habe ich mich mit einem Google-Kenner in der aktuellen Podcastfolge unterhalten. Thorsten Piening ist langjähriger Online-Marketer. Aus der Fragestellung, ob nicht in der Mitarbeitergewinnung funktionieren könnte, was im Online-Marketing schon lange bekannt war, ist die Persomatch GmbH entstanden. Thorsten ist Mitgründer und Gesellschafter und erklärt in unserem Gespräch, was Arbeitgeber tun können und wie das Angebot von Persomatch das Recruiting unterstützen kann. Die Links finden Sie auf der Podcastseite.

Wir beleuchten im Gespräch gleich 3 Elemente der Sichtbarkeits-Steigerung über Google. Dabei kann man sich helfen lassen, manches kann man aber auch selbst machen, wenn man mal die Grundlagen verstanden hat.

Google in der Mitarbeitergewinnung: sichtbar als Arbeitgeber

Die erste Disziplin ist die oben beschriebene Suchmaschinenoptimierung. Auf die Mitarbeitergewinnung bezogen ist das zunächst mal Ihre Karriereseite. Ist die gut gemacht und  informativ, wird sie gefunden, wenn man zum Beispiel nach einem Unternehmen Ihrer Branche in Verbindung mit der Region sucht.

Durch den Bezug zur Region ist die Konkurrenz gar nicht so groß. Doch erschrecken Sie nicht – da werden überwiegend die Websites der großen Stellenportale angezeigt. Doch wer seine Seite gut aufbaut, kann hier leicht überholen und taucht dann eben im Gegensatz zur Konkurrenz „oben“ auf.

Der zweite Ansatz sind die Stellenangebote selbst. Eine Seite mit 40 Stellenangeboten, die dann als pdf hinterlegt sind, bringt gar nichts. Sichtbar wird die Stelle nur, wenn jede Stelle eine eigene Unterseite hat und dort auch der Job gut beschrieben ist. Auch hier gilt: geschickt gemacht, taucht man kostenlos oben auf. Solche Dinge testen wir mit Ihnen beim Check und der Weiterentwicklung Ihrer (Karriere)-Website.

Je selbstverständlicher dieses Knowhow wird, desto mehr wird man bieten müssen. Doch noch ist es oft erstaunlich leicht, seine Sichtbarkeit erheblich zu verbessern.

Google ist über Nacht zur neuen Macht geworden

Eine ganz neue Qualität ist vor wenigen Jahren mit dem Dienst „Google for Jobs“ quasi über Nacht an den Start gegangen. Google hat seine eigene Jobsuchmaschine freigeschaltet und greift auf alle Stellenausschreibungen im Netz zu. Die Ergebnisse werden als übersichtliche Tabelle in den Suchergebnissen angezeigt (Sehen Sie, wenn Sie nach irgendeinem Beruf in Verbindung mit z.B. dem Wort „Jobs“ googeln).

Damit hat Google tatsächlich über Nacht die großen Stellenportale überholt und ist Nr. 1 bei der Sichtbarkeit von Stellenausschreibungen.

Jetzt kommt der Clou:

Man kann seine Stelle nicht bei Google „schalten“ wie bei Stepstone, Indeed oder all den anderen kostenpflichtigen Stellenportalen.

Google zieht diese Daten aus dem gesamten Netz. Das bedeutet zweierlei:

  1. Ihre kostenpflichtige Anzeige z.B. bei Stepstone taucht bei Google for Jobs auf und wird womöglich dort gefunden und gar nicht direkt auf der Seite von Stepstone o.a. (für die sie bezahlt haben).
  2. Google findet Ihre Stelle genauso gut auf Ihrer eigene Karriereseite. Wenn Sie es richtig machen, tauchen Sie auf und mussten nichts dafür zahlen 😉. Cool, oder?

Was man dafür wissen muss, ist dass Google eine bestimmte Form der Aufbereitung der Daten auf der Website benötigt. Und Schwupps, sind Sie an den großen Stellenportalen vorbeigezogen.

Google in der Mitarbeitergewinnung – Anzeigen als Booster

Thorsten Piening beschreibt im Interview die neue Rolle Googles sehr gut und erklärt auch, was man selbst machen kann.

Aber natürlich bietet er mit seinem Team diese Dienstleistungen auch an und steigert die Wirksamkeit durch die Kombination der beiden erläuterten Ansätze mit zusätzlichen Anzeigen. Google lebt natürlich von der Wirksamkeit seiner Anzeigenwerbung und blendet daher oberhalb der sogenannten „organischen“ Suchergebnisse noch einige bezahlte Anzeigen ein – aber eben immer solche, die genau zur Suchintention des Nutzers passen.

Will man jetzt maximale Wirkung in kurzer Zeit, kann es sich lohnen, dem Konzept von Persomatch zu folgen (Achtung: ich finde den Ansatz überzeugend, getestet haben wir ihn noch nicht). Thorsten und Team schaffen für eine Stellenausschreibung eine eigene schlanke Seite oder nutzen die firmeneigene Karriereseite als Ziel, bereiten die Stellendaten für Google for Jobs auf und ergänzen das Ganze um gezielte Anzeigenschaltungen.

Während man die beiden ersten Disziplinen auch relativ gut selbst lernen kann, ist die effiziente Anzeigenschaltung eine Wissenschaft für sich. Wer das nicht kann, verbrennt eine Menge Geld. Richtig kombiniert, kann man mit relativ überschaubarem Aufwand sehr gezielt Jobsuchende auf die eigenen Stellenangebote gewinnen.

Ob daraus dann eine erfolgreiche Besetzung wird, hängt natürlich sehr stark vom eigenen Unternehmen ab und der Qualität, Begeisterungsfähigkeit und Geschwindigkeit im weiteren Prozess.

Ob Sie sich selbst tiefer mit der Materie beschäftigen wollen, ist Geschmackssache.

Viel wichtiger ist mir, Sie für die Zusammenhänge zu sensibilisieren und Sie auf das enorme Potenzial von Google im Recruiting, in der Mitarbeitergewinnung aufmerksam zu machen.

Da geht noch viel mehr. Aber fangen Sie doch mal damit an, dass Sie sich den Podcast anhören.

Podcast – Google for Jobs. Unterschätztes Potenzial für das Recruiting.

In meinem Gespräch mit Thorsten Piening von Persomatch beleuchten wir die Macht und Möglichkeiten von Google for Jobs und Suchmaschinenoptimierung, um neue Mitarbeiter zu gewinnen. Hören Sie rein!

2022-09-27T13:24:33+02:00
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