Unternehmensentwicklung an magischen Orten

Die innere und die äußere Reise

Reisen inspiriert.Reisen bringt in Bewegung.Die äußere Reise beschäftigt unsere Sinne, inspiriert und ist mit Anstrengungen verbunden. Im Flug verabschieden wir uns aus der bekannten Realität. Egal wie unten das Wetter ist – über den Wolken scheint immer die Sonne. Das finde ich immer wieder ein wunderbares Gleichnis.Dann tauchen wir für ein paar Tage in eine andere Welt ein – in diesem Fall sogar aus 1001 Nacht – und nutzen diese fremde Welt für neue Gedanken und gemeinsame Erlebnisse, die uns dann lange im Alltag begleiten, motivieren und tragen.In diesem Sinne ist eine Strategieklausur an einem inspirierendem Ort eine viel intensivere Erfahrung als die klassische Variante im Tagungshotel um die Ecke. Anreise, Vorfreude, das gemeinsame Erlebnis, Inspirationen aus einem anderen Land – und Wärme und Sonne im November. Das macht etwas mit einem😊.Während man mit der Reise völlig beschäftigt ist, läuft unbewusst schon das Arbeiten an den gemeinsamen Themen. Ein kleiner Brief mit Fragen inspirierte zusätzlich jeden während des Fluges zu ganz persönlichen Fragestellungen.Nach einer langen Reise kamen wir abends an unserem „Tagungsort“ an. Die Villa Hana erwartete uns mit traumhafter Kulisse eine knappe Stunde von Marrakesch entfernt.Der Blick in den Garten voller Palmen, Zitronen-, Orangen- und Olivenbäume – im Hintergrund das mächtige Atlasgebirge. Und davor ein 20 m langer Pool.Das Moderationsmaterial habe ich im Koffer. Wir arbeiten im Haus, auf der Terrasse und am Pool. Sogar darin.Unsere neu erfundene Methode:

„Lösungsschwimmen“

Sind die Ziele noch im Schatten der Terrasse entstanden, folgt das Brainstorming im Pool.Das ganze Team im Pool, als Moderator sitze ich am Rand, stelle Fragen und notiere die Ideen. Das ist mega-produktiv. Idee reiht sich an Idee. Mit „fokussierter Leichtigkeit“ entsteht ein Lösungskonzept.Fokussierte Leichtigkeit ist unser Motto in den Tagen. Die klare Arbeitsstruktur sorgt für den Fokus, die Art des Arbeitens, die Umgebung, die Wärme für die Leichtigkeit. Das ist hoch produktiv.

Inspiration durch die fremde Umgebung

Am späten Nachmittag gehen wir jeweils auf Tour. Erkunden das bunte und laute Treiben in den Souks von Marrakesch und staunen über die gegensätzliche Stille in den Riads. Am nächsten Tag erleben wir den Sonnenuntergang in der Wüste, laufen über endloses Geröll und lassen den Abend am Lagerfeuer unterm Sternenhimmel ausklingen. Welche Eindrücke!Auch in der Villa wechseln wir die Umgebung. Am Brunnen im Foyer sind wir buchstäblich nah am Wasser, sitzen am Boden und reflektieren Führung und persönliche Entwicklung. Die große Offenheit vertieft persönliche Nähe und Verbundenheit. Was für ein kraftvolles Führungsteam und eine vertrauensvolle gemeinsame Entwicklung!Die Zeit vergeht wie im Fluge. Dennoch haben wir unglaublich viel geschafft. Am Ende steht ein konkreter Fahrplan: klare Ziele für 2023, Strategien für die wichtigsten Vorhaben.Besonders wertvoll ist die Reflektion von Mustern und Gewohnheiten. So entstehen klare Vorstellungen und ein gemeinsames Verständnis der zukünftigen Führungsarbeit. Diese Erkenntnisse sind verbunden mit den unglaublich starken Bildern, Erinnerungen und gemeinsamen Erlebnissen – beste Voraussetzungen für den Transfer in den Alltag.In diesem Sinne gehen alle erfüllt, motiviert und mit klarem Plan zurück ans Werk.Danke an Stefan Langenfeld für Weitblick, Rahmen und Vertrauen. Und danke an den gesamten Wirkungskreis. Ihr seid ein tolles Team und von Eurer Energie und Klarheit werden alle im Unternehmen profitieren.

Potenzial für die Entwicklung von Mensch und Unternehmen

Reflektiert man solche Formate für Strategieklausuren und die gemeinsame Unternehmensentwicklung werden einige Punkte deutlich:Mit Freude können Sie das nur machen, wenn Sie das richtige Führungsteam an Bord haben. Eine solche Reise kann eine Gruppe ungemein stärken, Vertrauen aufbauen und Freundschaften entstehen lassen. Stimmt aber die Chemie nicht, wird man das kaum verborgen halten können.Das Faszinierende ist die scheinbare Leichtigkeit, mit der hoch produktive Ergebnisse entstehen. Das jedoch erfolgt nicht von allein. Das braucht eine gute Vorbereitung durch alle Beteiligten. Die Fragen und Anliegen im Vorfeld spannen sozusagen den Bogen. Dann muss man später nur noch zielen und loslassen. Gute Ergebnisse entstehen mit Leichtigkeit.Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Moderation. Mir ist dabei wichtig, die Möglichkeiten des Raumes und der Umgebung gut in die Dramaturgie einzubauen. Vorplanen kann man das immer nur bis zu einem gewissen Punkt. Vieles ergibt sich im Moment und vor Ort.Was man vorher einplanen muss: Moderationsmaterial  muss im Koffer dabei sein, davon gibt es an solchen Orten nichts. Was nicht eingepackt wurde, ist nicht verfügbar.Ist dann die Reise selbst gut organisiert, das Essen lecker und der Alltag nicht zu nervenaufreibend, steht einem tollen gemeinsamen Erlebnis nichts im Wege.

Sind Workations schon für jeden Einzelnen eine tolle Inspiration,können sie für (Führungs-)Teams eine unvergessliche Kraftquelle sein.

Vergleicht man die Kosten mit einer guten Tagungsinfrastruktur zuhause, muss das noch nicht mal teurer sein, obwohl der Erlebniswert unvergleichlich ist.Das sollte Schule machen.

Begegnungen und Remote-Work in Marrakesch

Nach der Klausur bin ich noch 2 Tage in der marokkanischen Metropole geblieben. Ich wollte diesen wettermäßig so hervorragenden Ort zum Remote-Arbeiten noch weiter erkunden und testen.Kenne ich doch einige Menschen, die als digitale Nomaden von Marrakesch und Agadir, von Essouira und Thagazout schwärmen. Ans Meer habe ich es in der kurzen Zeit nicht geschafft und mich auf die Inspiration im bunten Treiben auf dem zentralen Marktplatz “ Djemaa el Fna“ konzentriert.Das ist schon eine besondere Atmosphäre. Hunderte von Ständen, tausende Menschen wuseln über den riesigen Platz. Dazwischen knattern Mopeds, Tuktuks und alle möglichen fahrbaren Karren, auf denen Bananen, gegrillte Maiskolben, Textilien oder Erdnüsse feilgeboten werden. Die betörenden Flötentöne der Schlangenbeschwörer mischen sich mit den Rock-Klassikern vom Musiker im Café. Afrikanische Trommelrhythmen hallen vom anderen Ende herüber und vermischen sich mit dem Hupen der Mopeds.Rund um den Platz gibt es eine Fülle von Terrassencafés. Dort kann man herrlich sitzen und sich von der Atmosphäre inspirieren lassen. Und – ja, man kann da auch wunderbar arbeiten. Meine technische Standardausstattung außerhalb der EU hat sich mal wieder bewährt. Eine lokale SIM-Karte mit hohem Datenvolumen in meinem Zweithandy in der Hosentasche stellt einen Hotspot zur Verfügung. Damit bin ich mit Laptop wie Smartphone kontinuierlich online und voll arbeitsfähig. Inkl. 1 Stunde Video-Call aus dem Café am Marktplatz. Sogar im Wüstenrestaurant hatte ich über 50 Mbit Upload und Download-Geschwindigkeit. Doch dort wollte selbst ich nicht arbeiten, sondern mich einfach nur bei leckerem Essen in unserer Gruppe gut unterhalten.Eine besondere Erfahrung sind die ungemein freundlichen Marokkaner. Am Marktplatz als besondere Mischung aus höchst geschäftstüchtig und freundlich. Hier folgen noch ein paar Posts in den nächsten Tagen – es waren gleich eine ganze Reihe witziger Begegnungen. So hat mich Moustafa mehr als 10 Minuten weit aus den Tiefen der Souks heraus begleitet zurück zum großen Platz. Sonst wäre ich vermutlich trotz Google Maps verloren gegangen. Google weiß viel – aber nicht, dass das Tor der Medina ab 22 Uhr geschlossen und der angezeigte Weg dann eine Sackgasse ist. Moustafa hat mir dann alles Gute gewünscht und sich zurück zu seinem Restaurant gemacht. Das nenne ich Service.Inspirationen kann man hier auch gewinnen, wenn man Kundenorientierung und Verkaufen trainieren und vermitteln will. Wieso? Hier eines meiner Erlebnisse ….

Cross Selling mit Khalid und Abdul

Ich schlendere durch die Souks von Marrakesch, staune über orientalische Leuchten, prunkvolle Kleider und bunte Gewürze. Vor einem Laden voller bunter Lederschuhe bleibe ich stehen.

Endlich mal ein Laden ohne aktiven Verkäufer.

In aller Ruhe mache ich mein Foto. Sonst wollen einem die Verkäufer immer direkt was andrehen – oder zumindest ein paar Dirham für das Foto.

„Foto 1.000 Dirham“ höre ich von hinten.

Doch mit Verkäufer 😉.

Khalid hat mich ertappt.
Ich schaue ihn an, wir lachen beide.

Netter Kerl. So kommen wir ins Gespräch. Er erzählt mir seine Familiengeschichte – und ich ihm meine Herkunft vom Bauernhof. Mit 10 hat er seinem Vater geholfen, später nach dem Tourismus-Studium hat er den Mini-Laden übernommen.

Er zeigt mir die handwerkliche Qualität seiner Schuhe. Was er nicht weiß: in meinem Rucksack ist schon das Paar, ohne das zu kaufen, ich eine halbe Stunde zuvor aus dem Laden von Barik und seiner Frau unmöglich rausgekommen wäre. Deshalb bin ich standhaft. Nein – ich kaufe nicht noch ein paar Schuhe🙃.

Erzähle ihm, dass ich jetzt zum Flughafen müsse (was auch stimmt) und heute abreise.

Ende des Gesprächs? Nicht mit Khalid.

Er sagt, ich müsse Gewürze kaufen. Auch da gäbe es die Läden für die Touristen – und die guten.

„Come, I show you“ sagt er und zieht mit mir los. Auf den wenigen hundert Metern in den Tiefen der Souks lädt er mich ein, ihn beim nächsten Mal wieder zu besuchen und vertieft die Verbindung: „Oh you are my friend, you know: from heart to heart“.

Dann stellt er mich seinem Cousin Abdul vor. Wenn er mir schon keine Schuhe verkaufen kann, verkauft Abdul seinem neuen Kunden Ingwer, Ras el Hanout, Minz-Kristalle, Anti-Schnarch-Schwarzkümmel und Minz-Tee für 45 €.

So geht Cross Selling. Wohl wissend, dass diese Szene so sicher nicht nur mir widerfährt, mache ich das Spiel gerne mit, komme innerlich aus dem Grinsen nicht mehr raus und habe nicht nur Kräuter, sondern auch ein paar schöne Geschichten als Mitbringsel. Und die Nummern von Khalid und Abdul. Man weiß ja nie, wann ich wiederkomme und was ich dann brauche.

Marrakesch ist inspirierend.

Nicht zu vergessen – 25 Grad und sonnige Tage im November sind einfach super angenehm.

Und wie sagte ein anderer Kunde, der mit seinen Teams regelmäßig Workations macht:

„Wenn das Team wächst und Du willst alle unter einem Dach haben, bleibt irgendwann nur noch Marokko. Sonst findest Du selten so große Anwesen mit so vielen Zimmern unter einem Dach.“

Noch ein Grund für dieses inspirierende und gastfreundliche Land.

Was man bei solchen Reiseberichten nie vergessen darf:

Es sind dennoch immer wir selbst. Qualitäten, die wir vielleicht auf Reisen entdecken und stärken können, dann mit unseren Alltag hier zu nehmen – das ist die eigentliche Kunst. Im Unternehmen wie ganz persönlich.

Die wahre Qualität liegt schließlich in den Menschen und ihrem Zusammenspiel.

Es ist nicht der Ort, es sind die Menschen.Die inspirierende Umgebung hilft nur,besondere Qualitäten hervorzukehren und sichtbar zu machen.