Die ganze Firma in einem Raum – Teamtag

Wann haben Sie zuletzt mit Ihrem gesamten Team nach einem intensiven gemeinsamen Tag angestoßen?

Bei kleinen Firmen ist das ja recht leicht – nach einem Workshop, bei einem neuen Auftrag oder aus sonstigen Gründen zu feiern. Da hat man schnell alle an Bord. Ganz anders in größeren Organisationen. Sind da 50 oder 500 Menschen in einem Unternehmen, wird das schon schwieriger. Und doch haben Anlässe eine besondere Kraft, bei denen die ganze Firma buchstäblich in einem Raum zusammenkommt.

Anlässe, bei denen Menschen sich besser kennenlernen und die Grundlage für Zusammenarbeit legen.
Anlässe, bei denen neue Strukturen greifbar und Teams erlebbar werden.
Anlässe, die Ziele klar und Gemeinschaft spürbar machen.
Anlässe, die im besten Fall Magic Moments erzeugen und allen in bester Erinnerung bleiben.

Viele Maßnahmen der Strategie- und Organisationsentwicklung finden in Führungskreisen, Workshopgruppen oder Einzelcoachings statt. Das hat alles seinen Sinn.

Aber alle in einem Raum – das hat eine besondere Magie.

In dieser Podcastfolge berichte ich aus verschiedenen Anlässen und Anwendungsfällen. Hören Sie rein und lassen Sie sich für Ihr Unternehmen inspirieren.

Meilenstein in längeren Prozessen

Meist sind solche Großgruppen-Events Bestandteil und Meilenstein in größer angelegten und längerfristigen Prozessen. So auch die beiden Anlässe, von denen ich im Podcast ausführlicher berichte.

Im Creditreform-Cluster Langenfeld ging es darum, zum ersten Mal mit den ca. 50 Mitarbeitenden aus allen 5 Standorten zusammen zu kommen. Pandemiebedingt konnte das nach der Erweiterung um den fünften und größten Standort zum Jahresbeginn erst jetzt erfolgen. In einem Workshop-Tag wurde viel fürs Kennenlernen getan, die inzwischen etablierte Organisations-Struktur verdeutlicht und zu wichtigen Themen Anliegen, Ideen und Meinungen aller eingeholt. Die Transparenz über Zahlen und Ziele stellt eine wichtige Form von Wertschätzung dar, gibt Orientierung und schafft Motivation. Als gemeinsames Erlebnis folgte ein Team-Kochen unter professioneller Anleitung. Nachdem die gemeinsam gezauberten Leckereien genossen waren, konnte die Party ihren Lauf nehmen. In toller Stimmung wurde lange getanzt und gefeiert. Das klingt nach.

Eingebettet ist dieser Tag in einen längeren Organisationsentwicklungsprozess, der vor allem mit den Führungskräften im Wirkungskreis sowie in einzelnen Teams und in persönlichen Coachings erfolgt.

Nicht alle Mitarbeiter – aber alle Führungskräfte

Ein zweites Beispiel bezieht sich auf ein Format mit allen ca. 100 Führungskräften der Caritas St. Raphael CAB. Beim jährlich einmal stattfindenden „Forum Führung“ kommen alle Führungskräfte zusammen und beschäftigen sich mit Themen der gemeinsamen Strategie- und Führungsarbeit.

Neben der Information durch die Geschäftsleitung stand hier der Prozess der Strategieentwicklung und die daraus resultierenden Ziele und Handlungsschwerpunkte für die nächsten Jahre im Mittelpunkt des ersten Veranstaltungsteils. Der zweite Teil widmete sich dann der Arbeitgeberstrategie der Organisation.

Eine Projektgruppe, die wir begleiten, hat sich seit Monaten mit dieser Arbeitgeberstrategie und Teilprojekten von Website über Social Media, von Bewerbermanagement-Software bis Auslandsrekrutierung beschäftigt. Der Recruiting-Prozess wurde analysiert und vielversprechende Projekte zur Mitarbeitergewinnung konzipiert bzw. getestet.

Darüber wurden jetzt alle Führungskräfte nicht nur informiert, sondern auch intensiv eingebunden und um ihre Meinung und Ideen gefragt. Neben den klassischen Großgruppen-Moderationsformaten kann man hier übrigens sehr gut digitale Tools auch in Präsenzveranstaltungen einsetzen. Menschen diskutieren zu einer Frage einige Minuten und tippen ihre Ergebnisse dann in Handy oder Tablet. In Sekundenschnelle sind eine ganze Menge guter Ideen oder ein klares Meinungsbild an der Leinwand nachlesbar. Das geht ratzfatz und ohne langwieriges Karten schreiben und anschließendes Präsentieren.

Kennen ist die Basis für Zusammenarbeiten

Menschen sind soziale Wesen – und „Gewohnheitstiere“. Wir arbeiten am liebsten mit Menschen zusammen, die wir schon kennen und bleiben so oft in vertrauten Kreisen.

Stimmt die Beziehung, fragt man sich auch mal quer zu Hierarchien und Standorten.

Kommen viele Menschen zusammen, beobachtet man das Gleiche. Die meisten Menschen gehen auf die zu, die sie schon kennen – und bleiben dann auf diesem „sicheren Terrain“. Es ist schon erstaunlich, wie lange viele Menschen in einem Raum sein können, ohne viele neue Kontakte zu knüpfen.

Viele Veranstaltungen bleiben hier weit hinter ihren Möglichkeiten.

Dabei gibt es wunderbare Moderationselemente, um das Eis zu brechen und Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. Ist der Anfang gemacht, setzt sich der Dialog dann von allein fort.

Wir nutzen gerne Methoden, die man als „Business-Speed-Dating“ bezeichnen könnte. Stellen Sie sich einen guten Sektempfang vor mit sehr vielen kurzen Gesprächen mit wechselnden Menschen. Das kann man simulieren.

Es gibt ganz unterschiedliche Methoden und Settings – die Idee ist meist ähnlich: wir bringen die Teilnehmer mit möglichst vielen anderen Menschen in einen persönlichen Austausch. Das kann kurz sein, die Themen geben wir oft vor, die Anleitung darf lustig sein.

Der Effekt: alle sind im Kontakt, die Stimmung ist gelöst und jeder hat im weiteren Verlauf eine Menge Leute, mit denen es Anknüpfungspunkte gibt.

Im Veranstaltungsraum schafft das Magie und Leichtigkeit.

In der Organisation entstehen Gemeinschaftsgefühl, Verbindungen und die Grundlage für gute Zusammenarbeit und direkten Austausch.

Wer sich kennt, kann auf die richtigen Kollegen zugehen. Wer sich kennt, kann auf die Leistungen anderer Teams hinweisen. Wer sich kennt, versteht die Anliegen anderer und kann in teamübergreifenden Projekten zusammenspielen.

Strukturen erlebbar machen, Strategien verinnerlichen

Wenn Unternehmen wachsen, verändern sich Strukturen. Solche Prozesse sind oft schwer begreifbar und führen zu Missverständnissen und Unklarheiten. Hier können gut gemachte Großevents viel bewirken.

Beispielsweise wenn neue Führungsrollen und -ebenen eingeführt werden. Schon häufiger haben wir in Unternehmen solche Prozesse nach der Klärung und Etablierung der Rollen zwischen Geschäftsleitung und Führungskräften dann in die gesamte Belegschaft getragen. So wie auch jetzt beim Creditreform-Event.

Stellen Sie sich ein Setting vor mit einer Talkrunde mit den Führungskräften auf der virtuellen „Bühne“ und allen Mitarbeitenden in einer oder mehreren Runden gegenüber (am besten auf gleicher Ebene). In einer Interviewrunde kann man die Rollen erläutern – aber auch die Veränderungen für die frisch gebackenen Führungskräfte in einer sehr persönlichen Art greifbar machen. Durch das Setting sind die Rollen sonnenklar. Gute Erfahrungen haben wir auch damit gemacht, Mitarbeiter wie Führungskräfte die jeweiligen Erwartungen aneinander formulieren zu lassen. So entsteht Verständnis für die teils neuen Rollen.

Soll an die Stelle der traditionellen Denkweise in Standorten die Identifikation mit standortübergreifenden Teams als wichtigste Organisationsstruktur etabliert werden, kann auch das im Rahmen eines Teamevents unterstützt werden. Durch bewusste Aufgabenstellungen und die Gruppenzusammensetzung in der zukünftig relevanten Teamstruktur erleben alle in verdichteter Form das neue Normal. Das bewirkt meist wesentlich mehr als noch so viele Gespräche, Präsentationen und Rundschreiben.
Bilder sagen mehr als Worte. Präsentieren sich die Teams dann sogar in kraftvoller und emotionaler Form, bleibt das in bestem Sinne in guter Erinnerung. Wir hatten gerade starke Slogans, gesungene und getanzte Team-Mottos und eine Menge Spaß beim Präsentieren wie beim Applaus. Das wirkt.

Die Dramaturgie entscheidet

Die geschilderten Beispiele – im Podcast ausführlicher – sind nur ein Ausschnitt aus den Möglichkeiten.

Eines darf man nicht verkennen:

Das Wesentliche ist unsichtbar – sagt man ja oft.
So ist es auch bei gelungenen Events in großer Gruppe.

Im Idealfall entsteht ein Event, bei dem alles leicht aussieht und sich wichtige Erkenntnisse scheinbar spielerisch entfalten. Am besten gelingt das in einer schönen Umgebung und wird von einer grandiosen Party oder sonst angemessenem und besonderem Rahmen abgerundet.

Dabei ist es wie bei einem guten Film. Das eigentliche Erlebnis dauert eine bestimmte Zeit – Vorbereitung und Konzeption dauern viel länger. Im Regelfall braucht es eine interne Vorbereitungsgruppe, die für den richtigen Rahmen, die einfühlsame Kommunikation und das Projektmanagement verantwortlich zeichnet. Auch unsererseits liegt der Schlüssel für den Erfolg nicht nur in der Moderation, sondern mindestens zu gleichen Teilen in der Vorbereitung.

Zwar gibt es viele bewährte Elemente, auf die man zurückgreifen kann. Doch der Schlüssel zum Erfolg liegt in der individuellen Konzeption, abgestimmt und angepasst an die besondere Situation, Kultur und Aufgabe der jeweiligen Organisation. Das ist ein beachtlicher Aufwand – aber er schafft eine enorme Kraft für die Produktivität der ganzen Organisation. Das lohnt sich!

So individuell wie Firmen und Anlässe

Schon an den hier geschilderten Beispielen sehen Sie: Anlass und Ziele können sehr unterschiedlich sein. Thematisch kann es um die stärkere interne Kommunikation genauso gehen, wie um das aktivere Cross-Selling im Vertrieb.

In der Strategieentwicklung kann ein solches Event in die Entwicklung integriert sein oder Kraft und Motivation in die Umsetzung der Ziele und Prioritäten bringen. Solche Formate können Innovationsprozesse fördern, Projektmanagement-Methoden einführen helfen oder Aspekte der Führungskultur stärken.

Und natürlich: Auch und gerade die Arbeitgeberattraktivität kann ein Themenschwerpunkt für Teamtage mit allen Mitarbeitenden oder allen Führungskräften sein. Die werden wir vermutlich in der Zukunft viel öfter sehen. Es kann eine sehr gute Idee sein, den eigenen Mitarbeitenden die Gelegenheit zu geben, sich zur Attraktivität des eigenen Unternehmens als Arbeitgeber zu äußern. Weitere Schlüssel zum Erfolg im Arbeitsmarkt: das aktive Werben von Kollegen durch die Menschen, die schon an Bord sind. Wie könnte man dafür besser sensibilisieren als in Veranstaltungen mit allen?

Genau so wichtig: das Bewusstsein bei Führungskräften für ihre Rolle in der Arbeitgeberattraktivität. Das fängt bei der Qualität der Führung an, reicht über die gute Kommunikation in Bewerbungs- und Kennenlernprozessen bis zur intensiven Mitwirkung in Personalentwicklung und Recruiting.

Gerade zum letzten Themenfeld bereiten wir gerade einige Veranstaltungen für das zweite Halbjahr vor. Sowohl in überschaubarer Runde mit knapp 30 Menschen in einem Unternehmen als auch mit über 250 in einer weitaus größeren Organisation. Moderieren und konzipieren kann man nahezu alles. Aufwand und Methoden unterscheiden sich, die Magie der großen Gruppe in einem Raum aber ist ganz ähnlich – ob Sie 50 oder 500 oder mehr Menschen an Bord haben.

Nutzen Sie diese Energie.

Podcast – Teamtag. Die ganze Firma in einem Raum

Niemals sonst erlebt man das ganze System so real, so kraftvoll und so persönlich, als wenn die ganze Firma wortwörtlich in einem raum ist. Hören Sie rein, wann es nicht sinnvoll ist, nur Meetings in Führungskreisen zu führen, Workshopgruppen oder Einzelcoachings zu führen.

84 – Teamtag. Energie für großartige Arbeitgeber

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2022-09-09T12:54:12+02:00
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