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Spricht man von der Suche nach Talenten, denken viele ans Recruiting neuer Mitarbeiter. Ein anderer Blickwinkel kommt häufig zu kurz: der Blick auf unentdeckte und ungenutzte Talente in den eigenen Reihen. In der eigenen Mitarbeiterschaft stecken oft so viele Potenziale! Social-Media-Cracks, Sprachgenies, Organisationstalente oder Menschenkenner verstecken sich manchmal in Sachbearbeitern, Entwicklerinnen oder Pflegedienstleitern. Das muss nicht sein. Wie Sie Talente aufspüren und Gelegenheiten schaffen, diese zum Nutzen aller aktiv einzubringen. Haltungen, Beispiele und Strategien!

Podcastfolge #105

Mitarbeiterpotenziale: So entdecken Sie Talente im Unternehmen

Themen:

  • Haltung: Warum Talente nur erkennt, wer sich für Menschen interessiert.
  • Wunderfragen: Wie kluge Fragen die Augen zum Leuchten bringen.
  • Gelegenheiten: Der Schlüssel zur Nutzung und Entwicklung von Talenten.
  • Tiefgang: wie gute Mitarbeiter-Gespräche Talente zu Tage fördern.
  • Teamgeist: Warum Talente in Gruppenerlebnissen leichter aufblitzen.
  • Kaffeepause: Wie private Gespräche Potenziale an die Oberfläche bringen können.
  • Spielfeld: Warum kleine Rollen Booster für persönliche und Firmenentwicklung sein können.

Mitarbeiterpotenziale: So entdecken Sie Talente im Unternehmen

Es geht um Talente, jedoch nicht um die Rekrutierung neuer Mitarbeiter, sondern um die Talente der bereits vorhandenen Mitarbeiter. In vielen Unternehmen schlummert ein enormes Potenzial, da die Fähigkeiten der Menschen oft nicht vollständig entdeckt werden und im Unternehmenskontext selten zur Geltung kommen. Durch die richtige Einstellung, den Fokus der Führungskräfte und geeignete Gelegenheiten zur Entfaltung kann dieses Potenzial jedoch geweckt werden.

In einer idealen Welt würden alle beteiligten Personen in einem Unternehmen ihr volles Potenzial zum Erfolg des Unternehmens beitragen. In dieser idealen Welt würden wir ständig neue Ideen einbringen, Dinge ausprobieren und zeigen, was wir können. Jeder würde seine Ideen und Fähigkeiten einbringen.

In der Realität bleiben jedoch oft viele vorhandene Talente im Arbeitsumfeld ungenutzt, und das geschieht in der Regel nicht aus böswilliger Absicht. Wie oft ist es der Fall, dass wir Mitarbeiter lediglich in ihrer beruflichen Rolle wahrnehmen? Die Buchhalterin ist die Buchhalterin, aber vielleicht weiß niemand, dass sie auch fließend Italienisch spricht. Der Entwicklungsingenieur arbeitet an seinen Projekten, aber vielleicht ist nicht bekannt, dass er auch ein begabter Video- und Fotograf ist. Es gibt viele solcher Beispiele.

Die Frage ist immer, ob Menschen bereit sind, ihre Talente einzubringen. Erkennen sie überhaupt, dass ihre privaten Fähigkeiten und Interessen als Talente von Bedeutung sind? Und sind Unternehmen in der Lage und motiviert, Mitarbeiter dazu zu ermutigen, ihre persönlichen Stärken und Talente auch im beruflichen Umfeld einzusetzen?

Ich möchte mit Ihnen die Problematik der unentdeckten und ungenutzten Talente aufzeigen, Ihnen das Potenzial bewusst machen und Ihnen dann Wege und Möglichkeiten aufzeigen, wie Sie eine Haltung und Methoden entwickeln können, um systematisch den Blick auf Talente im Unternehmen zu lenken, sie zu erkennen und Gelegenheiten zu schaffen, um diese Talente einzubringen. Dadurch kann ein enormer Beitrag zum Produktivitätsgewinn für das Unternehmen entstehen, aber auch Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung und Wertschätzung für die Mitarbeitenden geschaffen werden. Dies führt insgesamt zu mehr Identifikation, mehr Produktivität und mehr Leichtigkeit in der gemeinsamen Arbeit. Es lohnt sich sehr, denn vielleicht schlummern in Ihren Teams Schätze, mit denen Sie gar nicht gerechnet hätten.

Die verborgenen Talente anderer entdecken: Eine Kunst des Zuhörens und Beobachtens

Ich staune immer wieder, wenn ich Menschen kennenlerne, sei es in Bewerbungsverfahren, in Coaching-Prozessen oder einfach bei privaten Treffen, und ihnen dabei zuhöre, wenn sie von persönlichen Erlebnissen, Erfolgen oder wichtigen Lebensphasen erzählen. Man spürt förmlich, wenn jemand in seinem Element ist und strahlt. Diese Gespräche sind voller Talente, die man als Zuhörer wahrnimmt. Die Person selbst nimmt ihre Talente oft gar nicht bewusst wahr, da es für sie selbstverständlich ist. Oftmals ist es eine Haltung, die Menschen mit besonderen Talenten über sich selbst haben. Sie finden es leicht und selbstverständlich, weil sie so talentiert sind, dass sie gar nicht bemerken, welche Leistung sie erbringen.

Wir Zuhörenden erkennen oft die Talente viel besser als die Menschen, die sie innehaben. Durch solche Gespräche und Beobachtungen, in denen wir Menschen in ihrem Element und mit strahlenden Augen erleben, können wir ihre Talente besser erkennen.

Talente erkennen und nutzen: Ein Aufruf zur Sensibilisierung und zum Handeln

Da möchte ich Sie dafür sensibilisieren, denn das sind die Punkte, an denen man entdeckt und spürt, wozu Menschen in der Lage sind, wenn sie ganz in ihrem Element sind und Aufgaben übernehmen, die zu ihren Talenten passen, Aufgaben, die auf ihre Gaben zugeschnitten sind, wie man so schön sagt. Im Alltag ist es oft eher wie ein Drama. Jemand ist in seiner festen Rolle, hat sich damit arrangiert und denkt: „In der Firma bin ich Buchhalter, also mache ich die Buchhaltung, ansonsten bin ich durchaus nett und kümmere mich mal links und rechts.“ Doch das eigentliche Talent zeigen einige Menschen dann nach Feierabend, wenn sie große Veranstaltungen organisieren, Elternabende planen, Schulfeste organisieren oder ganze Vereine managen. Es ist erstaunlich, was Menschen an Hobbys und Nebentätigkeiten zeigen. Das ist natürlich gut und wertvoll. Aber warum nutzen wir die Talente, die dort sichtbar sind, nicht auch im Alltag, im Job?

Es gibt viele Menschen, die sich mit ihrem Beruf arrangiert haben und vielleicht auch angeboten haben, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Doch wenn das niemanden interessiert oder niemand zuhört, macht man eben seinen Job und engagiert sich in anderen Lebensbereichen, aus Unternehmenssicht völlig legitim, aber natürlich schade!

Es gibt auch viele Menschen, denen mit der Zeit langweilig wird, weil ihr Job nicht mehr so herausfordernd ist wie zu Beginn. Dann arrangieren sie sich und suchen sich andere Themen, in die sie ihre Energie stecken können. Und dann gibt es viele Menschen, die sich ihrer schlummernden Talente vielleicht nicht bewusst sind und kein Umfeld haben, das diese Talente aktiv entwickelt. Dann arbeiten sie mit dem, was sie wissen, ohne zu erkennen, dass sie noch viel mehr Potenzial haben.

Es geht darum, im Unternehmen eine Kultur zu schaffen und bei den Führungskräften ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, Talente aufzuspüren und zu entdecken. Es geht um eine Kultur, in der Menschen Freude daran haben, sich auszuprobieren, auch in Bereichen, in denen sie sich noch nicht sicher fühlen, und um eine Kultur des gemeinsamen Wachsens, in der Gelegenheiten geschaffen werden, damit Menschen über ihre Kernjobs hinausrollen und Aufgaben übernehmen können. Dabei kann gemeinsam entdeckt werden, ob sich daraus möglicherweise eine berufliche Weiterentwicklung ergibt. Im Idealfall bleibt der Job dadurch spannend, die Identifikation mit Firma, Aufgabe und persönlicher Entwicklung steigt, und letztendlich steigt auch die Produktivität für alle. Ich möchte einige methodische Ansätze und Wege aufzeigen, wie dies praktisch umgesetzt werden kann.

Talente identifizieren, Gelegenheiten schaffen und eine Kultur des Lernens etablieren: Schlüssel für die Entwicklung von Mitarbeitern und Unternehmen

Im Kern geht es um drei Teilbereiche. Erstens geht es darum, Talente zu erkennen, und dafür ist es wichtig, wirklich neugierig zu sein, sich für Menschen zu interessieren und Talente zu entdecken, sei es in privaten Hobbys oder in Themenbereichen, die mit der Arbeit nicht direkt zusammenhängen. Diese Talente können dann in Fähigkeiten und Begabungen übersetzt werden, die für das Unternehmen sinnvoll sind und das Unternehmen voranbringen können.

Der zweite Aspekt ist das Schaffen von Gelegenheiten. Das kann durch Aktionen geschehen, aber auch durch das Übernehmen von dauerhaften kleinen Rollen, in denen jemand für bestimmte Aufgaben eine Zusatzrolle im Unternehmen übernimmt und sich darin beweisen kann.

Und das dritte ist die Etablierung einer Kultur des Lernens und der Weiterentwicklung sowie die Freude am Experimentieren im Unternehmen. Das macht die Atmosphäre für alle lebendiger, freudiger und innovativer und bringt immer wieder neue Ideen, Impulse und Veränderungen mit sich.

Beispiele: Wie unentdeckte Talente den Unternehmen zugutekommen können

Bevor wir über Wege und Methoden sprechen, möchte ich ein paar Beispiele anführen, die die Idee der unentdeckten Talente illustrieren. Ein Beispiel ist eine Mitarbeiterin bei einem Kunden, die eigentlich in einer fachlichen Beraterrolle im IT-Bereich tätig ist. Während einer Strategieklausur stellen wir fest, dass sie in einem früheren Berufsabschnitt viel Erfahrung als Personalentwicklerin und Personalerin gesammelt hat und große Lust hat, auch wieder in diesem Bereich tätig zu sein. In einem kleinen Unternehmen, in dem es keine eigenen Stellen für Personalwesen gibt, kann es die perfekte Lösung sein, dass diese Person sich mit 10 Prozent ihrer Zeit um Personalentwicklung und entsprechende Projekte kümmert. Die Person ist glücklich, kann ihre Leidenschaft einbringen, dem Unternehmen wird geholfen, und gleichzeitig hat diese Person das Fachwissen, um mit ihren Kollegen über Jobmöglichkeiten und Weiterentwicklung zu sprechen. Ein wunderbares Beispiel.

Ein weiteres Beispiel ist ein Textilingenieur, der das Schneiderhandwerk von der Pike auf gelernt hat und als Experte in der klassischen Bekleidungsproduktion tätig war. Als die Branche den Wechsel von klassischer zweidimensionaler Planung zur dreidimensionalen Welt, zur Virtualisierung und Visualisierung des Designs vollziehen wollte, stellte sich heraus, dass genau diese Person ein begnadeter Videofilmer ist. Schon seit Jahren schneidet er Videos und fühlt sich in der Welt der bewegten animierten Bilder zu Hause. Durch sein Hobby war er prädestiniert, die Einführung von dreidimensionalen Design- und Planungssoftware-Tools voranzutreiben. Sein privates Interesse und Hobby führten dazu, dass das Unternehmen schneller als andere innovative Technologien einführen konnte. Auch das kann ein Innovationstreiber sein, angetrieben durch das private Hobby einer Person in einer entscheidenden Rolle.

Die Entdeckung ungenutzter Potenziale und Talente im Unternehmen: Ein Blick über die offensichtlichen Rollen hinaus

Wer kritisch zuhört, könnte nun natürlich einwenden, dass hier verschiedene Begriffe vermischt werden: Talente, ungenutzte Erfahrungen und Fachwissen sowie manchmal der Wunsch, sich in eine bestimmte berufliche Richtung zu entwickeln. Oft ist der Wunsch jedoch ein Vorläufer des Talents. Deshalb bin ich hier bewusst ein wenig unscharf. Man könnte im Grunde von ungenutzten Potenzialen und möglichen Talenten sprechen. Diese können auch ganz naheliegende Dinge sein.

Häufig erleben wir in Unternehmen, dass man sich fragt, wer eigentlich einen Social-Media-Kanal aufbauen kann, um im Recruiting stärker sichtbar und präsent zu sein. Viele denken dann an klassische Marketingmitarbeiter oder -agenturen. Aber ich glaube, in fast jedem Unternehmen gibt es Menschen, die im privaten Leben begnadet Instagram, TikTok, YouTube oder LinkedIn nutzen und deren Kenntnisse und Lust, sich in solchen Kanälen zu engagieren, Unternehmen elegant nutzen können, um ihre Kommunikation zu verbessern.

Das muss natürlich organisiert und professionell umgesetzt werden. Aber der Blick darauf, wer sich sowieso schon mit diesen Themen beschäftigt und sich freuen würde, wenn er diese sonst privaten Tätigkeiten auch im beruflichen Kontext ausüben könnte, ist wichtig.

Ähnlich könnte man darüber nachdenken, dass junge Mitarbeiter sich um Videos für Azubis kümmern oder auf Azubimessen unterwegs sind. Kann sich der autoenthusiastische Mensch um die Firmenwagen kümmern? Genauso können Menschen, die sich besonders gut mit Kaffeesorten auskennen, die Beschaffung des Bürokaffees organisieren. Es können kleine Dinge sein, aber auch größere Personalentwicklungsmaßnahmen, beispielsweise wenn Mitarbeiter, die heute in der Sachbearbeitung tätig sind, eigentlich Lust haben, in eine Beratungs- oder Coachingrolle zu wachsen, oder wenn Mitarbeiter, die viel im Büro sind, eigentlich Lust auf eine Reisetätigkeit haben. Solche Herangehensweisen können auch zu längerfristigen Veränderungen führen, die vielleicht einige Jahre dauern, bis Mitarbeiter eine zusätzliche Ausbildung gemacht haben und ihre Talente voll einbringen können.

Die Schlüsselrolle der Führungskräfte bei der Entwicklung von Talenten in Unternehmen

Das mag zunächst aufwendig klingen, aber je stärker sich der Fachkräftemangel ausbreitet, desto wichtiger wird es, loyalen Mitarbeitern, die das Unternehmen kennen und denen man vertraut, Unterstützung und Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten, um sie an Bord zu halten. Der Job bleibt spannend, da er sich weiterentwickelt. Das ist eine viel bessere Alternative als ein Arrangement, bei dem keiner richtig glücklich ist.

Jetzt stellt sich die Frage, wie man das umsetzt. Die erste und entscheidende Voraussetzung ist meiner Ansicht nach die Haltung und der Fokus der Führungskräfte. Führungskräfte sollten Talentsucher sein und immer wieder eine Aufmerksamkeit dafür haben, wenn Mitarbeiter über Dinge sprechen, die sie mit Leidenschaft tun oder auf die sie stolz sind. Es ist wichtig, Gelegenheiten zu schaffen, darüber zu sprechen, sei es in informellen Gesprächen in der Mittagspause, während gemeinsamer Autofahrten oder in formelleren Settings wie Team-Meetings, Strategieklausuren oder Mitarbeitergesprächen.

Das Stichwort ist Aufmerksamkeit und aktives Zuhören. Wenn jemand etwas Privates erzählt, ist es wichtig nachzufragen, was daran besonders wertvoll ist, was sie mit Stolz erfüllt oder welche Erfolge sie erreicht haben. Wenn Menschen dann anfangen zu erzählen und ihre Augen zu leuchten beginnen, ist das der Zeitpunkt, an dem es spannend wird.

Es ist wichtig, Gelegenheiten zu schaffen, damit diese Themen auch im Arbeitskontext angesprochen werden. Oft bleibt dies aus, weil man die Rollen kennt, aber möglicherweise nicht viel über die Person hinter der Rolle weiß. Es gibt viele Möglichkeiten, dies zu ändern.

Die Kraft von Teammeetings und Mitarbeiterentwicklungsgesprächen zur Entdeckung von Talenten in Unternehmen

Lassen Sie uns mit Teammeetings beginnen. Wer hier länger dabei ist, kennt vielleicht unsere Vorschläge, am Anfang eines Teammeetings von einem persönlichen Erfolg zu berichten. Dies kann kurz und prägnant sein, je nach Größe der Gruppe – je mehr Personen teilnehmen, desto kürzer. Es kann sich auf den Beruf beziehen, aber auch auf Erfolge oder Erlebnisse vom letzten Wochenende. Es können ganz unterschiedliche Fragestellungen sein. Alleine schon im gemeinsamen beruflichen Kontext können Menschen so mehr über sich preisgeben, was wiederum viele Anknüpfungspunkte für Vertiefungen bietet.

Mitarbeiterentwicklungsgespräche sind natürlich ganz formale, aber gleichzeitig unglaublich wertvolle Gelegenheiten, um in Gesprächen wirklich mehr übereinander zu erfahren und tiefer zu gehen. Dabei geht es nicht nur um Verhandlungen oder Kompetenzbewertungen, sondern um echte Begegnungen und das Verstehen der Situation, der Entwicklung, der Wünsche, aber auch der Engpässe des jeweils anderen. In solchen Gesprächen kann man durchaus fragen, wo der Mitarbeiter gerne mehr Verantwortung übernehmen würde oder welche Tätigkeiten er gerne stärker im Beruf einbringen möchte, basierend auf seinen Interessen und Stärken.

Auch umgekehrt ist wichtig: Welche Tätigkeiten würden Sie gerne weniger machen? Auch das kann Hinweise darauf geben, wo Mitarbeiter ihre Gaben nicht voll ausschöpfen und wo sie mehr einbringen könnten. Man kann dabei mit geschickten Fragen nachhelfen, wie zum Beispiel: „Wenn du sicher wärst, dass alles gelingt und alle rundum begeistert sind, was würdest du gerne mal machen? Wo würdest du gerne mehr Verantwortung übernehmen? Was wäre spannend für dich, wenn du drei Wünsche frei hättest?“

Je nach Stil und persönlicher Vorliebe können unterschiedlichste Fragestellungen überlegt werden, um Talente und Fähigkeiten der Mitarbeiter herauszulocken und zu überlegen, wie man diese in den Arbeitskontext übersetzen kann.

Wie Teamworkshops Aufgabenanalysen nutzen, um verborgene Fähigkeiten und Motivationen ans Licht zu bringen

Ein weiteres Format könnten Teamworkshops sein. Das kann ganz trivial sein, zum Beispiel ein Review der aktuellen Aufgaben des Teams, indem man gemeinsam an Pinnwänden festhält, welche Aufgaben gerade erledigt werden, welche zusätzlichen Aufgaben wichtig und wertvoll wären, und wo Aufgaben reduziert oder eliminiert werden könnten. Wenn die gesamten Aufgaben des Teams sichtbar werden, kann man dann weiterfragen, wer welche Aufgaben übernehmen könnte und wer welche Talente und Interessen hat. Dadurch entstehen oft unerwartete Initiativen von Teammitgliedern, die vielleicht gar nicht als Talente wahrgenommen wurden, weil ihre Talente und Motivationen im Hintergrund verborgen lagen.

Diese Teamdynamik kann enorm wertvoll sein. Bevor Führungskräfte Themen für sich behalten und denken, es gäbe niemanden, der die Aufgaben übernehmen könnte oder man müsse neue Stellen schaffen, wäre es ratsam, mit dem Team zu sprechen und zu hören, welche Ideen, Motivationen und Talente dort vorhanden sind. Talente können manchmal auch durch äußere Umstände sichtbar werden. Ein Beispiel dafür ist die Corona-Pandemie, die dazu geführt hat, dass viele Menschen in neuen Bereichen eingesetzt wurden und feststellten, dass sie dazu fähig sind. Solche Situationen, die man sich nicht ausgesucht hat, können wertvolle Anzeiger dafür sein, welche Talente in Menschen stecken.

„Spende Dein Talent!“: Innovativer Ansatz zur Entdeckung und Nutzung von Mitarbeiterpotenzialen in Unternehmen

Der methodische Ansatz „Spende Dein Talent!“ ist wirklich faszinierend und bietet eine großartige Möglichkeit, die Potenziale der Mitarbeiter in größeren Unternehmen zu erkennen und zu nutzen. Durch dieses Projekt können Unternehmen herausfinden, welche Talente ihre Mitarbeiter neben ihrer beruflichen Tätigkeit haben und wie sie diese Talente zum Nutzen des Unternehmens einsetzen können.

Ein Beispiel dafür ist die Nutzung von zweisprachigen Mitarbeitern für Dolmetscherdienste während ihrer Arbeitszeit im Unternehmen. Dadurch gewinnen die Mitarbeiter an Wertschätzung, interner Vernetzung und Abwechslung, während das Unternehmen erhebliche Mittel für externe Dienstleistungen einspart. Ähnlich können begabte Fotografen während ihrer Arbeitszeit Mitarbeiterfotos für die Karrierewebsite machen, anstatt eine Agentur zu beauftragen.

Es ist ein innovativer Ansatz, der bei größeren Unternehmen eine klare Systematik erfordert. Dennoch können auch kleinere Unternehmen von diesem Konzept profitieren, wenn sie die Idee an ihre Größe und Struktur anpassen. Durch die systematische Erfassung der Talente der Mitarbeiter und die Schaffung von Gelegenheiten für deren Einsatz können Unternehmen eine Vielzahl von Vorteilen erzielen und gleichzeitig die Mitarbeiterbindung stärken. Wer sich für diesen Ansatz interessiert, kann unter dem Stichwort „Spende dein Talent“ weitere Informationen finden und sehen, wie andere Unternehmen dieses Konzept erfolgreich umgesetzt haben.

Flexible Rollen und offene Haltung: Schlüsselfaktoren für die Umsetzung des „Spende Dein Talent!“-Ansatzes in Unternehmen

Die Umsetzung dieses Ansatzes erfordert nicht unbedingt eine komplexe Organisationsstruktur, sondern vor allem eine offene Haltung und die Schaffung von Gelegenheiten für die Mitarbeiter. In traditionellen Unternehmen waren Organigramme mit klaren Hierarchien und Stellenübersichten üblich. In agileren Organisationen denken wir eher in Rollen, wobei den einzelnen Personen klare Verantwortlichkeiten zugeordnet sind. Doch diese Rollen können flexibel sein, und eine Person kann durchaus mehrere Rollen innehaben.

Die Hauptrolle einer Person im Unternehmen, sei es als Geschäftsführer, Entwicklungsingenieur, Softwareberater oder Pflegedienstleiter, mag klar definiert sein. Aber daneben gibt es auch viele kleine Rollen, die unabhängig von der Hauptrolle wahrgenommen werden können. Zum Beispiel könnte der Pflegedienstleiter zusätzlich die Betreuung des Firmenvorplatzes übernehmen oder sich um das Screening von Innovationen in einer bestimmten Branche kümmern.

Die Botschaft ist klar: Trauen Sie sich, kleine Rollen explizit zu formulieren, und geben Sie den Mitarbeitern die Möglichkeit, genau die Rolle wahrzunehmen, die zu ihren Talenten und ihrer Entwicklungsrichtung passt. Auf diese Weise können Probleme im Unternehmen gelöst werden, ohne große externe Lösungen oder Neueinstellungen zu benötigen. Gleichzeitig haben die Mitarbeiter die Chance, sich weiterzuentwickeln, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und eine gesteigerte Wertschätzung im Unternehmen zu erfahren. Es ist eine Win-Win-Win-Situation, von der alle profitieren können.

Entdecken und fördern Sie die Talente Ihrer Mitarbeiter für eine blühende und produktive Unternehmenskultur

Das Fazit: Sehen Sie nicht nur nach externen Talenten, sondern auch nach Lösungen für Herausforderungen, die bisher im Unternehmen ungelöst blieben. Schaffen Sie Gelegenheiten und eine Kultur, in der Mitarbeiter sich trauen, über ihre Talente zu sprechen. Entdecken Sie diese Talente und finden Sie kreative Wege, wie Sie die Talente, die möglicherweise in Hobbys sichtbar wurden, in den beruflichen Alltag integrieren können, sodass Mitarbeiter aufblühen und das Unternehmen von mehr Produktivität, Engagement und Ideen profitiert. Denn wir erbringen die besten Leistungen, wenn das, was wir tun, mit unseren Zielen und Motiven übereinstimmt und wir unsere Talente dabei nutzen und weiterentwickeln können.