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Homeoffice hat durch Corona einen riesigen Schub erhalten. Dennoch nehmen viele das Arbeiten von zuhause als Provisorium, als Notlösung wahr. Dabei könnten wir diese Arbeitsform viel gesünder, produktiver und angenehmer gestalten. Wie – dazu gibt diese Folge eine Menge Anregungen. Stefan Dietz wirbt für „Happy Homeoffice“, für das Lernen und Einüben des ortsflexiblen Arbeitens. Was wir heute im Homeoffice entwickeln, gibt uns morgen die Freiheit zu arbeiten, wo wir wollen.

Podcastfolge #12

Homeoffice – so gelingt das Arbeiten von zuhause!

7 Faktoren, die Sie beeinflussen und gestalten können:

  • Arbeitsplatz: Trennung zwischen Arbeit und privat und ein guter Arbeitsplatz
  • Zeitstruktur: klare Zeiten, kluge Rituale und genügend Pausen
  • Ausstattung: gute Tools für komfortables Arbeiten von Headset bis zweitem Bildschirm
  • Absprachen: Vertrauen, regelmäßige Meetings und klare Erwartungen geben Sicherheit
  • Kontakte: fast alles geht auch online – Kaffeepause, Bürokollegen und Flurfunk 4.0
  • Bewegung: bleiben Sie gesund und in Bewegung
  • Reflektion: beobachten und reflektieren Sie, was Ihnen gut gelingt und wo Stress entsteht.

Weiterführende Links:

Website zu Homeoffice www.stefandietz.com/homeoffice mit weiteren Ideen und Ressourcen.

Vorträge vom Homeoffice-Kongress https://bit.ly/34WttSS.

Happy Home Office

Das klingt vielleicht ein bisschen optimistisch für die Ohren von vielen Menschen, die Arbeiten zuhause unter den Gesichtspunkten von Corona und Pandemie-Bekämpfung eher kritisch als notwendiges Übel ansehen. Ja, und ich weiß, das ist auch tatsächlich eine sehr, sehr fordernde Phase. Wir sind in dieser zweiten Welle. Jetzt kommen Herbst und Winter. Jetzt wird es darauf ankommen, sehr viel Ausdauer zu haben und gemeinsam produktiv und gesund und gut gelaunt zu bleiben, um durch diese schwierige Phase gut hindurch zu kommen. Und das Arbeiten zuhause mit weniger Kontakten als im Büro ist nun tatsächlich einfach in gewisser Weise ein notwendiges Übel. Jetzt kann man da aber mit unterschiedlicher Haltung herangehen. Ich höre tatsächlich ganz oft aus einer Haltung heraus des notwendigen Übels, dass das Ganze etwas ist, was man gerne möglichst schnell wieder loswerden will. Es wird immer wieder begründet, warum reale Treffen doch besser sind als online, warum man im Büro besser arbeiten kann als zuhause. Und das führt dazu, dass Menschen, wenn sie denn doch von zuhause arbeiten müssen, das immer als so ein Provisorium betrachten, auch die Nachteile sich sehr bewusst machen und im Grunde dort nie richtig ankommen. Das ist schade und führt letztlich zu einer geringeren Produktivität und geringerem Wohlfühlen, mehr Stress bei sich selber und beim Umfeld, als es sein müsste.

Wenn schon Homeoffice, dann richtig

Wofür ich werbe, ist eine viel positivere Haltung zu dem Thema. Nehmen Sie doch das Arbeiten im Homeoffice als Chance. Betrachten Sie das Ganze als eine zwar erzwungene, aber im Nachhinein vielleicht total wertvolle Chance, diese Form des Arbeitens zu erschließen, zu lernen von der technischen Seite, von der Einrichtung, von der Vereinbarung mit Unternehmen. Viele, viele Unternehmen ermöglichen das jetzt, die jahrelang dagegen waren. Und es wird etwas verändern, weil nach Corona alle verstanden haben werden, dass Arbeiten auch außerhalb des Büros funktioniert, und zwar sehr produktiv funktionieren kann. Ich möchte dafür werben: Nutzen Sie diese Krise und diese besondere Situation, um ein richtig gutes, gesundes und produktives Arbeiten aus dem Homeoffice zu entwickeln. Erstens glaube ich tatsächlich, dass wir das in dieser Krise noch öfter und länger benötigen werden, als wir es uns vielleicht vorstellen können, zweitens wird das nach der Krise eine ganz normale Form des Arbeitens sein. Dann vielleicht eben nicht mehr für ganze Wochen, sondern für einzelne Tage. Und das, glaube ich, wird vielen Menschen erst bewusst, wenn sie mal für sich erschlossen haben, wie gut man auch woanders arbeiten kann. Wenn die Pandemie vorbei ist, dann sind wir nicht mehr nur angewiesen auf Büro oder Homeoffice, sondern dann beginnt nach meiner Überzeugung eine große Freiheit dessen, wo man arbeiten kann. Das kann das Ferienhaus sein, das kann die Terrasse zuhause sein, das kann ein Coworking Space sein, das kann ein Café in der Stadt sein. Da können sich unterschiedliche Menschen für unterschiedliche Aufgaben ganz andere Plätze suchen. Wenn es egal ist, wo sie arbeiten, dann können sie auch da arbeiten, wo sie sich besonders wohlfühlen. Das ist für viele im Moment gedanklich weit weg. Aber wer jetzt die Fähigkeiten zum orts-flexiblen Arbeiten zuhause entwickelt, wer das mit seinem Team, mit seinen Führungskräften, mit dem Unternehmen abstimmt und erprobt, der wird immer wieder darauf zurückgreifen können. Und noch etwas ist mir wichtig: Unter diesen Krisen-Gesichtspunkten ist es natürlich alles gerade nicht ganz freiwillig und man muss vielleicht mehr im Homeoffice arbeiten, als es einem gerade lieb ist. Danach kann aber jeder mit seinem Team, mit seinen Führungskräften, den Rhythmus entwickeln, der für sie persönlich passt. Für den einen heißt es zwei Tage Homeoffice, drei Tage Büro, für den anderen heißt es zwei Wochen Homeoffice oder Arbeiten auf Reisen und dann zwei Wochen im Büro sein. Das kann ganz unterschiedliche Formen annehmen. Und manch einer wird auch zu 100 Prozent im Büro bleiben und freut sich, dass er nicht mehr zuhause arbeiten muss. Auch das ist natürlich völlig ok. Aber wenn Sie zum Homeoffice gezwungen oder angehalten sind, dann ist mein Werben: Nutzen Sie das. Entwickeln Sie, wie das für Sie persönlich richtig gut funktioniert. Haben Sie und erleben Sie gute Tage im Homeoffice. Und vielleicht wird dieses Happy Homeoffice doch ein Slogan, der Lust machen kann diese größere Freiheit im Arbeiten immer wieder zu erproben. Die heutige Folge fokussiert voll auf Sie als Mensch im Homeoffice, ganz egal, ob Sie Mitarbeiter sind oder Führungskraft, es gilt für alle. Es gibt weitere Folgen und eine Menge Material hier auf der Website, bei dem verschiedene Aspekte beleuchtet sind: Führung im Homeoffice, Videokonferenzen… Es gibt auch Links zum Homeoffice-Kongress, bei dem ich gerade als Redner dabei war, mit tollen Beiträgen vieler Kollegen. Also es gibt viel Material da draußen. Nutzen Sie das. Und mein Anliegen ist, dass Sie für sich den richtigen Weg finden zu einer tollen Homeoffice Performance, die Ihnen Freude macht und die einfach auch Lust auf Homeoffice macht.

So gelingt das Arbeiten im Homeoffice

Im heutigen Beitrag habe ich in sieben Bereichen Tipps und Tricks zusammengestellt, denn ich glaube, dass da bestimmt das eine oder andere dabei ist, was Ihnen weiterhilft. Und dann am Schluss nochmal einige Ideen, wie Sie das ganze Thema angehen und für sich weiterentwickeln können. Sie dürfen gespannt sein.

Homeoffice Tipp 1: der Arbeitsplatz

Beginnen wir mit dem ersten von sieben Bereichen: dem Arbeitsplatz. Der Arbeitsplatz hat natürlich was mit der Hardware zu tun. Er hat dann aber auch mit dem bewussten Bereich des Arbeitens zu tun. Fangen wir mal mit der Hardware an. Am einfachsten ist es natürlich, wenn Sie ein eigenes Arbeitszimmer, einen Büro-Raum separat haben mit einer Tür, die Sie schließen können und wo Sie einfach wissen, wenn ich da reingehe, wird gearbeitet. Wenn ich da rausgehe, bin ich raus aus der Arbeit. Die Tür ist zu und der Rest der Wohnung ist privat. Das ist natürlich die perfekte Form. Aber diese Möglichkeit hat natürlich nicht jeder. Lassen Sie mich zuerst auf dieses Thema Trennung des Arbeitsbereichs vom Privaten eingehen. Das ist für unterschiedliche Menschen unterschiedlich wichtig. Aber was man nicht unterschätzen darf, ist: Wir erinnern uns sehr genau, wo wir bestimmte, besonders schwierige oder aufregende Gespräche und Erlebnisse hatten. Das bedeutet eben auch, wenn ich anspruchsvolle, vielleicht auch heikle berufliche Gespräche und Telefonate führe und tu das in meinem sehr privaten Umfeld, dann kann ich gar nicht verhindern, dass die Erinnerungen an diese heikle berufliche Situation sofort wieder wach sind, wenn ich nachher privat wieder in dieses Umfeld komme. Und es ist vielleicht unbewusst ein Grund, warum viele Menschen Hemmungen haben, das Arbeiten mit in die privaten Räume zu nehmen. Das kann ich sehr, sehr gut verstehen und das sollten wir auch nicht unterschätzen. Ich habe bestimmte Strecken auf meiner Jogging-Strecke im Wald, wo ich genau weiß, in der Kurve habe ich ein ganz bestimmtes Gespräch geführt. Das ist schon über ein Jahr her. Und bei jedem Mal, das ich dort vorbeilaufen, ist diese Erinnerung wieder da. Und das kennen sie alle vermutlich von ähnlichen Situationen. Wie nutzen wir das? Zum einen würde ich sehr vermeiden in sehr privaten Bereichen des persönlichen Wohnraums überhaupt zu arbeiten. Also so was wie Schreibtisch im Schlafzimmer. Wirklich nur eine Notlösung, wenn’s gar nicht anders geht. Oder dort, wo man mit Freunden und der Familie ist. Das sollte nicht der Arbeitstisch sein, wenn es irgendwie geht. Wenn sich das nicht komplett räumlich trennen und vermeiden lässt, dann kann man aber durch äußere Symbole einiges erreichen. Dass der gleiche Tisch möglicherweise tagsüber ein Arbeitstisch ist und abends zum privaten Tisch wird. Eine Tischdecke, eine andere Ausrichtung, einen halben Meter rüber rücken. Also überlegen Sie sich, wie Sie für sich ganz bewusst und für alle in Ihrem privaten Umfeld mit ganz klarmachen: Was ist das Arbeits-Setting und was ist das Freizeit-Setting. Und das kann so weit gehen, dass man, wenn man räumlich sehr beengt ist, einfach schnell einen bestimmten Tisch zum Arbeiten an die Wand rüber rückt. Wenn man das Arbeiten beendet hat, die Dinge wegräumt, die nach Arbeit aussehen und dann wissen alle und man weiß auch selber unbewusst: Arbeiten zu Ende. Mission complete. Das ist so eine, wenn Sie so wollen, geistige Hygiene. Bin ich auf der Arbeit oder nicht? Je klarer man das für sich macht, desto besser. Gelingt die Trennung, desto leichter kann man auch aufhören und für sich wieder in Entspannung kommen. Da kommen wir später nochmal dazu. Je bessere räumliche Möglichkeiten Sie haben, desto komfortabler können Sie Homeoffice natürlich für sich organisieren. Und dann gilt es tatsächlich eigentlich wie im Büro auch zu schauen, ob das eine gute Arbeitsumgebung ist. Also ein Tisch in der richtigen Höhe, vielleicht ein Stehtisch oder eine Möglichkeit, mit einem Aufsatz aus einem ganz normalen Tisch einen Stehtisch zu kreieren, dass man zwischendurch auch mal wechseln kann. Ist da ein Schreibtischstuhl, auf dem ich gut, länger und dynamisch sitzen kann? Man kann nicht mit einem Laptop auf den Knien oder auf einem Tisch, der die falsche Höhe hat und auf einem normalen harten Esszimmer Stuhl einen ganzen Tag arbeiten, ohne Kreuzschmerzen zu bekommen. Das ist einfach nicht gesund und man fühlt sich auch nicht wohl. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber. Möglicherweise, und das kenne ich von vielen Firmen, ist man da gerade in so einer Phase sehr flexibel zu sagen: Nehmen Sie sich einen zweiten Bildschirm mit nach Hause. Man kann vielleicht sogar einen Schreibtischstuhl, wenn man für länger ins Homeoffice wandert, mitnehmen und kann ihn später wieder zurückbringen. Oder man einigt sich, wie man solche Dinge anschaffen kann. Vielleicht stellt der Arbeitgeber die auch zur Verfügung. Die Qualität des Arbeitsplatzes als Ganzes ist aber einfach nicht zu unterschätzen, weil ich nicht wochenlang mit schlechtem Licht, mit unguten Sitzverhältnissen arbeiten kann. Den Nacken versteifen, weil ich nicht im richtigen Winkel auf den Bildschirm schaue. Das sind alles Dinge, die das Arbeiten im Homeoffice enorm belasten und oft mit gar nicht so großem Aufwand viel besser organisiert werden können. Das Wichtigste ist: Schauen Sie sich Ihren Arbeitsplatz zuhause an und verbessern Sie den systematisch. Sprechen Sie mit den Menschen, die Ihnen dabei helfen können und sorgen Sie dafür, dass Sie sich dort einrichten. Das ist ein guter Arbeitsplatz. Ist vielleicht improvisiert, aber so, dass es eben nicht so gehandhabt wird, als ob das nur ein vorübergehendes, notwendiges Übel wäre, sondern richten Sie sich so ein, dass Sie Freude haben an diesem Ihrem Arbeitsplatz. Was auch dazu helfen kann, ist das Schild an der Tür. Wenn Sie eine Tür schließen können und wenn das eben nicht geht, eine Symbolik zu verabreden, dass die Menschen, die mit Ihnen in der gleichen Wohnung, im gleichen Haus wohnen, wissen: der oder die ist zwar da, aber nicht verfügbar, sondern beim Arbeiten. Also alles das, was dazu führt, dass sie gut eingerichtet einen guten Arbeitsplatz haben, ist eine ganz, ganz wichtige Grundlage.

Homeoffice Tipp 2: klare Zeitstruktur und Rituale

Was glaube ich ganz viele Menschen gemerkt haben, ist, dass das Arbeiten im Homeoffice hoch produktiv sein kann. Die, die das schon lange machen, sagen das immer schon. Man muss sich nicht so lange im Badezimmer schick machen. Man muss keine lange Autofahrt haben. Man ist nicht im Stau. Man hat viel weniger Ablenkungen und man kann super konstruktiv und produktiv arbeiten. Das hat aber auch einen Fluch, weil es für viele Menschen dazu führt, dass sie gar nicht aufhören zu arbeiten, da sie gar nicht merken, wie lange sie schon am Stück am Rechner sitzen. Und mir sind so viele Menschen begegnet in den letzten Wochen – und mir selber ist es oft so gegangen, dass man von einer Videokonferenz in die nächste geht. Es gibt gar keine Ruhezeit zwischendrin und wenn man dann abends irgendwann aus seinem Kämmerchen rauskommt und feststellt, man hat irgendwie 8 oder 9 Stunden fast am Stück gearbeitet und nur am Computer gesessen. Und das ist nicht gesund und es ist nicht produktiv und das ist nicht gemeint. Wie kann man sich eine gute Work-Life-Balance im Homeoffice besser organisieren? Das fängt damit an, dass Sie, auch wenn Sie zuhause arbeiten, sich klare Zeiten und eine klare Struktur des Tages geben sollten. Das fängt damit an, klare Arbeitszeiten zu vereinbaren. Das ist oft auch was, was Sie mit Ihrer Führungskraft, mit Ihren Kollegen, mit Ihrem Team abstimmen sollten. Es hilft ungemein, wenn man eine klare Vereinbarung hat. Ab wann ist jeder von uns verfügbar? In welchen Zeiten sind Pausen, in welchen Zeiten müssen alle da sein? In welchen Zeiten kann ich mir meine Arbeitszeit flexibel einteilen? Und wenn dann für sie persönlich eine Struktur herauskommt, völlig egal, ob es von 9 bis 5 relativ kompakt wie im Büro ist oder ob es morgens drei Stunden, zwei Stunden lange Pause in der Mittagszeit, um sich um Kinder und Familie zu kümmern und dann nochmal am Nachmittag zwei, drei Stunden und vielleicht abends nochmal zwei Stunden. Da gibt es ganz unterschiedliche Modelle. Wichtig ist, dass sie die Klarheit haben, wann sie konzentriert arbeiten und wann nicht. Und dass das auch kommuniziert ist und sie sich selber auch Rituale geben, wo sie sagen: Ich bin off oder Ich bin on. Manchen Menschen hilft es, sich so ähnlich anzuziehen, wie wenn sie ins Büro gingen, während andere ganz entspannt im Schlafanzug am Rechner sitzen, eine Stunde dann frühstücken und sich dann anziehen und duschen und danach die ersten Videokonferenzen machen. Aber vorher schon ein, zwei Stunden genießen, so zu arbeiten, wie man sich keinem anderen zeigen würde. Auch da gibt es nicht richtig oder falsch. Probieren Sie Dinge aus. Was passt für Sie? Können Sie ohne Schuhe konzentriert arbeiten oder müssen Sie Straßenschuhe tragen, um richtig in der Präsenz zu sein? Probieren Sie unterschiedliche Dinge aus. Machen Sie Ihre Erfahrungen und finden Sie Ihren Stil. Pausen machen. Das kommt nachher nochmal extra. Wichtig ist aber, sich selbst Unterbrechungen zu geben. Das Gute im Homeoffice ist: Man kann ohne Unterbrechung arbeiten. Das Schlechte am Homeoffice ist: Man kann ohne Unterbrechung arbeiten. Da kommt keiner rein, der einen mal gerade stört. Es sei denn, da sind Kinder oder Lebenspartner in der gleichen Situation. Und da ist es umso wichtiger, dass wir uns selbst gute Pausen einbauen. Ich kenne viele Menschen, die im Homeoffice super happy sind. Wir sagen, da kann ich entspannt mein Mittagsschläfchen machen, weil mein Bett/mein Sofa um die Ecke ist. Sie haben eine Ausstattung in der Küche. Es ist ganz leicht, sich mal einen Smoothie zu machen, sich zwischendurch was Leckeres aus dem Kühlschrank zu holen. Das kann auch gesund sein. Oder sich einen Kaffee zu machen und sich mal eine halbe Stunde oder 10 Minuten oder 5 Minuten auf die Terrasse oder den Balkon zu setzen.

Homeoffice Tipp 3: Bewegung, Gesundheit und Pausen

Also Möglichkeiten für gute Pausen haben wir zuhause eigentlich viel mehr als im Büro. Wir müssen das nur nutzen und uns das angewöhnen. Es gibt Apps, es gibt Wecker. Es gibt die unterschiedlichsten Methoden, nach denen Menschen arbeiten. Es gibt den Ansatz jede Stunde fünf Minuten Pause. Es gibt den Ansatz alle 20 Minuten drei Minuten unterbrechen, immer mal ein bisschen bewegen zwischendrin. Also auch da gibt’s nicht richtig oder falsch, sondern schaffen Sie sich eine klare Struktur. Schaffen Sie sich Pausen. Und ich würde immer empfehlen: Überlegen Sie sich mindestens ein persönliches Highlight an einem Arbeitstag, was Ihnen richtig guttut. Das kann ein Waldspaziergang sein. Und wenn Sie nicht ganz permanent präsent sein müssen, warum nicht tagsüber, mittags um zwei, wenn die Sonne noch scheint? Und dafür arbeiten Sie ein bisschen länger. Das kann eine halbe Stunde Auszeit mit einer Badewanne oder einer Dusche sein. Irgendwas, was Ihnen wirklich Entspannung gibt und was diese Möglichkeiten im Homeoffice auch nutzt. Und wenn Sie damit eine klare Zeitstruktur und klare Rituale haben, die Ihnen helfen, produktiv zu arbeiten, hilft es automatisch, auch wenn Sie da wieder rausgehen, wirklich zu entspannen und abzuschalten. Und Sie sparen ja je nach Entfernung zum Arbeitsplatz eine ganze Menge Fahrzeit. Also unterm Strich muss trotz komfortableren Pausen immer noch locker mindestens die gleiche Arbeitszeit überbleiben.

Homeoffice Tipp 4: gute Ausstattung

Schauen wir doch mal ein bisschen auf die technischen Dinge. Nicht, dass mir Technik wichtig wäre, aber ich mache immer wieder die Erfahrung, dass es sich Menschen durch schlechte Technik und Ausstattung unnötig schwer machen und viele Vorteile des Arbeitens im Homeoffice gar nicht richtig nutzen. Das fängt damit an, dass es super hilfreich ist, einen zweiten großen Bildschirm zum Laptop hinzu zu haben und dadurch die Möglichkeit zu haben, einfach viel mehr Dateien zu öffnen, die Dinge größer zu sehen, Augen schonender mit einer besseren Körperhaltung. Ganz viele Vorteile sind die Gleichen wie am Arbeitsplatz. Ob Sie die Laptop-Tastatur nehmen oder eine separate, das ist wiederum Geschmackssache. Aber richten Sie sich von der Technik bitte gut ein. Extrem wichtig finde ich ein Headset. Jeder Mensch, der telefoniert und ein Handy oder ein Telefon am Ohr oder in der Hand hat, verschenkt unglaubliches Potenzial. Außerdem ist es super ungesund und ein Handy oder einen Telefonhörer unter die Schultern zu klemmen, sollte verboten werden. Es gibt Nackenschmerzen. Das ist extrem für Verspannungen geeignet, aber überhaupt nicht sinnvoll. Außerdem haben sie die Hände nicht frei, um sich Notizen im Rechner mitzuschreiben. Also hochgradig unproduktiv. Das machen im Büro viele Menschen und wenn sie es zuhause machen, doppelt schlecht. Sie brauchen ein Headset. Das ist das eine. Und wenn Sie das anschaffen, dann würde ich Ihnen dringend empfehlen: Nehmen Sie eins mit Bluetooth Verbindung. Also kabellos. Warum? Ich habe so viel mehr Freiheitsgrade dadurch erlebt, dass mein Headset per Bluetooth verbunden ist, weil sie sich mindestens 10-12 Meter vom Rechner entfernen können, aber nach wie vor eine klare Sprachverbindung haben. Und wenn ich nicht unbedingt bei per Video zugeschaltet sein muss, kann ich in einem Meeting, wenn ich da momentan gerade zuhöre, durchaus parallel an die Kaffeemaschine gehen, mir einen Kaffee rauslassen, mein Mikro stumm schalten, höre aber alles. Ich habe schon beim Teilnehmen und Zuhören von Vorträgen die Garten-Bewässerung weiter gelegt. Das ist gar kein Nachteil für irgendjemand anderen, gibt mir aber Freiraum und die Möglichkeit, mich zu bewegen. Ich kann auch einfach drei Meter vom Bildschirm entfernt hin und herlaufen und mich bewegen und damit viel gesünder arbeiten, als wenn ich permanent vor dieser Glotze sitze. Und der kabellose Kopfhörer ist einfach ein Aspekt, der das ermöglicht. Kostet nicht viel mehr und ist ein riesen Gewinn. Wenn wir schon mal bei Kopfhörern sind. Ich weiß eigentlich gar nicht, warum das in Büros so verpönt oder verboten ist, mit einem noise canceling Kopfhörer zu arbeiten, in Großraumbüros wäre das auch extrem wichtig und auch im Homeoffice kann das extrem hilfreich sein, dass man sich, wenn man sich konzentrieren will und im Hintergrund Geräusche sind, mit einem noise canceling Kopfhörer mal für eine Stunde abschirmt und einfach diese Ruhe genießt und konzentriert arbeitet. Auch das kann unglaublich entspannend wirken. Auch die Frage: Wo organisieren Sie sich ein WLAN, das Sie mal irgendwo tatsächlich, wenn Sie eine Terrasse haben oder sich auf einem Balkon mal raus setzen können, dass man ein bisschen Sonne mitbekommt, während man arbeitet. Das kann ebenfalls super entspannend sein. So gibt es tausend Dinge, die das Büroarbeiten angenehmer machen. Für den einen ist es die Fußstütze, für den anderen ist es der bessere Stuhl, für die nächsten ist es der Stehtisch oder das Stehpult, indem man mal den Arbeitsplatz wechseln kann. Und wiederum für andere sind es die technischen Dinge, die ich gerade genannt habe. Auch da gilt: Machen Sie sich schlau, was es gibt und überlegen Sie, was Ihnen gut tut und was Ihnen Freiheitsgrade und Produktivität beim Arbeiten bringt.

Homeoffice Tipp 5: klare Absprachen mit Chefs und Kollegen treffen

Wenn Menschen jetzt zuhause arbeiten statt im Büro und das früher noch nie so praktiziert wurde, weder von ihnen selber noch in ihrem Unternehmen, dann wirft das natürlich erst einmal ganz viele Fragen, ganz viele Unsicherheiten auf. Und zwar nicht nur bei den Mitarbeitern, sondern natürlich auch bei den Führungskräften, bei den IT-Abteilungen, bei den Datenschützern, bei den Chefs und Verantwortlichen der Unternehmen. Und da gilt es, miteinander zu entwickeln, wie man mit dieser Situation umgeht. Jetzt im Herbst kann man sagen: Wir hatten ja schon ein paar Monate Zeit, uns damit zu beschäftigen. Aber es ist auch jetzt nicht zu spät, Dinge zu klären und zu entwickeln, die noch nicht geklärt sind. Eine ganz wichtige Größe für ein entspanntes, produktives Arbeiten im Homeoffice sind klare Absprachen, klare Erwartungen und Dinge, die man beim Präsenzsein im Büro einfach so auf dem Flur und en passant klären kann und mitbekommt. Die bekommt man im Homeoffice eben nur mit, wenn jemand explizit mit mir darüber spricht. Dort, wo es um Führung im Homeoffice geht, ist unsere Botschaft an die Führungskräfte immer: Es ist der Job der Führungskraft, mit jedem Mitarbeiter Kontakt zu haben. Und zwar mindestens so eng, wie man das im Büro hätte, aber wenn wir so sprechen als derjenige, der im Homeoffice arbeitet, würde ich sagen: Sie sind selbst dafür verantwortlich, Dinge zu klären. Und wenn ihre Führungskräfte das vielleicht noch nicht getan haben, regen Sie das an. Sorgen Sie dafür, dass es klare Absprachen gibt. Wann soll ich erreichbar sein? Was sind fixe Zeiten? Was sind variable Zeiten? Wie teilen wir mit, dass ich erreichbar bin oder nicht? Haben wir eine Software, die das anzeigt? Schreiben wir uns morgens eine kurze E-Mail? Machen wir morgens fünf Minuten Status Call, indem wir kurz besprechen, wie der Tag abläuft? Wie vereinbaren wir das? Haben wir eine WhatsApp-Gruppe oder irgendetwas Ähnliches? Je klarer uns ist, was andere von uns erwarten, desto sicherer und mit einem Gefühl von Vertrauen können wir arbeiten. Je unklarer das ist, desto mehr Fantasien entstehen, desto mehr Stress entsteht, desto weniger wohl fühlen wir uns. Und das ist letztlich auch nicht produktiv. Das hat mit den Zeiten zu tun und wie man in der Familie gebraucht wird. Für manche Menschen ist die Chance, in den Abend zum Beispiel zu arbeiten und tagsüber Zeit für andere Dinge frei zu haben, viel produktiver als die Kernzeit zwischen 9 und 17 Uhr zu arbeiten. Und wenn das in Ihrem Job nicht notwendig ist, nicht zwingend notwendig ist, dann sprechen Sie mit Ihrer Führungskraft, mit Ihrem Team über variable andere Zeitmodelle und probieren Sie da unterschiedliche Dinge aus. Das kann sehr entspannend fürs Familienleben sein, wenn man auch noch parallel Kinder mit zu betreuen hat. Das kann auch für den eigenen Biorhythmus sehr gut sein. Und wer sagt denn, dass wir immer in der gleichen festen Zeit arbeiten müssen? Das Klären von Erwartungen hat aber auch damit zu tun. Wie möchten Führungskräfte, dass Sie über den Fortschritt in Aufgaben berichten? Wie schaffen sie eine Transparenz darüber, was sie tun, wie sie vorankommen? Wie oft sprechen sie miteinander? Wie gut erfolgt Information? Gibt es regelmäßige Termine? Alles das, was ihnen hilft. Frei von einem schlechten Gewissen, mit einer inneren Sicherheit und der Klarheit: Sie tun das Richtige und das, was von Ihnen erwartet wird. Und Sie tun davon auch genug. Wenn Sie mit dieser Haltung ans Arbeiten im Homeoffice gehen, ist es entspannt und Sie können die positiven Aspekte voll nutzen. Wenn Unsicherheit entsteht, wenn Misstrauen entsteht, wenn man sich nicht sicher ist, ob man den Ansprüchen genügt, wenn man glaubt, man muss immer mehr leisten, wenn Konflikte entstehen, wenn zu wenig kommuniziert wird, dann kann das Arbeiten im Homeoffice die Hölle sein. Es hat ganz viel mit geklärten Absprachen und Erwartungen zu tun. Und wo immer Sie merken, da gibt es etwas zu besprechen: Werden Sie initiativ und klären Sie das. Und es kann sich auch um die Ausstattung drehen. Ich habe viele Unternehmen erlebt, die in dieser Phase sehr unkompliziert damit umgegangen sind, das Mitarbeiter Arbeitsmittel mit nach Hause genommen haben, dass man gemeinsam Dinge angeschafft hat, dass man private Nutzung irgendwie erstattet hat, soweit es steuerlich geht. Also sprechen Sie miteinander und sorgen Sie dafür, dass Sie gute Bedingungen im Homeoffice haben.

Homeoffice Tipp 6: für soziale Kontakte sorgen

Jetzt kommt ein ganz zentraler Punkt: Wir reden ja viel über Technik und Zeitstruktur Unproduktivität. Aber ein ganz wesentlicher Faktor im gemeinsamen Arbeiten im Büro sind einfach die sozialen Kontakte. Das kleine Gespräch an der Kaffeemaschine, das Mitkriegen, wo die anderen so sind, dass man nicht alleine ist. Mal der lustige Spruch, der Flurfunk. Alles, was so dazugehört. Das kleine Gespräch, am Rande mitbekommen, was da so läuft. Und das kann im Homeoffice ganz schnell zu kurz kommen. Muss es aber nicht. Es gibt so viele Möglichkeiten wie man, auch wenn man sich für eine Weile nicht persönlich sehen kann oder nur sehr selten, trotzdem in diesem sozialen Austausch bleibt und auch das Gefühl hat, erstens: Ich bin da nicht alleine. Zweitens: Gemeinsam schaffen wir das auch richtig gut. Einige Ideen möchte ich mitgeben. Das eine ist natürlich erst mal, dass sie eine gute Struktur auch gut vorbereiteter Meetings haben, die die Arbeit strukturieren, die den Austausch bringen. Wer macht was, was steht an, was passiert gerade? Das wäre so das Pflichtprogramm sozusagen. Die klassischen Tages-Meetings, Wochen-Meetings, Team-Meetings, die muss es natürlich auch als Videokonferenz geben und die sind eine ganz wichtige Grundlage. Aber es gibt viel, viel mehr. Was passiert, wenn man im Büro nicht alleine sitzt, sondern mit Kollegen, mit Kolleginnen das Büro teilt? Jeder arbeitet für sich. Man kriegt von den anderen etwas mit und manchmal spricht man zwischendurch und tauscht sich mal aus. Genau das Gleiche geht auch mit einer Videokonferenz. Wir nennen das virtuelles Co-Working. Wenn Sie einen lieben Kollegen haben, mit dem Sie sich gerne austauschen, vielleicht auch an dem einen oder anderen Thema zusammen arbeiten, richten Sie einfach eine Videokonferenz ein. Arbeiten Sie zwei Stunden im virtuellen Coworking. Nein, das bedeutet nicht, wir machen jetzt eine Videokonferenz konzentriert, sondern das bedeutet ok, was machst du? Ich arbeite hier an der Website, du arbeitest am Projekt, dann arbeitet man und ab und zu fragt man sich was. Wie man das machen würde, wenn zwei Menschen in einem Raum mit zwei Schreibtischen gegenüber arbeiten würden. Und zwischendurch quatsch man mal ein bisschen und kriegt was voneinander mit. Und wenn der Tag rum ist, hat man das Gefühl, man war eben nicht den ganzen Tag alleine. Das kann man zu zweit machen, das kann man im Team machen. Das kann man als virtuelle Kaffeepause machen, das kann man als gemeinsame Mittagspause machen. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist, dass ich diese Anlässe schaffe, dass ich Gelegenheiten schaffen. Es gibt Unternehmen, die haben bestimmte Zoom-Räume als virtuelle Räume. Die sind immer offen. Da kann man sich einfach mal reinklicken und sein Mikro einschalten, wenn man mal Lust hat, ein bisschen zu sprechen. Das wäre so was wie die virtuelle Kaffeemaschine. Sie können sich natürlich auch mit Ihrer Führungskraft eng verabreden, einen täglichen Call machen. An was arbeite ich heute? Was habe ich für Fragen? Wo brauche ich Unterstützung? Wenn das mit der Führungskraft nicht sinnvoll ist, geht es aber z.B. auch mit einem Kollegen, mit einer Kollegin. Gerade wenn man jetzt mit dieser Homeoffice Situation auch ein bisschen zu kämpfen hat. Suchen Sie sich einen Buddy. Man ist zu zweit und man spricht täglich einmal 10 Minuten auf einen Kaffee miteinander und tauscht sich aus. Was hat gut geklappt? Wie machst du das? Wie mach ich das? Was hat bei mir gut funktioniert, was nicht so gut funktioniert? Schaffen Sie sich so einen kollegialen Austausch. Das geht auch zu zweit, geht auch zu dritt oder zu viert. Und es geht einfach darum, mit der Situation gut klarzukommen und von den Erfahrungen und Ideen der anderen zu profitieren. Es gibt den Ansatz einer Mastermind Gruppe der kollegialen Erfahrungs-Gruppe, wo man sich tatsächlich in dem Fall die Thematik ‚Wie kann ich im Homeoffice produktiv arbeiten?’ zum Thema nimmt und sich gegenseitig mit Ideen und Vorschlägen hilft, die eigene Situation immer besser zu machen. Und was Sie auch nicht vergessen sollten, was unglaublich hilfreich ist, wenn man nicht nur über die Arbeit als solche spricht, sondern in Meetings oder in solchen lockeren Meetings Räume schafft, wo man über Erfolge berichtet. Was ist mir gut gelungen? Was war richtig gut gestern oder letzte Woche? Wo man sich auch einfach mal was Lustiges erzählt, was Privates erzählt und Raum schafft, auch voneinander was mitzubekommen, dass so ein bisschen neben der klassischen Arbeit liegt. Das passiert im Büro ja auch und es ist extrem wichtig. Nur im Homeoffice passiert es eben nicht von alleine, sondern wir müssen dafür Formen finden. In Unternehmen, die lange oder fast ausschließlich remote arbeiten, gibt es dann oft so was wie ein Team Happiness oder einen Kommunikationskanal, der mit Team feel good zu tun hat, wo man wirklich einfach solche Dinge austauscht und wo auch ein paar Leute den Auftrag haben, sensibel rein zu spüren: Wie geht’s denn jedem Einzelnen? Und was müssen wir denn tun, um einfach für eine gute Stimmung zu sorgen und dafür zu sorgen, dass sich alle, soweit es eben geht, in dieser Form des Arbeitens wohlfühlen? Es ist nicht so wichtig, wenn sich das nur um drei, vier Wochen dreht. Aber es gibt eben auch Beispiele von Unternehmen, die das fast dauerhaft machen und sich dann eben nur zu einigen wenigen, aber richtig guten persönlichen Treffen zwischendurch verabreden. Auch dazu gibt’s hier auf der Website Interviews und Beispiele.

Homeoffice Tipp 7: Reflektieren Sie Ihren Tag

Und der letzte Punkt ist die Reflexion. Achten Sie darauf, dass Sie sich selber auch beobachten. Was passiert da eigentlich, wenn ich so einen ganzen Tag zuhause arbeite? Was gelingt mir gut? Wenn Sie Tage im Nachhinein betrachten und sagen: Welche Tage sind richtig rund gewesen, richtig gut gelungen, an denen ich produktiv gearbeitet habe und trotzdem den ganzen Tag das Gefühl hatte, ich bin relativ locker und gut drauf und bin abends soweit es geht, ausgeglichen und nicht ausgezehrt. Und was hat dazu beigetragen, was waren meine Kraftpakete? Was ist förderlich für dieses Gut Drauf Sein, für diese Happy Homeoffice Erfahrung? Und genau so schauen Sie auf Tage und analysieren was nicht so gut geklappt hat. Was hat mir Stress gemacht? Wo war ich unsicher? Wo hab ich mich überfordert und war dann völlig ausgelaugt? Und sei es nur, dass man zu wenig geschlafen hat, was ein ganz verbreiteter Fehler ist, der dann dazu führt, dass man zwar arbeitet, aber sich eigentlich durch den ganzen Tag quält und mit einer Stunde länger wäre man richtig ausgeschlafen gewesen. Also betrachten Sie das, was Sie an Erlebnissen haben und werten Sie das für sich aus. Und was wir sehr empfehlen, ist so eine Klammer um den Tag zu machen. Also am Morgen, sich irgendwo, wo Sie für sich sein können, ungestört fünf bis zehn Minuten hinsetzen. Vielleicht meditieren Sie ein bisschen, vielleicht auch einfach nur eine kurze Phase der Stille, wo Sie für sich überlegen: Was ist heute wichtig, was steht heute an und was sind meine maximal drei wichtigsten Dinge, die ich heute erledigen, erreichen will? Und stellen sich die vor, so als ob sie sie schon erreicht haben. Das gibt Fokus und Klarheit und man verzettelt sich nicht so leicht. Und der zweite Teil ist dann am Ende des Arbeitstages sozusagen zum Abschließen und Ausklinken aus dem Arbeitsmodus, dass Sie sich nochmal bewusst machen: Was hat heute gut geklappt? Was sind meine Erfolge? Und schreiben Sie sich das auch kurz auf. Das ist eine ganz wichtige Empfehlung, weil Ihnen das sehr viel Klarheit bringt. Und wenn man dann merkt, es gibt noch ein paar Dinge, die müssen nochmal auf die To do Liste für morgen, dann schreiben Sie das auf. Formulieren Sie, was ist mir gut gelungen? Worauf bin ich besonders stolz? Und vielleicht haben Sie noch eine Idee. Was mache ich heute Abend? Wie mache ich mir eine Freude? Was würde mir eine Freude machen? Und wenn Sie sich damit ein Ritual angewöhnen, die Tage auszuwerten, Ihr Homeoffice Erlebnis immer besser zu machen und einen sauberen Abschluss der Arbeitsphase zu bekommen, dann hilft Ihnen das unglaublich für eine Happy Homeoffice Erfahrung.

Gelungene Tage im Homeoffice

Das waren jetzt sieben Bereiche, in denen Sie die Homeoffice Erfahrung gut gestalten können. Einen guten Arbeitsplatz, eine klare Zeitstruktur und gute Rituale, eine gute Ausstattung, klare Absprachen mit Chefs und Kollegen. Sorgen Sie für soziale Kontakte, auch gerade für die informellen. Sorgen Sie für Bewegung, Gesundheit und Pausen und reflektieren Sie, was Ihnen gut gelingt und was Sie verbessern können. Ich hoffe, dass die ein oder andere konkrete Idee und viele Methoden dabei sind, die Ihnen helfen, aus dieser Situation Homeoffice nicht nur ein notwendiges Übel, sondern eine coole neue Arbeitsform zu machen, die Sie dann später in der Dosis verwenden können, wie das für Sie passt. Was ich Ihnen mitgeben möchte ist: Übernehmen Sie für sich die Verantwortung und gestalten Sie diese Phase so, dass es eine wirklich gute Erfahrung für Sie wird. Sehen Sie Arbeiten im Homeoffice wirklich als Chance und entwickeln Sie die Vorteile. Lernen Sie das für sich und mit Ihrem Team, mit Ihren Vorgesetzten, mit Ihrer Firma für die Zeit danach. Weil, wenn wir nicht mehr im Homeoffice bleiben müssen, wenn wir wieder raus dürfen, wenn wir Kontakte haben dürfen, dann erst beginnt die große Freiheit. Dann können Sie nämlich arbeiten, wo Sie wollen. Und nehmen Sie das nicht als ein Provisorium, sondern richten Sie sich so ein, dass es Ihnen Freude macht. Ob Sie das dann nur noch zwei, drei Wochen benötigen oder vielleicht doch viel länger, ist dann gar nicht so wichtig. Aber jeder einzelne Tag, an dem Sie das Gefühl haben, ich kann hier richtig gut arbeiten, ist viel wertvoller als jeder Tag mit dem unguten Gefühl des Provisoriums. Ich möchte Ihnen mitgeben: seien Sie initiativ, wenn Sie als Mitarbeiter das Thema Homeoffice erleben und in Ihrem Unternehmen vielleicht noch nicht so viel proaktiv organisiert wird. Seien Sie selbst der oder diejenige, die Vorschläge machen, die Ideen einbringen, die Dinge recherchieren, die Leute an Bord holen, die zeigen und erklären können, wie man das richtig gut macht. Und dann lösen sie eben aus, dass Führungskräfte sich mit ihrem Team gemeinsam Gedanken machen, wie sie das besser organisieren können. Und seien Sie zum Schluss sicher: Sie sind nicht allein. Das Arbeiten remote und im Homeoffice haben viele schon seit vielen Jahren gemacht und vieles dabei gelernt. Und gerade im Moment stellen Millionen von Menschen und ganz viele Unternehmen ihr Arbeiten um hin zu mobilem, flexiblerem Arbeiten. Suchen Sie nach Ideen. Das Netz ist voll davon. Und wo immer Sie merken, da muss noch was verbessert werden: Machen Sie einen Vorschlag. Seien Sie ein Teil der Lösung und sorgen Sie dafür, dass Sie selbst im Homeoffice gut drauf sind. Weil nichts ist in dieser schwierigen Phase wichtiger als Menschen, die sich und ihr Arbeiten und ihr Leben gut organisiert kriegen und dabei zuversichtlich bleiben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen: Happy Homeoffice – Erfahrungen und gute Tage im Homeoffice.