Alle wieder gemeinsam am Start…

auch wenn Sie nicht gleich Wettrennen im Flur veranstalten – die Freude und vorsichtige Erleichterung, sich beim Arbeiten auch wieder live und persönlich im Flur und an der Kaffeemaschine zu begegnen – sie sind allerorten spürbar.

Je nach Intensität von Homeoffice und virtueller Begegnung und je nach persönlicher Affinität zu solchen Arbeitsformen waren die letzten Monate doch für viele eine fordernde Umstellung.

Wie schön, wenn man sich auch wieder als Team erleben kann.

Wie schön, wenn man mal wieder ein Strategiegespräch mit einem langen Frühstück ins Café verlagern kann – wie wir das gerade nach langer Zeit mal wieder genossen haben.

Wie schön, wenn man sich endlich mal wieder zum Grillen mit Mitarbeitern und Partnern treffen kann. Ein solches „Friends & Family“ – Grillen veranstalten wir in der nächsten Woche nach längerer Pause endlich mal wieder – und freuen uns schon riesig darauf.

Das ist ein wunderbares Format, bei dem auch Partner, Eltern und Freunde Arbeitsplatz und Kollegen live erleben können. Na gut – in diesem Jahr ist der Rahmen reduziert auf Mitarbeiter und ihre Partner – aber immerhin.

1. Nähe und Teamgefühl Raum geben

Auch wenn das virtuelle Arbeiten ja meistens besser geklappt hat, als viele sich vorstellen konnten – es könnte klug sein, die hoffentlich noch warmen Tage zu persönlichen Begegnungen zu nutzen.

Wer weiß, wie sich Inzidenzen und daraus resultierende Vorsichtsmaßnahmen im Herbst und Winter entwickeln werden? Wir sollten gerüstet sein.

Selbst der beste Fall – wenn wir pandemiebezogen endlich eine Art „Normalbetrieb“ erreichen sollten – wird Unternehmen und Führungskräfte durchaus fordern. Geht es doch darum, das neue „Normal“ gut zu gestalten.

Der erste Baustein dazu kann es sein, Räume und Gelegenheiten zu schaffen für Austausch, Begegnung und gemeinsame Unternehmungen. Bei hoffentlich noch warmen Tagen kann da manches bei offenen Fenstern oder gleich ganz draußen stattfinden.

Ob Sie ein Mitarbeiter-Event für durchführbar halten, gemeinsame Mahlzeiten organisieren, einen gemeinsamen Wanderausflug arrangieren oder Besprechungen als Spaziergang umwandeln – mit Fantasie und Fingerspitzengefühl können in verantwortbarer Weise Gemeinschaftsgefühl und echte Erlebnisse ihren so lange vermissten Raum finden.

Gute Arbeitgeber schaffen Räume und Erlebnisse, die helfen, die Batterien wieder aufzuladen.

2. Mit Plan in die Zukunft der Arbeit

Ein einfaches „alles wieder wie früher“ wird genauso wenig Bestand haben wie die allzu blauäugige Annahme, dass was im „Not-Homeoffice-Modus“ geklappt hat, auch in Zukunft schon von alleine funktionieren wird.

Zu unterschiedlich sind die Menschen und ihre Vorlieben und Erfahrungen in Sachen mobilem Arbeiten.

Da sind die Reiselustigen und Remote-Fetischisten, die am liebsten gar nicht mehr ins Büro kommen würden am einen Ende der Skala. Genauso sind es gar nicht so wenige Menschen, die gerne wieder an 5 Tagen die Woche in die Firma wollen und die Sphären des Lebens gerne getrennt halten.

Die allermeisten Menschen jedoch streben einen guten Mix aus Präsenz am Arbeitsplatz und flexiblem Arbeiten von „wo-auch-immer“ an.

Das Konzept des Arbeitens braucht eine klare Linie, gute Spielregeln und Kompetenzen bei allen Beteiligten. Führungskräfte brauchen selbst digitale Kompetenz und Mitarbeiter müssen sich selbst gut führen, um in der neuen Flexibilität nicht die Orientierung zu verlieren.

Wie viele Tage ist Präsenz wichtig? Kann jeder die Tage frei wählen oder gibt es feste Teamtage? Längere Auslandsaufenthalte werfen Versicherungs- und Steuerfragen auf. Unterschiedliche Job-Anforderungen erlauben abweichende Regelungen.

In welchem Umfang ist mobiles Arbeiten möglich? Was ist firmenweit festgelegt und was können Teams autonom abstimmen? Wie müssen sich Betriebsvereinbarungen, Grundsätze und Meetings verändern? Welche Unterstützung erhalten Führungskräfte und Teams?

Gute Arbeitgeber schaffen ein zukunftsfähiges Konzept zur Art des Arbeitens.

3. Führen in hybriden Zeiten

Die Corona-Erfahrungen haben viele alte Annahmen und Verhaltensweisen in Sachen Führung herausgefordert. Kontrolle und Präsenzkult liefen ins Leere. Vertrauen und Eigenverantwortung hatten auf einmal Konjunktur.

Nicht immer ganz freiwillig ist da eine Menge Potenzial sichtbar geworden.

Genauso gibt es aber auch viele Unsicherheiten: Wie führt man über Distanz? Woher weiß ich, was meine Mitarbeiter tun? Wie kann ich Leistung sicherstellen? Wie erhalte ich Nähe und Bindung? Wie bleibt ein gutes Teamgefühl und die Zusammenarbeit erhalten? Wie baue ich systematisch Kompetenzen aus?

Die Erkenntnis setzt sich durch, dass gute Führung nicht so sehr davon abhängt, wo die Menschen arbeiten. Doch mobile und hybride Modelle erfordern eben andere Haltungen und Instrumente.
Führungskräfte müssen selbst mobil- und hybrid-affin sein. Das gilt in der inneren Haltung wie im kompetenten Umgang mit Videokonferenz, Chat und Projektmanagement-Software.

Wer in der alten Welt verhaftet bleiben will,
ist für junge, mobile Talente als Chef nicht mehr tragbar.

Sind es doch die Führungskräfte, die die Spielregeln setzen für die Meetings von morgen. Ihr Verhalten entscheidet darüber, ob Menschen außerhalb des Büros sich voll integriert fühlen – oder eben doch „abgehängt“. Ihre Haltungen, ihre – auch unbewussten – Kommentare und Bewertungen setzen den Ton.

Gute Arbeitgeber fordern Ihre Führungskräfte – und unterstützen sie.

4. Infrastruktur für morgen

Je größer ein Unternehmen, je aufwändiger Arbeitsplätze und Technik sind, je bürokratischer die Prozesse – desto herausfordernder ist der vierte Punkt für heute:

Gute Arbeitgeber brauchen und schaffen eine zukunftsfähige Ausstattung, Infrastruktur und Räume für das Arbeiten von morgen.

Die Pandemie hat ja nun lange genug gedauert. Videokonferenzen, Kameras, gute Headsets und mobile Rechner sind inzwischen ziemlich normal geworden.

Doch von einer flächendeckend modernen und flexiblen Ausstattung sind viele Firmen noch weit entfernt.

Niemand sagt, dass die Migration auf moderne Technik und Tools ein einfaches Unterfangen sei. Da gibt es Fragen der Datensicherheit, gewachsene Strukturen und manchmal sogar Lieferschwierigkeiten.

Doch je mehr die Menschen erleben, dass andere reibungslos und gut ausgestattet mobil und flexibel arbeiten, desto weniger Toleranz dürfen Arbeitgeber erwarten, die auch in ein oder zwei Jahren noch keine wettbewerbsfähige Infrastruktur am Start haben. Wer hier spart und bremst, wird die leistungsfähigsten Talente nur noch von hinten sehen. Das ist teurer als neue PCs.

Gute Arbeitgeber investieren in Werkzeuge für morgen.

5. Büros werden auch nicht mehr sein, was sie mal waren…

Ja, und über die Büros könnte man dann auch gleich noch sprechen. Wird die Arbeit mobil, müssen sich auch die Räume ändern, in denen wir arbeiten. Doch das ist nochmal ein ganz eigenes Thema.

Die 4 vorherigen Aufgaben aus den heutigen Impulsen fordern ja schon ordentlich.

Doch ich bin recht optimistisch. Sprechen und arbeiten wir doch mit einer Menge ganz unterschiedlicher Unternehmen und ihren Führungskräften. Viele sind in ordentlicher Geschwindigkeit unterwegs.

Wo gestern Homeoffice noch verpönt war, entstehen moderne Konzepte für hybrides Arbeiten. Führungskräfte-Prozesse fokussieren sich auf das Führen auf Distanz.

Und das schönste sind doch immer wieder die ganz persönlichen Erfahrungen. Wer früher immer im Büro gearbeitet hat, erlebt jetzt das Mehr an persönlicher Freiheit und Lebensqualität durch mobileres Arbeiten. Das hat so viele Menschen zu neuen Erfahrungen gebracht, die das womöglich ohne Corona bis heute nicht ausprobiert hätten.

Wenigstens für die Modernisierung des Arbeitens hat diese ganze Entwicklung doch ihr Gutes. Nutzen wir diesen Schwung. Treffen Sie zukunftsweisende Entscheidungen. Fordern und fördern Sie Ihre Führungskräfte. Investieren Sie in Ausstattung, Technik und Tools für modernes Arbeiten.

Aber vergessen Sie auch nicht die ganz analogen, gemeinsamen Unternehmungen und Begegnungen. Für die ist womöglich gerade eine besonders gute Zeit. Vielleicht haben Sie direkt eine Idee, die Sie in den nächsten Wochen umsetzen können.

Podcast – Remote arbeiten; so geht’s!

Durch die Pandemie haben viele Unternehmen die Arbeit aus dem Homeoffice eingeführt. Obwohl aus der Not geboren hat das meist besser geklappt, als viele dachten. Doch was heißt das für die Zeit danach? Mit welcher Remote-Strategie gehen Unternehmen in die Zukunft? Wie kann das Krisenkonzept in eine professionelle und bewusst gestaltete Arbeitskultur überführt werden? Darüber spreche ich heute mit Teresa Hertwig. Als Expertin für Remote-Arbeit und Gründerin von Getremote unterstützt sie Unternehmen bei der Professionalisierung ihres Remote-Konzepts.

2021-08-31T09:32:33+02:00
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