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Weitere InformationenDie scheinbar immer länger währende Pandemie, gefühlt endlose Videokonferenzen und die Unsicherheit – das nagt an allen. Das fordert emotional. Und das überfordert auch manchmal. Gerade jetzt ist gute Führung besonders gefragt. Gerade jetzt brauchen wir Zuversicht, Verbundenheit und den Fokus auf Erfolge. 7 Ideen für gute Führung besonders – aber nicht nur – in schwierigen Zeiten.
Podcastfolge #21
Führen in schwierigen Zeiten
Themen:
- Fokus: Lenken Sie die Energie nicht nur auf die Krise, sondern auf zukunftsorientierte und motivierende Themen
- Sicherheit: Geben Sie Sicherheit, wo immer das geht. Transparenz über Zahlen, Ziele und Prioritäten schaffen ein Gegengewicht gegen die Unsicherheit von außen.
- Vertrauen und Nähe: gerade in Krisen ist nichts so wichtig, wie persönliche Nähe und Kontakt
- Umstände: Manchmal leiden wir unter lästigen Umständen. Bessere Arbeitsbedingungen machen vieles angenehmer.
- Meetings: gut strukturiert und abwechslungsreich moderiert wirken gute Meetings verbindend und motivierend.
- Erfolge: geben Sie Raum für persönliche und gemeinsame Erfolge. Das stärkt Selbstbewusstsein
- Humor: die Kür – schaffen Sie Raum für gemeinsames Lachen und auflockernde Gespräche – und feiern Sie.
Führen in schwierigen Zeiten
Verlängerter Lockdown, dunkle Tage und immer mehr Unsicherheit. Gerade jetzt ist Führung gefragt. Erfahren Sie, wie Sie Ihrem Team Rückhalt geben und was Sie als Führungskraft in schwierigen Zeiten tun können.
Also früher hab ich ja immer geglaubt, welches Wetter so draußen ist, spielt gar keine Rolle. Inzwischen weiß ich, dass das emotional einen riesen Unterschied macht. Wenn die Sonne scheint, man klare, lange, helle Tage hat, dann sieht die Welt ganz anders aus als an trüben, dunklen, nassen Tagen jetzt im Winter. Das ist so schon normal. Jetzt in so einer Pandemie-Phase, wo wir alle den ganzen Tag nicht aus der eigenen Wohnung rauskommen, von morgens bis abends in Zoom- und Teams-Meetings sitzen und es dann draußen auch noch dunkel ist, die Nachrichten schlechter werden, der Lockdown verlängert wird. Boah, da kann man schon echt emotional dran zu knabbern haben.
Die Aussichten werden nicht richtig besser, es gibt immer mehr Unsicherheit, neue Virus-Mutationen… Irgendwie scheint das alles gar kein Ende zu nehmen. Und da soll man zuversichtlich sein, gut drauf bleiben und am besten seinen Mitarbeitern auch noch ein gutes Vorbild sein in Sachen gute Laune. Das ist von allen Beteiligten verdammt viel verlangt. Und da geht’s auch nicht um irgendwelche schlauen Rezepte, sondern ich möchte Ihnen einfach ein paar Ideen und Denkansätze mitgeben, die vielleicht inspirieren können und dabei helfen, für sich und alle, die mit Ihnen zusammenarbeiten einen Tick besser, ein bisschen besser gelaunt, ein bisschen zuversichtlicher durch diese Phase zu kommen.
Mit Fokus durch die Krise
Der erste Gedanke: Fokus. Es gibt die Aussage, dass sich das worauf wir achten verstärkt. Und wenn wir dann den ganzen Tag über die Pandemie, über Hygienevorschriften, über die Maßnahmen dagegen oder zur Gesunderhaltung sprechen, ständig diskutieren, wer was gerade richtig entschieden hat, was man vielleicht noch tun könnte, wo noch eine Gefahr lauert… Ja, da kann man nicht gut gelaunt sein.
Jetzt ist es ja wichtig, gut informiert zu sein. Aber überlegen Sie für sich: Wie oft brauche ich Nachrichten? Langt mir einmal am Tag, dass ich up to date bin und weiß, was gerade aktuell passiert? Oder brauche ich das öfter? Und achten Sie in Ihrer eigenen Psychohygiene, wie man so schön sagt, darauf: Wie oft informiere ich mich über diese Themen? Wie viel Bewusstseinsanteil bekommt es bei mir? Und auch wenn Sie im Unternehmen mit Kollegen drüber sprechen: Wie viel Raum geben Sie dem?
Fokus auf das Positive
Und wenn Sie darauf achten, dass Sie den Fokus bewusst auf andere Dinge lenken, dann verändert das alleine schon ganz viel. Man bleibt natürlich trotzdem informiert. Aber überlegen Sie mal, ob es nicht Themen und Projekte gibt, die allen Beteiligten viel mehr Spaß machen. Gibt es Themen, wo Sie für zukünftige Veranstaltungen oder für eine Produktentwicklung etwas angehen können? Gibt es Projekte, mit denen Sie das Unternehmen voranbringen können, die Ihnen Freude machen, die Ihrem Team Freude macht, für die vielleicht früher gar keine Zeit war, aber für die man jetzt die Zeit in der Krise vielleicht sogar besser nutzen kann, als wenn der ganze Betrieb brummt? Gibt es Weiterbildungsthemen, die Ihnen und Ihrem Team helfen, die Freude machen, für die man sich jetzt vielleicht sogar Zeit nehmen kann? Fast alles kann man auch online machen.
Also alleine die Überlegung: Worüber sprechen wir? Was hat wie viel Raum in unserem Denken und in unserem Handeln und Sprechen? Und welche Themen würden uns allen Freude machen? Und dann geben sie denen mehr Raum auf der Tagesordnung, in Terminen, in der Kultur, wie sie über Dinge sprechen. Und konzentrieren Sie sich auf das, was Ihnen Freude macht. Richten Sie den Fokus auf Dinge, die angenehm und positiv und aufbauend sind, und beschränken Sie sich auf das, was wichtig ist: zu wissen, dass man die richtigen Entscheidungen treffen kann, dass man einen guten Rückhalt hat, wie man sich in der Krise verhält… Beschränken Sie das auf das Nötigste.
Führungsaufgabe: Sicherheit geben
Das, was uns Menschen Stress macht, sind häufig auch Gefühle von Verunsicherung, von fehlender Kontrolle über die Situation und das ist natürlich in einer Entwicklung, die wir alle so noch nie erlebt haben, ganz, ganz stark präsent. So dass eine ganz entscheidende Führungsaufgabe sein kann: Geben Sie Sicherheit, soweit das möglich ist. Achten Sie darauf, möglichst verlässliche, verbindliche und auch zuversichtlich machende Botschaften an Ihr Team zu geben und sorgen Sie für eine bestmögliche Sicherheit.
Das kann zum Beispiel damit zu tun haben, dass Sie über die Situation des Unternehmens offen und transparent informieren, insbesondere dann, wenn Sie mit guter, fundierter Begründung davon ausgehen können, dass Sie durch diese Phase sicher durchkommen. Vielleicht nicht mit grandiosen Gewinnen und tollen Ergebnissen, aber doch so, dass Sie sagen können: Die Jobs sind sicher, die Firmensituation ist soweit wie möglich sicher. Dann geben sie eine transparente Information und es verhindert dann, dass Menschen sich unnötig Sorgen machen um Dinge, die so gefährlich eigentlich gar nicht sind.
Klarheit schaffen im Unternehmen
Sorgen Sie dafür, dass jeder einzelne Mitarbeiter und jedes Team auch klare Vereinbarungen hat. Was ist im nächsten Vierteljahr unter diesen besonderen Umständen wirklich wichtig? Welche Ziele haben Priorität und was kann man vielleicht auch ein bisschen zurückstellen? Alleine auch dadurch, dass Sie kurzfristig über Schwerpunkte des Arbeitens und Ziele sprechen, schaffen sie wiederum Sicherheit und Entlastung, verhindern gefühlte Überforderung. Und ich glaube, es ist sehr wichtig, dass man gerade in so einer Phase einfach realistisch weiß: Was muss ich jetzt wirklich liefern und was kann ich auch ein bisschen zurückstellen? Gerade wenn man jetzt mit verlängertem Homeoffice und Kinder zuhause vielleicht nicht 100 Prozent seiner Leistung so ganz entspannt abrufen kann.
Vorträge, die begeistern und Wirkung zeigen
Fachkräftemangel, Digitalisierung, New Work – der Wandel der Arbeitswelt stellt alte Sicherheiten in Frage. Jammern hilft nicht. Strategie schon.
Bringen Sie Zuversicht und Motivation in die Köpfe und Herzen Ihrer Zuhörer. Mit Vorträgen, die begeistern, ermutigen und zum Handeln anstiften. Provokant und relevant für alle, die Verantwortung für Unternehmen und Mitarbeitende tragen.
Führung und Kommunikation
All diese Ideen, die ich hier für schwierige Phasen benenne, gelten natürlich auch als Teil guter Führung im ganz normalen Alltag. Aber gerade in so besonderen Zeiten, wie wir sie gerade erleben, wird natürlich schmerzhaft spürbar, was vielleicht fehlt und zu kurz kommt, wo sich Dinge hochschaukeln. Und deshalb ist so eine krisenhafte Phase eigentlich auch eine Chance Führung und Kommunikation und Zusammenarbeit zu verbessern. Wir hören immer wieder von Teams und erleben dasselbe auch bei mir im Team, dass wir feststellen, wir sind irgendwie ganz gut zusammengewachsen. Nochmal viel mehr als vorher, weil wir enger öfter Kontakt hatten und auch irgendwie gemeinsam in dieser schwierigen Phase verbunden sind.
Führungsaufgabe: Vertrauen und Nähe aufbauen
Die wichtigste Führungsaufgabe in solchen Zeiten ist es, Vertrauen und Nähe aufzubauen und zu halten. Ich hab schon an anderer Stelle darüber gesprochen, wie wichtig Mitarbeiterentwicklungsgespräche gerade jetzt sind, wie wichtig es ist, gerade online Nähe herzustellen. Möglich ist das. Es hilft nur nichts, wenn man das nur weiß. Man muss es auch tun und regelmäßig tun. Menschen müssen das erleben, dass da eine Nähe ohne Verbundenheit ist. Und gerade wenn sich das so nicht zufällig in der Kaffeeküche ergibt, braucht es eben die Initiative der Führungskraft, auch des Teams als Ganzes, dass man sich immer wieder austauscht und im direkten Kontakt ist.
Das Wichtigste ist der Eins zu eins Kontakt. Sprechen Sie mit den Menschen, die Sie führen, mit jedem einzelnen täglich oder mindestens wöchentlich mal eine Weile außerhalb der Arbeitsplanung. Hören Sie einfach mal ein bisschen zu, wie es jemandem geht. Schaffen Sie Anlässe, dass man auch Dinge bespricht, die vielleicht gerade belasten, über Sorgen, die man sich macht und sorgen Sie dadurch einfach für Aufmerksamkeit. Geben Sie das Gefühl zu unterstützen. Tun Sie das auch. Und helfen Sie damit jedem Einzelnen besser mit der Situation zurechtzukommen.
Gemeinsam Ideen entwickeln
Das kann – da kommen wir gleich noch zu – ganz, ganz praktische Elemente beinhalten. Es geht aber vor allem erst mal um den Kontakt, um die Offenheit und um das sich umeinander Kümmern. Da können auch Teams unglaublich viel leisten. Es kann auch darum gehen, wie löst denn jeder so seine Homeoffice-Herausforderung gerade aktuell? Und was hat der eine für eine gute Idee, die dem anderen vielleicht auch helfen kann? Und es entstehen dann oft in Teams auch Ideen wo man sagt: Was würde uns denn helfen, um mit ein bisschen besserer Laune durch diese Phase zu kommen? Und wenn da so ein kreativer Prozess ist – man kann so ein bisschen spüren, dass eigentlich alle die gleichen Probleme haben – und entwickelt gemeinsam Ideen, dann entsteht da eine verbindende Kraft, die unglaublich hilft, gerade in solch schwierigen Zeiten.
Arbeitsplatzgestaltung im Homeoffice
Kommen wir zu etwas ganz Handfestem. Dass man im Homeoffice ganz gut arbeiten kann, ist ja eigentlich ein alter Hut. Das haben viele jetzt ganz lange praktiziert, mit begeisterten bis mittelmäßigen, bis zum Teil auch ein bisschen frustrierten Erfahrungen. Was ich aber immer noch erlebe, ist, dass da Menschen irgendwie in den Laptop gucken, nach unten mit schlechter Kamera, schlechtem Mikrofon, nicht so richtig eingerichtet sind, Menschen auf einem schlechten Stuhl sitzen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen kriegen und sich einfach nicht wirklich wohlfühlen mit der Situation im Homeoffice und sich dadurch auch die ganze Situation einfach nicht gut anfühlt.
Sie sollten einmal ganz aufmerksam und bewusst mit allen Beteiligten abfragen und sich anschauen: Wie sieht eigentlich dein Arbeitsplatz aus? Was würde dir helfen, dich wohler zu fühlen? Es hat auch mit der inneren Haltung zu tun, wo das nicht passiert ist, wirklich innerlich anzunehmen: Wir werden mit dieser Form des Arbeitens mindestens noch einige Wochen umgehen müssen. Und ich sage ja immer auch: Alles, was wir jetzt richtig gut einrichten, wird uns in den nächsten Jahren unglaublich helfen mit Flexibilität und Freiheit mal im Büro und mal zu Hause und mal woanders zu arbeiten. Und dann wird sich das ganz anders anfühlen als jetzt, wo es nicht anders geht.
Einrichtung des Homeoffice-Arbeitsplatzes
Aber richten Sie Arbeitsplätze im Homeoffice so ein, dass man da mit Freude und halbwegs angenehm arbeiten kann, dann ist es gleich ein ganz anderes Gefühl. Auch dazu gibt es schon ausführlichere Beiträge. Gutes Mikrofon, zweiter Bildschirm, ein ordentliches Headset und am besten noch eine Kamera, die man dann wirklich auf Augenhöhe stellen kann, sodass man in Videokonferenzen und beim Arbeiten im Homeoffice sich angenehm und leistungsfähig bewegen kann. Einen guten Stuhl, vielleicht noch ein paar Tricks, mit denen man die Arbeitswelt von der privaten Welt ein bisschen abgrenzt.
Lösungsvorschläge aus den eigenen Reihen
Und wenn Sie beispielsweise im Team mal eine Sitzung investieren und sammeln gegenseitig Tipps, Tricks, Ideen, wo leide ich drunter? Was habe ich gut gelöst? Und tauschen das miteinander aus, dann entsteht eine schöne Dynamik von Verbesserungsideen. Und wenn Sie dann als Unternehmen vielleicht auch noch ein Budget zur Verfügung stellen, Mitarbeitern anbieten, dass sie das ein oder andere aus dem Büro mitnehmen können oder man zusätzlich Dinge anschafft, dann hilft auch das, Situationen zu verbessern.
Wir haben gerade z.B. so ein erstes Experiment mit einem Aufsatz, den man auf den Tisch stellen kann und hat dann quasi einen Steh-Arbeitsplatz. Das kostet nicht die Welt, macht aber das Arbeiten zuhause fast so schön wie mit dem verstellbaren Schreibtisch im Büro. Also bissel Fantasie, bisschen Aufmerksamkeit dafür: Was können wir tun, um die Umstände des Arbeitens angenehmer, erträglicher, gesünder und besser ausbalanciert zu machen? Das lohnt sich.
Die Qualität Ihrer Meetings
Gute Meetings, gute Besprechungen können eine Insel der Lebendigkeit, eine Quelle von Motivation sein und ein Ort, an dem man einfach spürt, da ist ein ganzes Team verbunden. Man hat gemeinsame Themen und Ziele und ist einfach nicht alleine. Die Realität in Meetings ist natürlich nicht immer so. Vieles ist viel zu lang. Vieles ist viel zu anstrengend. Vieles ist viel zu sachlich. Und dann motiviert es nicht. Deswegen achten Sie mal auf die Qualität Ihrer Meetings und vielleicht nutzen Sie diese Phase um zu lernen und Ideen zu entwickeln, wie Sie Ihre Meetings angenehmer, besser, produktiver und motivierender für alle machen können.
Pausen zwischen den Meetings machen
Das gilt natürlich vor allem für die Online-Meetings, die wir nun gerade massenhaft trainieren und ständig durchführen. Das Wichtigste ist: Achten Sie auf Pausen. Wenn Sie von einem Meeting ins andere gehen, versuchen Sie, mindestens fünf Minuten Abstand zu halten. Planen Sie vielleicht immer eine Viertelstunde dazwischen ein und sorgen Sie dafür, dass Sie mal fünf Minuten rausgehen können, dass Sie sich von einem Thema ins nächste ein bisschen umstellen, sich einen Kaffee holen, sich ein bisschen bewegen und einfach dafür sorgen, dass man nicht so endlos von einem Thema ins andere kommt und abends gar nicht mehr weiß, wie einem geschieht. Das passiert ganz schnell.
Pausen Ihren Meetings
Das Zweite ist in den Meetings. Achten Sie auf Pausen in den Meetings. Längstens wenn Sie eine Stunde konzentriert gearbeitet haben, brauchen Sie mindestens fünf Minuten Pause. Führen Sie das als Spielregel ein und dann wird irgendjemand, wenn Sie nicht einen Wecker gestellt haben, automatisch ein Signal geben: Leute, wir brauchen eine kleine Pause. Bauen Sie aktive Beteiligung ein. Machen Sie Runden. Schalten Sie in jedem Fall das Video ein, dass Sie sich gegenseitig sehen. Es sei denn, Sie brauchen mal eine Viertelstunde Video-Pause. Auch das ist natürlich möglich.
Informelle Meetings
Wenn Sie dann darauf achten, dass Sie auch Meetings haben, die vielleicht informelleren Rahmen haben, bei denen es auch möglich ist, zum Beispiel über die Situation im Homeoffice zu sprechen, bei denen Sie ein bisschen ins Erzählen kommen, ob man das dann gleich mit einem Feierabend-Bierchen verbindet oder mal sich abends verabredet oder auch einfach morgens mal eine Stunde Zeit investiert, in der man einfach mal redet über Gott und die Welt und dann wieder konzentriert weiterarbeitet. Also auch das ist gerade in dieser Phase sehr gut investierte Zeit.
Lockern Sie Ihre Meetings auf
Man kann sich auch in normale Regel-Meetings, die eigentlich eine straffe Tagesordnung haben, ein oder zwei Punkte einbauen, die das auflockern und eine andere Qualität hineinbringen.
In unserer Montagsrunde – in der es darum geht, dass alle Teammitglieder mitbekommen, was Aktuelles ansteht, was sich in den verschiedenen Geschäftsbereichen entwickelt, wo es Synergien gibt, wo man abstimmt, wer Unterstützung braucht und Dinge bespricht, die das gesamte Team betreffen – gibt es eine Einstiegsfrage, da gibt’s ein paar Varianten zur Auswahl und derjenige, der moderiert – im Übrigen auch immer jemand anders – sucht sich die Frage aus, die er gerne an diesem Tag an die Runde stellen will.
Das können Fragen sein wie im einfachsten Fall: Was hat dir am Wochenende besonders gut gefallen? Oder: Worauf freust du dich in der kommenden Woche besonders? Oder: Was hat irgendeiner der Kollegen in der letzten Woche getan oder geleistet, das dir besonders imponiert oder dir eine besondere Freude gemacht hat? Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
In dem Moment, in dem sie etwas ganz Persönliches erzählen und jeder in der Runde dazu auch etwas sagt, entsteht eine ganz andere Verbundenheit und ein Raum auch mehr voneinander mitzubekommen, als wenn man nur über aktuelle Projekte und interne Dinge spricht.
Einstiegs- und Abschlussfragen in Meetings
Die Mutter all dieser besonderen Einstiegs- oder auch Abschlussfragen eines Meetings ist die Frage: Was war dein schönster Erfolg der letzten Tage oder der letzten Woche? Worauf bist du besonders stolz? Was ist dir richtig gut gelungen? Worüber hast du dich besonders gefreut? Das ist vielleicht eine ungewöhnliche Frage. Es ist aber eine kluge Frage. Klug, wenn Sie die für sich selber stellen.
Vielleicht schreiben Sie ein Tagebuch, einmal am Tag, einmal die Woche, um sich einfach aufzuschreiben: Was ist mir alles richtig gut gelungen? Wenn Sie sich darauf einlassen – wenn Sie gerade was zu schreiben haben, machen Sie es mal für drei Minuten oder nachher, wenn Sie irgendwo sitzen, wo Sie schreiben können. Und lassen Sie sich mal einfallen: Was ist mir alles gut gelungen? Kleine Verhaltensweisen, auf die Sie stolz sind. Eine Nettigkeit, die Sie jemandem gesagt haben. Etwas, was Sie konzentriert zu Ende geführt haben. Eine gut formulierte E-Mail. Eine klare Absage, die Ihnen Zeit und Freiraum gibt. Was auch immer.
Aufmerksam auf gelungene Projekte lenken
Sie merken, und wir merken, in dem Moment, in dem wir das tun, gibt es ein ganz anderes Gefühl, als wenn man so dominiert ist von ein oder zwei Dingen, die gerade nicht so richtig funktionieren. Das ist für das persönliche Selbstbewusstsein und Wohlbefinden immer schon eine ganz wertvolle Technik. Das gilt aber auch im Team. Ein Meeting, das damit beginnt, dass jeder in der Runde erst einmal ganz kurz maximal eine Minute etwas darüber sagt, was ihm gut gelungen ist und warum ihm das wichtig war, wird ein völlig anderes Meeting, als wenn Sie über die neuen Lockdown-Regeln erst einmal zehn Minuten reden, bevor Sie dann anfangen, zu Ihrer Firma zu kommen.
Also eine hoch kluge Frage, die Aufmerksamkeit – da sind wir wieder beim Fokus von vorhin – wegzulenken, von den Dingen, die nicht funktionieren und hinzulenken auf das, was uns richtig gut gelungen ist, jedem einzelnen und uns als Team zusammen. Das kann ein schöner Tagesordnungspunkt sein in einem Tages-Status-Meeting, in der wöchentlichen Teambesprechung, bei einem Projekt-Meeting. Also vergessen Sie nicht die Frage: Was ist uns gut gelungen? Worauf können wir stolz sein und wo haben wir einen Grund, wenn es auch nur virtuell ist, vielleicht zusammen ein Gläschen Sekt zu trinken und uns zu freuen? Und wenn Sie ein Grund zum Feiern finden, dann feiern Sie. Das ist extrem wichtig, gerade in so einer Zeit.
Zwei Lektüren für Ihren Weg in die Zukunft der Arbeit
Wie Sie Firma und Führungskräfte in die Zukunft des Arbeitens führen
Fachkräftemangel, Digitalisierung, New Work – der Wandel der Arbeitswelt stellt alte Sicherheiten in Frage. Strategien für die Zukunft finden Sie in meinen beiden Büchern – mit vielen konkreten Tipps und Beispielen.
Eine gute Atmosphäre im Unternehmen schaffen
Wenn Sie so wollen als die Sahne auf der Torte, dann die siebte Idee. Die lässt sich am wenigsten leicht verordnen, aber sie ist ein toller Gradmesser für die Atmosphäre, die Sie im Unternehmen haben. Und ich möchte auch das an dem Beispiel dieser besonderen Frage zum Beginn des Montags-Meetings verdeutlichen.
Wir hatten gerade diesen Montag die Frage: Worüber habe ich am Wochenende am herzlichsten gelacht? Sie können sich vorstellen, das war ein ganz anderes Meeting im Anschluss als bei einer Frage über Lockdown oder so. Wir haben einfach alle herzlich gelacht und mitgelacht. Und diese Atmosphäre, die bleibt dann auch erhalten bei Themen, die natürlich viel, viel ernsthafter sind und über die man eben auch sprechen muss. Aber wenn Sie es schaffen, schon mal in so eine fröhliche Energie zu kommen, dann lässt es einfach keinen Raum, schlecht drauf zu sein und ist von daher extrem wichtig.
Schaffen Sie Raum für Humor
Jetzt kann man Humor natürlich nicht verordnen, aber es braucht einen Raum und eine Kultur und verschiedene Anlässe, die dazu führen, dass man einfach in einer leichten, freundlichen Art humorvoll sein kann. Nicht gemeint: Ein Humor, der auf Kosten anderer geht. So ein bösartiger Sarkasmus ist hier nicht gemeint, sondern ein freundlicher, fröhlicher Humor. Dass man Anlässe, die es gibt, einfach aufnimmt, dass man vielleicht auch lustige Dinge mal weiterschickt. Also wir haben eine WhatsApp-Gruppe. Das kann eine Idee sein, wo man einfach auch immer mal was Lustiges weiterverteilt und wo immer Sie Möglichkeiten schaffen können, dass was Lustiges entsteht, dass ein Freiraum entsteht, dann hilft auch das wiederum allen Beteiligten.
Das Meiste geht auch online
Wir wollten vor Weihnachten und im Zuge unserer Weihnachtsfeier – die haben wir als Wanderung geplant – unser traditionelles Wichteln, also ein wertschätzendes Wichteln mit netten, positiven, angenehmen Geschenken, ohne dass man weiß, von wem sie kommen, machen. Das wollten wir live machen. Das war nun Corona bedingt nicht möglich. Jetzt wird das Wichteln eben auf Anfang Februar oder Ende Januar verschoben. Es ist so schön. Eine Kollegin hat das wunderbar organisiert. Jetzt hat jeder ein Wichtel-Päckchen losgeschickt und ein Wichtel-Päckchen zu Hause im Briefkasten gehabt. Das muss jetzt noch und ausgepackt warten bis Montagmorgen, weil die nächste Montagmorgen-Runde wird tatsächlich eine ganz besondere sein. Es wird ein virtuelles Wichteln. Das macht alleine schon so viel Spaß im Vorfeld, dass man sich darauf freut und dass das sicher ein schönes und lustiges und witziges Erlebnis wird.
Und das ist jetzt eine Idee. So kann es viele andere geben. Geben Sie dem Raum. Das ist eigentlich die Führungsaufgabe. Wenn Sie es schaffen, selber eine Gelassenheit zu haben, auch in dieser Situation, dann ermöglicht es natürlich auch Humor. Wenn Sie selber ein bisschen humorvoll sind, macht es das Leben doppelt leichter. Aber geben Sie einen Raum dafür, dass sich Menschen miteinander in einer Leichtigkeit begegnen können. Wenn Sie das schaffen, ist die Voraussetzung hervorragend, auch mit großer Verantwortung und Produktivität die Firma erfolgreich weiterzuführen.
Mit guter Laune und Zuversicht durch die Krise
Sieben Ideen, die alle damit zu tun haben, wie wir es schaffen, gerade in so einer schwierigen Zeit mit halbwegs guter Laune, mit Zuversicht und einem Gemeinschaftsgefühl im Sinne: Wir schaffen das. Wir kommen da gemeinsam durch. Wir bauen vielleicht sogar Dinge auf, von denen wir später profitieren. Und es kommen einfach auch wieder bessere, hellere, sonnigere Tage mit besseren Aussichten. Und freuen Sie sich auf die. Bleiben Sie zuversichtlich, bleiben Sie gesund. Ich wünsche Ihnen einen wunderbare Woche.
Hi ich bin Stefan und sende hier für großartige Arbeitgeber und eine bessere Arbeitswelt.
Ich bin selbst Unternehmer, motiviere als Keynote Speaker und begleite als Sparringspartner.
Fachkräftemangel? Jammern hilft nicht. Kluge Strategien schon.
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