Als Angestellter aus der Sonne Thailands arbeiten

Homeoffice …

Vor ein paar Wochen habe ich von meinen Erfahrungen in Koh Samui und Koh Phangan berichtet. Hier finden Sie den Text aus der Sonne. Ich berichtete von meinen Erfahrungen und auch schon etwas vom Thema dieser Podcastfolge.

Darin hören Sie heute mein Interview mit Max Tramboo, dem Gründer von workparadise.asia. Er ermöglicht Angestellten und ihren Arbeitgebern das rechtssichere Arbeiten aus Thailand – für ein halbes oder ganzes Jahr oder länger. Im Gespräch sind gleich noch zwei weitere Gäste, Thomas Schöne als Vertreter eines Unternehmens, das dieses Konzept bereits ein paar Mal ausprobiert hat und Philipp Georges, der seit mehr als 3 Jahren als freiberuflicher Softwareentwickler auf der Insel lebt.

Remote-Work – der Wandel wird viel größer sein

Remote-Work geht. Menschen können im Homeoffice oder an anderen Orten produktiv sein. Wie im Büro, mindestens.

Denken wir diese Erkenntnis mal etwas weiter. Was entwickelt sich an Möglichkeiten für Mitarbeitende wie Unternehmen – aber auch für Regionen und Länder?

Hier beobachte ich einige Trends, die langsam Fahrt aufnehmen und sich in den nächsten Jahren vermutlich weiter verstärken werden:

  • größere Unternehmen werben offensiv mit der Möglichkeit ihrer Mitarbeitenden, eine feste Zahl an Tagen in bestimmten Ländern ihre Homeoffice-Zeit ins Ausland verlagern zu können. Das ist meist begrenzt auf die sozialversicherungspflichtig unkritischen Zeiträume und Länder innerhalb der EU. So aber sind schon heute z.B. bei Otto 30 Arbeitstage pro Kalenderjahr möglich.
  • Länder und Regionen entdecken die mobilen Arbeiter als Zielgruppe. Namibia hat ein Visum eingeführt, mit dem digitale Arbeitende ein Jahr von dort arbeiten dürfen. Madeira nutzt seinen Status als EU-Sondergebiet und lockt digitale Arbeitende. Ein Regionalmanagement in Bayern bündelt Alpendörfer und dortige Anbieter und vermarktet die Region als Coworking- und Workation-Region. Da entsteht ein interessanter Wettbewerb.
  • Hotels entdecken die Zielgruppe und bieten Homeoffice in den Bergen oder am Meer an.
  • Es entstehen eine Menge Dienstleistungen rund um die neu aufkeimenden Bedürfnisse: die Software, die Personalabteilungen in der rechtssicheren Abwicklung von Workation-Wünsche ihrer Mitarbeitenden unterstützt oder die Plattform, die geeignete Unterkünfte vermittelt. Oder eben die Idee, die hier heute im Mittelpunkt steht – Workparadise.

Das ist nur ein kleiner Blick in ein dynamisches Feld.

Klar aber dürfte sein:
die Arbeit wird mobiler und was dadurch möglich wird,
ist den meisten Menschen (und Arbeitgebern) noch längst nicht klar.

Wer hier früher und weiter denkt, muss später nicht gegen Mitarbeiterwünsche ankämpfen, sondern kann Vorreiter sein. Für das Unternehmen bringt das – richtig umgesetzt – mehr Produktivität und natürlich eine gesteigerte Attraktivität als Arbeitgeber. Solange das noch nicht alle machen, kann man für besondere Vorhaben auch noch Aufmerksamkeit erwarten.

Für die Mitarbeitenden selbst, kann die Offenheit des jeweiligen Arbeitgebers ganz neue Dimensionen von Lebens- und Arbeitsqualität eröffnen – ohne den Job und die Firma wechseln zu müssen.

Workparadise – das Konzept

Ich habe sooo viele Leute getroffen bei meinen Reisen, die ihre Firmen verlassen haben, um sich einen freieren Lebensstil zu ermöglichen.

Ich freue mich ja über jeden Selbständigen – aber dafür ist das doch nicht nötig! Richtig organisiert und von allen Beteiligten gewollt, können doch auch Angestellte ihren Arbeitsplatz zeitweilig in die Sonne (oder wo auch immer hin) verlegen.

Genau das macht Workparadise.asia möglich – zunächst für Thailand-Aufenthalte. Max Tramboo hat das Unternehmen gegründet, wir sind uns letztes Jahr in Berlin begegnet und jetzt habe ich ihn auf der Trauminsel Koh Phangan besucht. Er lebt dort mit seiner Partnerin seit vielen Jahren, hat sogar schon ein Jahr seiner Schulzeit auf der Insel verbracht, als sie noch völlig unentdeckt war.

Und hat jetzt das Konzept für Workparadise entwickelt, das für Mitarbeitende das Arbeiten im Paradies ermöglicht und für ihre Arbeitgeber ein rechtssicheres und zudem sogar noch kostengünstiges Gesamtpaket bietet.

Der Beweis, dass es funktioniert, ist bereits erbracht – jetzt kann die Idee Schule machen und wachsen.

 

Vorsicht Falle – und die Lösung

Viele digitale Nomaden arbeiten aus anderen Ländern für ihre Kunden oder Arbeitgeber in Deutschland. Die meisten tun das einfach mit einem Touristenvisum. Das ist zwar nicht erlaubt, fällt aber meistens nicht auf und wird selten geahndet.

Was der einzelne Freiberufler für sich selbst machen kann – für Unternehmen scheidet eine solche Grauzone aus. Sollen längere Remote-Auslandsaufenthalte in einer Festanstellung realisiert werden, muss eine legale Lösung her.

Genau die schafft Workparadise.asia. So funktioniert das Konzept:

Möchte ein Unternehmen einem Mitarbeiter das Arbeiten aus Thailand ermöglichen, werden die Arbeitsverträge in Deutschland pausiert. Über eine Vereinbarung, dass das Arbeitsverhältnis nach der Rückkehr wieder zu gleichen Konditionen fortgesetzt wird, hat der Mitarbeiter Sicherheit.

In dieser Zeit werden die Mitarbeiter über Workparadise.asia in Thailand angestellt. Max´ Firma sorgt für die entsprechenden Visa und die vor Ort korrekte Abwicklung und berechnet die Leistungen an den Auftraggeber in Deutschland. Der Clou: Der Aufschlag ist dabei geringer als es die vollen Arbeitgeberkosten in Deutschland wären.

Der Mitarbeiter hat das gleiche Netto-Gehalt wie in Deutschland, kann sich damit aber wesentlich mehr leisten. Workparadise finanziert sich im Grunde aus der Differenz zwischen den Kosten in Deutschland und der in Thailand deutlich geringeren Belastung aus Steuern und Sozialversicherungen. Das funktioniert bei Aufenthalten von mehr als 6 Monaten durch die dann greifende Steuerfreiheit in Deutschland.

Wer das Modell für eine kürzere Zeit einfach testen will, kann das auch für einen oder zwei Monate tun. Dann tritt der Kostenspareffekt noch nicht ein und die Gebühren müssen zusätzlich finanziert werden – dafür kann man recht risikolos testen, ob das Modell für Mitarbeiter wie Firma funktionieren kann.

Die Praxis

Besonders schön bei unserem Interview war, dass wir gleich alle drei relevanten Perspektiven am Tisch hatten. Thomas Schöne ist Prokurist eines Tochterunternehmens der Berliner Agenturgruppe „Familie Redlich“ und selbst in seinem Leben schon viel gereist. Angesichts der langjährigen Bekanntschaft mit Max Tramboo war es naheliegend, dass aus seiner Firma die ersten Anwender des neuen Modells kamen.

So konnten schon 3 Mitarbeiter die Qualitäten des Arbeitens in der Sonne Thailands erleben. Das Fazit fällt rundweg positiv aus.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei auch die Betreuung durch Max und sein Team vor Ort. Im Gespräch bezeichnen wir das als eine Art Concierge-Service direkt vor Ort. Das konnte ich selbst bei meiner Reise erleben – es ist unglaublich hilfreich, wenn man jemanden vor Ort hat, der mal schnell das Ticket für die Fähre bucht und aufs Handy schickt. Für die Sonnen-Arbeiter geht es dann eher um die Hilfe bei der Wohnungssuche, beim Leihen eines Rollers oder der Suche nach einem Arzt.

Dass das Arbeiten von Thailand aus in der Praxis ganz unproblematisch ist – davon muss man mich ja nicht überzeugen😉. Das Internet ist super, Wetter und Essen auch.

Besonders beeindruckend fand ich die Erkenntnisse der Beteiligten:

Man spüre auch in Berlin, dass die Kollegen in Thailand einfach gut drauf seien. Selten krank, ziemlich produktiv und insgesamt glücklich mit der Situation und dankbar für die Möglichkeit.

Auch der Zeitunterschied wird überwiegend positiv wahrgenommen. Das hängt natürlich vom Job ab. Ist das zeitgleiche Arbeiten mit Kollegen nötig, müssen Zeitfenster vereinbart werden für Teammeetings. Doch bei anderen Jobs sei gerade der Zeitversatz super. Serverwartung geht gut, wenn in Deutschland niemand arbeitet.

Philipp genießt, dass er vormittags ungestört arbeiten kann und erst dann Aufgaben übergibt. Max beschreibt die Situation eines anderen Kunden, der Buchhaltungsarbeiten erledigen lässt, während in Deutschland die Läden geschlossen sind.

Die Perspektiven

Wir vier am Mikrofon waren uns alle einig, dass solche Modelle Schule machen werden. Die Möglichkeiten müssen einfach nur bekannter werden und vor allem muss das Vertrauen in solche Lösungen wachsen.

Da aber bin ich sehr zuversichtlich.

Die Sehnsucht nach solchen Arbeitsbedingungen scheint jedenfalls groß. Philipp berichtet, immer wieder von Menschen angesprochen zu werden, die als Urlauber die schöne Insel entdecken und dann verwundert feststellen, dass es offenbar Menschen gelingt, hier für längere Zeit oder dauerhaft zu leben und zu arbeiten. Solche Gespräche hatte ich auch einige 😉.

Thomas ermutigt Unternehmen, solche Lösungen auszuprobieren und das Vertrauen in die eigenen Mitarbeitenden zu haben. Da sind wir uns schnell einig – die Loyalität wird eher wachsen und wenn Wege sich trennen, dann wäre das vermutlich ohnehin so gekommen. Die positive Chance, Menschen halten zu können und andere überhaupt erst zu gewinnen, sollte überwiegen. Mal ganz davon abgesehen, wie gut man mit solchen Angeboten als Arbeitgeber werben kann.

Mit dem Blick in die Zukunft hat Max viel vor. Mit seinem neu gebauten Haus und seiner langjährigen Verbindung zu Koh Phangan ist diese herrliche Insel seine Homebase. Durch seine Haupt-Firma, mit der er mit einem 40köpfigen Team 360 Grad VR-Präsentationen für Luxushotels in aller Welt erstellt, ist er viel unterwegs – vor allem in Südostasien. Seine Vision ist die Präsenz in mehreren Ländern. So kann er dann seinen Kunden auch anbieten, rechtssicher gleich mehrere Länder während eines Jahres kennenzulernen. Die Kontakte dazu hat er jedenfalls längst.

Doch zuerst geht es jetzt darum, diesen Ansatz bekannter zu machen und in weiteren Unternehmen die Bedenken und Vorbehalte zu zerstreuen.

Das sonnige Homeoffice wartet, im Grunde ist alles bereit.
Wer näheres wissen will, kann hier mit Max Kontakt aufnehmen: Website oder Linkedin.

Wenn ich das schreibe, denke ich gerne an den herrlichen Abend im Januar zurück. Wir saßen zur Aufnahme bei offenen Fenstern am Pool in Max´ Haus. Gegen 22 Uhr plauderten wir dann bei leckerem Essen auf dem Nachtmarkt noch 2 Stunden weiter. Draußen. Bei angenehmen 26 Grad.

Aber ach – es geht ja nicht um genau diese eine Variante – so schön sie auch ist. Es geht insgesamt um das Mehr an Flexibilität und die daraus resultierende höhere Produktivität wie Lebensqualität für alle Beteiligten.

Letzte Woche hatte ich einiges von unseren eigenen Teams und Erfahrungen berichtet.

Als Chef kann ich Ihnen sagen, wie schön das ist, wenn man miterlebt, wie Menschen für sich ganz persönlich durch die angebotenen und bei uns positiv kommunizierten Optionen für sich persönlich ganz neue Möglichkeiten entdecken. Das braucht eine Zeit.

Auch als Team machen wir einen nächsten Schritt und planen gerade eine Arbeitswoche in den Bergen im Sommer. Ich werde berichten.

Die großen Beispiele haben ja manchmal vor allem den Sinn, für kleine Schritte zu ermutigen.

Podcast – WorkParadise. Remote-Arbeit in der Sonne Thailands.

In meinem Gespräch mit Max Tramboo, Thomas Schöne und Philipp Georges beleuchten wir das Thema Workation. Es gibt mittlerweile eine Gruppe von Angestellten, die bereits seit langem in Thailand arbeiten. Für Unternehmen und ihre Mitarbeiter war dies aufgrund bürokratischer Hürden bisher schwierig. Max Tramboo hat mit seinem Unternehmen Workparadise.asia genau dieses Problem gelöst. In einem Gespräch auf der thailändischen Insel Koh Phangan erläutert er, wie das Modell funktioniert. Hören Sie rein!

2023-02-23T11:24:48+01:00
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