„Ich liebe Videokonferenzen“ – Trainingslager für die Zukunft der Arbeit

Corona schafft eine echte Digitalisierungs-Challenge. Mit einem Schlag wird sichtbar, wie gut wir vorbereitet sind auf digitales Arbeiten. Das kann man beklagen, man kann es ablehnen oder man kann sich über die Tücken der Technik aufregen. All das hilft nichts – und klug ist es auch nicht.
Natürlich freuen wir uns alle auf entspannte persönliche Begegnungen ohne dauernde Vorsichtsmaßnahmen. Doch digitale Formen des Zusammenarbeitens von verschiedenen Orten aus – sie waren vor Corona schon möglich und sinnvoll. Jetzt werden sie für ganz viele Menschen erlebbar. Und in Zukunft? Ich gehe davon aus, dass sie ein normaler Bestandteil unseres Arbeitens sein werden – wie gestern das Telefon und heute die Email.

Technik trifft auf Gewohnheit

Die Technologie entwickelt sich rasend schnell weiter. Sie trifft auf uns Menschen, in vielerlei Hinsicht „Gewohnheitstiere“ – inklusive Widerstände und Unsicherheiten, wenn wir Neuland betreten.
Der Schlüssel für die Zukunft? Die Haltung von „Warum kann nicht wieder alles so wie gestern sein?“ umdrehen zu „Was kann ich heute ausprobieren für die Welt von morgen?“.
Mit einer neugierig-positiven Einstellung lassen sich die vorhandenen technischen Hürden leichter lösen, man probiert aus, macht Fehler und lernt. Ein zusätzlicher Effekt: man entdeckt Vorteile und Möglichkeiten, die man sonst gar nicht gesehen hätte. Drei solcher Vorteile am Beispiel guter Videokonferenzen:

Video schafft Nähe.

Gutes Video bringt viel mehr Nähe als Telefon – man sieht den ganzen Menschen, erkennt die Mimik, kann sich gut unterhalten. Trifft man sich virtuell, spielt die Entfernung keine Rolle. Mit Menschen, die an anderen Standorten oder Regionen arbeiten, entsteht sehr viel mehr Nähe. Man kann sich öfter treffen und intensiver zusammenarbeiten als nur bei selteneren und aufwändigeren persönlichen Treffen.

Video spart Zeit. Wie viel Zeit haben wir auf der Straße, im Zug oder irgendwie unterwegs verbracht? Ein großer Teil des Unterwegsseins fällt weg. Sie sind eben noch im intensiven Beratungsgespräch und fünf Minuten später im eigenen Garten. Welche Lebensqualität das schaffen kann. Nochmal im Bett umdrehen, statt eine Stunde täglich im Auto. Waldlauf statt Heimfahrt. Da kann man sich dran gewöhnen.

Video ist effizient. Wer sich durch Telefonkonferenzen als Sitzungsersatz quälen muss, sehnt sich natürlich zurück zu einer „richtigen Besprechung“. Nutzt man gute Ausstattung – Headset, zweiter Bildschirm, gute Kamera – und weiß, wie man Bildschirme teilen, gemeinsam an Dokumenten arbeiten und sogar die Moderation von Gruppendiskussionen virtuell machen kann, vermisst man Besprechungen mit Tisch und Beamer überhaupt nicht mehr.

Das beste aus beiden Welten

All diese Vorteile zu erschließen, braucht natürlich Zeit. Da muss Technik eingerichtet, die Anwendung gelernt und Abläufe umgewöhnt werden. Das geht. Es braucht Menschen, die positiv vorangehen, ausprobieren, ermutigen und ein Bewusstsein der positiven Möglichkeiten haben und kommunizieren. Das gute an der Gewohnheit: haben wir sie erstmal etabliert, ist die neue genauso stabil wie die alte. Wir brauchen also nur gemeinsam etwas Schwung, bis die alten Widerstände weg und die neuen Gewohnheiten etabliert sind. Dann wird es leicht und selbstverständlich.
Zusammenarbeiten können wir in Zukunft – egal wo wir sind: im Büro, zuhause oder unterwegs. Persönlich treffen werden und wollen wir uns natürlich weiterhin. Diese Treffen sollten wir nutzen, um gemeinsam wirklich wichtige Dinge zu entwickeln, mehr voneinander zu erfahren und ein starkes Gemeinschaftsgefühl aufzubauen. Dann gehen beide Welten Hand in Hand. Als neues „Normal“ in Zukunft.

In diesem Sinne: probieren Sie Neues aus, experimentieren Sie mit den technischen Möglichkeiten für Nähe und Effizienz in der Zusammenarbeit. Das wichtigste: Bleiben Sie gesund und bleiben Sie zuversichtlich.