Typische Fehler bei Karrierewebsites und wichtige Tipps, wie Sie es besser machen!

Haben Sie gerade Ihr Handy in der Hand? Dann machen Sie doch direkt mal den Test. Besuchen Sie mal Ihre eigene Website am Handy. Gehen Sie zu Ihrem Bereich „Karriere“ oder „Jobs“ und versetzen Sie sich in die Situation eines potenziellen Interessenten. Hätten Sie jetzt Lust, sich direkt bei sich zu bewerben Fühlen Sie sich umworben, gut informiert und animiert, Kontakt aufzunehmen? Zeigt die Seite Ihre Unternehmenspersönlichkeit und vermittelt ein echtes, sympathisches Bild Ihrer Kultur? Identifizieren sich Ihre heutigen Mitarbeiter mit dem, was auf der Seite gezeigt wird?

Sieht Ihre Firma am Handy nicht gut aus,
findet sie gar nicht statt…

Die allermeisten Menschen informieren sich im Internet über einen potenziellen Arbeitgeber. Je jünger die Interessenten sind, desto öfter mit dem Smartphone. Sieht Ihre Seite dort nicht gut aus – schon verloren. Es gibt viel Licht aber auch viel Schatten. Von sehr individuellen und motivierenden Karrierewebsites auf der einen Seite bis hin zu der berühmten Fehlanzeige. Leider immer noch häufig, gibt es entweder keinen Karrierebereich – oder unter „Jobs“ den Klassiker  „zur Zeit keine Stelle frei“ oder nur die offenen Positionen. In der letzten Zeit haben wir eine Menge Karrierewebsites analysiert.

Katharina Bard verstärkt unser Team seit Beginn des Jahres, gemeinsam bauen wir unser Leistungsspektrum im Bereich der Arbeitgeberstrategie und des Employer Branding weiter aus. Sie bringt hier ihre Erfahrung aus der Agenturarbeit im Bereich Employer Branding ein.

Mit Katharina unterhalte ich mich in der heutigen Podcastfolge über Dos und Don´ts für die Karrierewebsite. Hören Sie rein, wenn Sie Ihre Präsenz im Netz auffrischen wollen.

Das sollten Sie vermeiden – die 3 größten Fehler

Fehler Nr. 1: es gibt sie gar nicht…

Menüpunkt Karriere – Fehlanzeige?

Beschreibung von Firma, Kultur und Team?

Auf Ihrer Website findet man – so vorhanden – offene Stellenangebote, sonst aber nichts zu den Entwicklungsmöglichkeiten und Ihren Angeboten als Arbeitgeber?

Das ist zu wenig. Viel zu wenig.

Fehler Nr. 2: die Seite ist schlecht gemacht…

Ist eine Website nicht responsive, passt sich also nicht an verschiedene Geräte wie Handys, Tablets oder PCs an, zeigt man damit nicht gerade, dass die Firma up-to-date ist.

Bei Handynutzern findet man dann als potenzieller Arbeitgeber erst gar nicht statt.

Gestaltung ist natürlich Geschmackssache und es kommt nicht auf die High-End-Ausführung an. Aber Textwüsten oder Fotos, die eher abschrecken als anziehen – das geht leider gar nicht mehr.

Fehler Nr. 3: die Seite ist wie alle anderen…

Der dritte Fehler ist vielleicht der teuerste und der gefährlichste. Immer mehr Agenturen haben den rasant wachsenden Markt der Karrierewebsites entdeckt.

Daran ist nichts Falsches, nur in der Umsetzung trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Gestaltung einer Karrierewebsite kann man nicht einfach delegieren.

Dann entstehen ganz häufig völlig austauschbare Seiten. Die sehen vielleicht auf den ersten Blick ganz nett aus. Die Slogans könnten aber bei jedem Mitbewerber genauso stehen, die Fotos auch.

Wenn das so ist, haben Sie Geld verbrannt.

Noch schlimmer: werden hier Versprechungen gemacht, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben, ist die Enttäuschung nachher umso größer – und der Reputationsschaden samt Shitstorm auch.

Das gilt im Übrigen auch für Ihre Mitarbeiter, die schon an Bord sind. Haben die den Eindruck, dass hier nur ein schöner Schein verbreitet wird, dürfen Sie nicht auf deren begeisterte Empfehlung hoffen.

So sind Sie auf dem richtigen Weg

Auch bei Karrierewebsites gilt: Sie müssen nicht perfekt sein – doch Sie sollten Ihren Wettbewerbern ein Stück voraus sein. Deswegen analysieren wir meist auch die Seiten anderer Firmen Ihrer Branche. Das können Sie gut auch selbst machen – und bekommen so einen Eindruck, wo Sie stehen.

Hier können Firmen auch von größeren Unternehmen lernen. Dort wurde meistens kräftig in die Online-Auftritte investiert. Sie finden tolle Beispiele – aber eben auch solche wie gerade beschrieben – toll gemacht, aber wirklich echt und motivierend wirken längst nicht alle.

Die 3 wichtigsten Tipps für gute Karrierewebsites:

Tipp 1: Zeigen Sie, was Sie zu bieten haben

Wir sagen ja oft, dass in Zukunft die Firmen sich bei den Mitarbeitenden bewerben. Als Interessent will ich umworben werden. Will das Gefühl haben „Die wollen mich ins Team holen“. Das muss genauso gut gemacht sein, wie eine gute Seite, die Kunden gewinnen will. Ich will wissen, was das Unternehmen macht, wie dort gearbeitet wird und was mich erwarten würde. Wie kann ich mich entwickeln? Was wird geboten? Welche Arbeitsweisen sind möglich? Wie sehen Firma und Standorte aus? Gibt es Weiterbildung, Coaching, besondere Vergünstigungen und Angebote? Ist die Ansprache so, dass ich mich abgeholt fühle? Machen Form und Gestaltung Lust auf mehr?

Eine gute Karriere-Website zeigt viel mehr als die konkreten Stellenangebote.

Tipp 2: Zeigen Sie Gesicht, machen Sie Persönlichkeit spürbar

Die Schlüssel gegen Austauschbarkeit und Oberflächlichkeit sind echte Aussagen realer Menschen. Was sind Mission und Vision des Unternehmens? Wer sind die Menschen an der Spitze? Erlebe ich hier authentische Aussagen der Schlüsselpersonen, kann das sehr anziehend sein. Wenn es nicht passt, dann ist das auch gleich geklärt – das wäre dann später eh klar geworden.

Das Allerwichtigste: Lassen Sie reale Menschen aus dem Unternehmen zu Wort und ins Bild kommen. Fragen Sie Ihre aktuellen Mitarbeiter nach den Vorteilen des Unternehmens, nach ihren persönlichen Storys. Nutzen Sie Zitate, Videos und persönliche Geschichten.

Teilen Sie diese Eindrücke über die Website wie über soziale Medien. Zeigen Sie Standorte, Räume, Eindrücke von besonderen Events oder Projekten. Wählen Sie Gestaltungen und Sprachstil, der zu Ihnen und Ihrer Firma passt. Da darf gerne eine Agentur helfen – aber Sie merken – Karrierewebsites sind nicht vor allem Gestaltungsaufgaben. Die Strategie und die Kernaussagen sind viel wichtiger.

Das leitet direkt weiter zu Tipp 3.

Tipp 3: Bitte kein Aktionismus – zuerst die Arbeitgeberstrategie und die Arbeitgebermarke, dann die Website

Die Analyse dessen, was man heute über Sie im Netz findet, ist eine gute Basis um herauszufinden, wo Sie stehen.

Dann sollten Sie aber nicht vorschnell agieren. Viel wichtiger ist es jetzt, zu wirklich klaren Aussagen zur eigenen Arbeitgeberstrategie zu kommen. Sich Gedanken zu machen über die eigene Arbeitgebermarke. Wofür wollen wir stehen? Welche Arbeitskultur wollen wir leben? Wie stehen wir in Zukunft zu Homeoffice und Remote-Arbeit, zu Vertrauensarbeitszeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Wie sehen uns unsere Mitarbeiter wirklich?

Die Liste der Fragen ist viel länger. Worum es uns hier geht: bitte keinen Aktionismus. Natürlich kann man eine schnelle verbesserte Darstellung der Karriereseite machen als Zwischenschritt. Doch das Wichtigste ist, zuerst nach innen zu arbeiten: Was haben wir zu bieten? Was können und wollen wir offensiv nach außen tragen? Die Konzeption und Erstellung der letztlich optimalen Karriere-Seite ist dann gutes Handwerk. Die eigentliche Kunst kommt davor.

Wirklich gute Arbeitgeber strahlen von innen!

Natürlich hilft eine ansprechende Verpackung. Das wichtigste aber bleibt: ein guter und attraktiver Arbeitgeber zu SEIN. Sind Sie es – dann sollten Sie damit auch sichtbar werden.

Die Karrierewebsite ist dabei Ihre digitale Eingangshalle, Ihr Ausstellungsraum, Ihr Treffpunkt mit Interessenten.

Sie können für gute Auffindbarkeit bei Google-Suchen sorgen, die Seite mit Ihren Social-Media-Auftritten verbinden und direkt auf der Website moderne und direkte Wege der Bewerbung anbieten. Dann  sind gute Bewerber genau einen Klick entfernt. Schaut man sich im Netz so um, gibt es tolle Beispiele – ja. Aber es ist auch noch so viel Luft nach oben – noch ist es gar nicht so schwer, einen deutlichen Vorsprung zu gewinnen. Sie sollten nur nicht zu lange warten. Die anderen schlafen auch nicht.

Podcast – Karrierewebsites: Fehlanzeige oder attraktiv für Talente?

Heute unterhalte ich mit Katharina Bard aus unserem Team über Karrierewebsiten – über gute wie weniger gute. Wir beleuchten, was Karrierewebsites wirklich erfolgreich macht – und was nicht. Mehr dazu in der aktuellen Podcastfolge. Hören Sie rein.

2022-05-27T14:15:17+02:00
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